Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest
Autoren: Dana Kilborne
Vom Netzwerk:
Grund konnte er es nicht. Er kannte diese Frau nicht. Es konnte sein, dass sie noch lebte, aber er kannte sie nun mal nicht. Doch gleichzeitig schoss ihm ein erschreckender Gedanke durch den Kopf: Er stellte sich vor, die Unbekannte am Boden wäre Miley, die Frau, die er morgen heiraten wollte. Und irgendjemand würde sie, schwer verletzt, wie sie war, einfach liegen lassen und weglaufen.
    Du willst ab morgen ein neues Leben beginnen? Dann fang jetzt damit an und hau nicht ab wie ein verdammter Feigling!
    Zögernd ging er neben der Nackten in die Knie und ließ den schmalen Lichtkegel seiner Taschenlampe von den Füßen weiter hochgleiten. Craig runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte hier nicht, nur …
    Er hielt die Luft an. Einen Augenblick starrte er das Etwas vor ihm einfach nur an, dann packte er es, drehte es um – und begriff. Gleichzeitig verstand er aber auch gar nichts. Denn vor ihm lag keine tote Frau, sondern …
    â€žEine verdammte Gummipuppe!“
    Die Worte, die er überrascht ausgestoßen hatte, waren noch nicht verhallt, als die Schüsse krachten. Dann schrie irgendjemand „Überraschung!“, und im nächsten Moment flammten helle Lichter auf.
    Am selben Abend im Haus der Familie Waltham, Sarasota, Florida
    â€žPasst auf, gleich ist es so weit. Gleich küsst er sie, gleich … Jaaaaaaa!“
    Wie aus einer Kehle seufzten, stöhnten und schluchzten die acht Mädchen, die in Pyjamas auf dem flauschigen Teppichboden saßen. Der Film „Notting Hill“ war zwar schon etwas älter, aber trotzdem einer ihrer absoluten Favoriten. Und das, was da gerade über den Bildschirm des riesigen Plasmabildschirms flimmerte, war ihre Lieblingsszene.
    â€žO Mann! Ich weiß auch nicht, aber egal wie oft ich den Film schon gesehen habe, ich muss jedes Mal wieder heulen!“, rief Pamela, mit ihren siebzehn Jahren die Jüngste der Truppe, und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich frage mich jedes Mal, ob mich irgendwann auch mal ein Typ so küssen wird!“
    â€žWenn du dich weiter wie ein Baby aufführst, würde ich nicht so bald damit rechnen, Schwesterherz“, entgegnete Teri trocken. Pam streckte ihr die Zunge heraus.
    Miley, die Hauptperson des Abends, blickte lachend in die Runde. Neben den Geschwistern waren auch noch Mileys beste Freundin Juna und ein paar Mädchen aus der Uni anwesend. Penny, Danielle und Sidney waren zwar keine richtigen Freundinnen, aber Miley kam in der Uni gut mit ihnen klar. Und so hatten Juna und Teri, die das Ganze hier organisiert hatten, sie einfach mit eingeladen.
    â€žSchluss jetzt, Ladies“, sagte Miley entschieden. „Wir sind hier schließlich auf meinem Junggesellinnenabschied und nicht auf einer Kinderparty!“ Sie griff nach der Popcornschüssel, die sie schon fast geleert hatten, und stand auf. „Ich hol uns mal Nachschub – schließlich gibt es nichts Besseres als eine geballte Ladung Kalorien, um Frieden zu stiften!“
    â€žWarte, ich komme mit“, sagte Teri, und auch Mileys beste Freundin Juna rappelte sich auf und begleitete sie in die Küche.
    Sie waren im Haus von Teris und Pams Eltern, die sich freundlicherweise bereit erklärt hatten, ihr Heim für Mileys Junggesellinnenabschied zur Verfügung zu stellen. Ihr Stiefvater Dave war nicht gerade begeistert davon, dass Miley mit ihren zweiundzwanzig Jahren schon heiraten wollte. Deshalb war es ihr ein bisschen unpassend erschienen, die Party mit ihren besten Freundinnen bei sich zu Hause steigen zu lassen.
    Dass auch die Mädels nicht begeistert davon waren, dass sie in ihrem Alter schon den Bund fürs Leben schließen wollte, zeigte sich mal wieder, als sie zusammen die riesige Küche der Walthams betraten.
    â€žHör mal, Miley, ich will ja nicht nerven“, begann Juna zögernd, während das Popcorn in einer Alupackung in der Pfanne aufpoppte. Sie fuhr sich durch ihr kurz geschnittenes, leuchtend pink gefärbtes Haar. „Aber …“
    â€žLass mich mal raten.“ Miley seufzte. Man musste keine Hellseherin sein, um zu wissen, worauf ihre Freundin hinauswollte. „Du willst mir noch mal ins Gewissen reden, weil du meinst, dass Craig nicht der Richtige für mich ist. Stimmt’s?“
    Juna hob die Schultern. „Jetzt versteh mich nicht gleich falsch. Ich kenne Craig ja nicht näher, und er ist ja auch ganz nett und so … Aber gleich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher