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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)
Autoren: Wendy Alec
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bis die Bodencrew des »Kommandopostens« die Kontrolle über die Funktionen der 767 übernahm.
    Lorcan de Molay strich seine Soutane glatt und schloss die Augen. Die sanfte Herbstbrise Roms kühlte sein Gesicht.
    Die Boeing würde dahingehend umprogrammiert, dass ihre Flugbahn direkt auf das Herz New Yorks zielte.
    Die erste Phase der neuen Weltregierung hatte begonnen.
     
     
    Neal Black US Securities Brokerage –
World Trade Center, New York,
8.40 Uhr
     
    Jordan Maxwell III , Investment-Banker, starrte zum dritten Mal innerhalb von drei Minuten ungläubig auf seinen Monitor.
    »He, Boss!« Harvard-Absolvent Damien Cox, der frisch von der Uni gekommen war, steckte den Kopf durch die Tür von Maxwells Büro, einen Becher Starbucks-Kaffee in der Hand. »Irgendwas stimmt da nicht. Das System hat uns rausgeschmissen.«
    Maxwell sah fragend zu Powell hinüber, dem fünfzigjährigen Leiter der IT -Abteilung von Neal Black, der hinter Cox in der Tür aufgetaucht war.
    »Keiner kommt mehr rein«, knurrte Powell.
    »Keiner?« Maxwell hob die Brauen.
    »Alle Computer sind tot. Auf allen drei Stockwerken. Dreihundertundachtzig Terminals, um genau zu sein. Irgendetwas blockiert unseren Zugang. Und etwas … jemand lädt alle unsere Daten herunter.« Powell hielt inne. »Irgendjemand von außerhalb.«
    »Hacker?«
    »Nee.« Er hob die Schultern. »Zu aufwändig, das Ganze. Es ist ein Programm, wie ich noch nie eines gesehen habe.« Powell schüttelte den Kopf. »Und ich hab schon einiges gesehen.«
    Maxwell stand auf und ging mit entschlossenem Schritt in das riesige Großraumbüro von Neal Black, gefolgt von Powell und Cox.
    Sein Blick glitt über die Monitore und heftete sich dann auf die Glastüren des Konferenzraums, wo der Geschäftsführer und zwei Gesellschafter mit unterdrückter Stimme heftig miteinander diskutierten.
    »Weiß Morgan Bescheid?«, erkundigte sich Maxwell.
    »Der hat eine Telefonkonferenz mit Europa«, antwortete Powell. »Darf nicht gestört werden!«
    »Okay, ich informiere ihn übers Intranet.« Maxwell drehte sich abrupt um, ging zurück in sein Büro und ließ sich in den teuren Ledersessel sinken. Sein Blick fiel auf den Bildschirm. Er hob die Hand, um die interne Kurzwahl zu drücken, dann zögerte er.
    Er sollte eigentlich nichts davon wissen, doch er hatte den anormalen Geschäftsverkehr schon seit Tagen verfolgt. Allein in den letzten achtundvierzig Stunden waren über zweihundert Millionen Dollar an illegalen Transaktionen durch die WTC -Computer von Neal Black geschleust worden. Dann war da noch der einzelne, fünf Milliarden Dollar schwere Geldtransfer des US -Schatzamts, den von Duysen gestern beim Drink erwähnt hatte.
    Er blickte durch die Glastüren seines Büros hinüber zum Sitzungszimmer und runzelte die Stirn. Eine Konferenzschaltung mit Europa. Mit den Mächten, die letztlich das Sagen hatten. Dessen war er sich sicher.
    Maxwell starrte erneut auf den Monitor. Der Download von außerhalb ging immer noch weiter. Kein Zweifel. Hier war eine extensive finanzielle »Staubsauger«-Aktion im Gange. Irgendjemand war dabei, alle Spuren hinter sich zu verwischen. Jede einzelne Datei wurde aus dem Gebäude transferiert. Vor seinen Augen. Aus dem System. »Aber wohin?«
    Er schüttelte den Kopf, nahm seinen lauwarmen Kaffee, stand auf und ging zum Fenster hinüber. Der Himmel war klar über Manhattan.
    »Und warum?«
    Etwas ließ ihn aufhorchen. Ein seltsames Geräusch. Wenn es nicht so lächerlich gewesen wäre, hätte er schwören können, es wäre das Brummen einer Flugzeugturbine.
    Er wandte den Kopf nach links.
    Der Kaffeebecher entglitt seiner Hand und ergoss seinen Inhalt über den eleganten Berberteppich.
    Die Boeing 767 kam direkt auf ihn zu.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

ZWANZIG JAHRE SPÄTER

I
ALLAHS GOLDENER WAGEN
     
     
     
    Dezember 2021 Zisterne Nummer dreißig –
Tempelberg, Jerusalem
     
     
    G roßvater! Großvater!« Dschul Mansur zog an dem Gewand des alten Beduinen, während sein Großvater unbeirrt durch das Gewirr von frei liegenden Zisternenlöchern auf das Warren-Tor zuhielt.
    »Großvater!«, rief er. »Wir dürfen da nicht rein – es ist verbotenes Gelände. Die Strahlung!«
    Abdul-Qawi wandte sich um und blickte stirnrunzelnd auf seinen dreizehnjährigen Enkel herab. Dann öffnete sich plötzlich der Mund in seinem ledergegerbten Gesicht zu einem breiten, zahnlosen Lächeln.
    »Dschul.« Er hob seine knorrigen, sonnenverbrannten Hände in
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