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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)
Autoren: Wendy Alec
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Stellvertretende Verteidigungsminister. »Er wurde von seinem Leibarzt, vier Bodyguards und einem algerischen Pfleger begleitet und in die Urologische Abteilung des Amerikanischen Krankenhauses aufgenommen. Für die Evakuierung seiner Familie wird gesorgt.«
    Alexander nickte. »Zwei Boeing 777 stehen bereit. Die bin Ladens werden am 18 . September während des allgemeinen Flugverbots außer Landes gebracht.«
    »Und dann marschieren wir in den Irak ein …«, meldete sich Drew Janowski zu Wort, der Sonderbeauftragte des Präsidenten für Verteidigungspolitik und Strategie. »Saddams Widerstand gegen unser ›Öl-für-Dollars‹-Programm wird auf Dauer beseitigt. Erst schaffen wir die Krise, dann bewältigen wir sie mit aller Macht. Wir werden die Homeland Security einführen, dann den Patriot Act …«
    »Im Herbst 2008 werden wir den Markt zu Fall bringen …«, warf Werner Drechsler, Präsident der Weltbank, mit leiser Stimme ein. »Den Dollar entwerten. Alle Kredite schrumpfen. Wir werden die größte Wirtschaftskrise seit 1929 herbeiführen. Zwischen vierzig und fünfundvierzig Prozent der weltweiten Währungsreserven werden in weniger als achtzehn Monaten vernichtet sein.«
    Julius De Vere ließ seinen Blick befriedigt über die Versammlung schweifen. »Bis 2025 werden wir unser Ziel erreicht haben. Wenn der Run auf die Banken losgeht, werden wir die Bundesbank in den Konkurs treiben und sie durch unsere eigene Eine-Welt-Zentralbank ersetzen. Die Nationen werden uns anflehen, irgendetwas zu tun, um ihre Leiden zu lindern.«
    Ein knochiger, zerknittert aussehender Mann Anfang fünfzig mit einer Hornbrille blickte von seinen Papieren auf.
    »… und dann, meine Herren … unser coup d’État – das Ende der USA als souveräner Staat.« Piers Aspinall, Chef des Britischen Geheimdienstes, setzte seine Brille ab und hauchte auf die Linsen. »Die erste Phase der Nordamerikanischen Union. Wir werden die Amero-Währung einführen. Und die gesetzliche Waffenkontrolle.« Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, zog ein perfekt gebügeltes Taschentuch mit Monogramm aus seiner Anzugtasche und polierte seine Brillengläser. »Dann teilen wir die Welt in zehn Superblöcke auf. Inszenieren einen Terroranschlag mit Atom- oder Biowaffen – Vogelgrippe, Pocken, was auch immer –, verhängen das Kriegsrecht und ordnen eine zwangsweise Schutzimpfung der gesamten Bevölkerung an. Alle Widerständler werden ausradiert. Patrioten. Demokraten.« Er und Lorcan de Molay warfen sich einen flüchtigen Blick zu. »Christen …«
    »In einigen Jahrzehnten wird unsere Verschwörung von den Amerikanern nur noch als urbane Legende angesehen werden.« De Molay lächelte leicht in Richtung der Vorstandsvorsitzenden von North Sea Petroleum und der Dutch Oil Corporation, die rechts von ihm saßen. »Auf die mehr als vierhundert Milliarden Barrel irakischer Ölreserven«, verkündete er. Bei diesen Worten griff er nach seinem Glas, das mit edlem Portwein gefüllt war, und hielt es hoch. »Einen Toast auf das schwarze Gold, meine Herren!«
    Die Bruderschaft hob ihre Gläser. De Molay trat zu den großflächigen Fenstern hinüber und blickte hinaus auf den Atlantik.
    »Auf den Irak …«, murmelte er.
    Er drehte sich um. Der Ausdruck seines Gesichtes war seltsam entrückt.
    »Dann Jerusalem …«
    Die Anwesenden erhoben sich wie ein Mann und reckten die Gläser in die Höhe.
    »Auf Jerusalem!«
    »Auf unsere Neue Weltordnung!«, verkündete Lorcan de Molay. »Novus Ordo Seclorum.«
    Die Stimmen aller im Raum Versammelten wiederholten im Chor: »Novus Ordo Seclorum.«
    Lorcan de Molay hob sein Glas ein zweites Mal. Unter ihm schimmerte das ahnungslose Manhattan in der matten Herbstsonne. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    »Und auf die Herrschaft meines eingeborenen Sohnes …«
     
     
    11 . September 2001
Flug 11 – American Airlines,
Logan International Airport, Boston,
7.40 Uhr
     
    Die bildhübsche Brünette mit der riesigen Prada-Sonnenbrille lächelte und wandte sich dem nervösen, olivenhäutigen jungen Mann im blauen Hemd zu, der neben ihr saß. Er starrte weiter geradeaus, ohne eine Miene zu verziehen.
    Mit einem Achselzucken wandte sie sich wieder ab, fuhr sich mit den schlanken, manikürten Fingern durch ihr langes, hell gesträhntes Haar und warf einen Blick nach hinten in den halb leeren Passagierraum des Flugzeugs. Sie gähnte.
    Seit der Geburt ihres Sohnes Alex vor zwölf Wochen war Rachel Lane-Fox geradezu
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