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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest
Autoren: Dana Kilborne
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dabei ein bisschen besorgt.
    Sie seufzte. Juna befand sich momentan in einer geschlossenen Anstalt. Nach ihrer Verhaftung war sie vollkommen durchgedreht, hatte nur noch wirres Zeug geredet und bekam einen Schreikrampf nach dem anderen. Bis zu ihrer Verhandlung würde sie jetzt psychologisch betreut werden. Und was danach auf sie zukam, konnte heute noch niemand sagen. Allerdings ging Miley davon aus, dass sie statt ins Gefängnis wieder in die Klinik kommen würde.
    Bisher hatte Miley es nicht über sich gebracht, ihre Zwillingsschwester dort zu besuchen. Zumal sie keinen blassen Schimmer hatte, ob das überhaupt möglich war. Aber es fiel ihr auch schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Juna vollkommen den Verstand verloren hatte.
    Die Juna, die sie als lebenslustiges, fröhliches Mädchen gekannt hatte.
    Und die sich dann als Psychopatin und eiskalte Killerin entpuppt hat …
    â€žNein.“ Miley schüttelte den Kopf. „Ich glaube, erst mal ist das keine gute Idee. Teri redet übrigens noch viel von ihr, weißt du das?“
    Fletcher nickte. „Ja, das wusste ich. Aber ich war mir nicht sicher, ob du darüber reden willst. Was die Sache vor zwei Monaten betrifft, bist du ja nicht gerade besonders … gesprächig.“
    Miley atmete tief durch. „Du hast recht. Ich habe einfach eine Weile gebraucht, um zu verarbeiten, was da passiert ist.“
    â€žUnd jetzt?“
    Sie lächelte. „Ich glaube, es wird langsam. Craig sitzt im Gefängnis, Juna wird, soweit das möglich ist, geholfen, Teris Schusswunde ist längst Geschichte … Ich denke, es ist an der Zeit, dass auch ich mich wieder einkriege.“ Sie sah ihn an. „Ich würde jetzt wirklich gern mit jemandem darüber reden.“ Sie nahm seine Hand. „Und zwar mit dir …“
    â€žApropos … Was wird jetzt eigentlich aus uns?“ Er schaute ihr tief in die Augen. „Nach der Sache auf dem Friedhof, wo wir nur knapp mit dem Leben davongekommen sind, habe ich begriffen, dass es so nicht ewig weitergehen kann, Miley. Einfach nur dein bester Freund sein, das packe ich auf Dauer einfach nicht mehr. Und was du mir bedeutest, habe ich spätestens in dem Moment erkannt, in dem du einfach so aus dem Internetcafé abgehauen bist.“
    Sie schlug die Augen nieder. „Ja. Ich dachte echt, dass du und d ie Stimme gem einsame Sache machen würdet. Wie hätte ich denn auch ahnen sollen, dass du nur gesagt hast, Mike sei am Telefon, weil du mir nicht sagen wolltest, dass es sich bei dem Anrufer in Wirklichkeit um ein Mädchen handelte, mit dem du ein paar Mal ausgegangen bist?“
    â€žDas Ganze war total harmlos“, sagte er. „Wir waren ein Mal zusammen Pizza essen, und danach hat sie gleich von der großen Liebe geredet. Sie hat mich seitdem echt terrorisiert, Tag und Nacht. Und ich wollte eben einfach nicht, dass du davon was mitkriegst und vielleicht falsche Schlüsse ziehst …“
    â€žWeiß ich doch inzwischen. Und ich bin auch echt froh, dass du in deinem Wagen einen Peilsender als Diebstahlschutz eingebaut hast. Denn sonst hätte Juna Craig und mich vermutlich eiskalt umgebracht, und die Polizei wäre zu spät gekommen …“ Sie fuhr sich nervös durchs Haar. „Du, noch mal zurück zu dem, was du vorhin gesagt hast … Es ist ja nicht so, dass ich nichts für dich empfinden würde, nur … Lässt du mir noch ein bisschen Zeit, das alles zu verdauen? Wenn ich aus der Sache mit Craig nämlich eins gelernt habe, dann ist es, keine voreiligen Entscheidungen mehr zu treffen.“ Sie schaute ihm in die Augen. „Im Moment kann ich einfach noch nicht Ja zu einer gemeinsamen Zukunft sagen. Verstehst du das?“
    Fletcher nickte. „Du bekommst von mir alle Zeit der Welt, wenn ich bloß hoffen darf …“
    Mit diesen Worten ergriff er Mileys Hand, und sie gingen davon, der Wintersonne entgegen.
    â€“ ENDE –
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