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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra
Autoren: Susanne U. Wiemer
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an einem unbekannten Ort in den Normalraum zurückgefallen ist, ohne die Möglichkeit, die eigene Position in bezug auf unser Sonnensystem zu bestimmen und die Sol-Koordinaten in die Steuerautomatik zu speisen.«
    »Aber ...«
    »Die genaue Identifizierung des Objekts wird spätestens in einer halben Stunde vorliegen«, schaltete sich Jessardin ein. »Verlieren wir uns also nicht in Theorien, sondern leiten wir besser geeignete Vorbeugungsmaßnahmen ein. General Kane?«
    »Die Pluto-Basis ist bereits alarmiert«, sagte der alte Mann. »Alarmstufe Grün sieht außerdem eine allgemeine Mobilisierung der zur Verfügung stehenden Kräfte vor. Das betrifft in erster Linie die Flotte der Pol-Basis und die auf Uranus stationierten Kampfraumer-Einheiten. Neptun-Port verfügt lediglich über Kurierschiffe und Frühaufklärer, die einzusetzen allerdings gegen ein einzelnes Schiff ein vertretbares Risiko ist. Das weitere Vorgehen hängt von der Identifizierung des Objekts ab. Falls es sich um die »Kadnos X« handelt, was ich annehme, dürfte sie Kurs auf Venus nehmen. In diesem Fall würde ich vorschlagen, ihr ein Abfanggeschwader entgegenzuschicken.«
    »Um sie zu zerstören?« fragte Horvat Cann unbehaglich.
    »Was sonst?« Der greise General hob die Brauen.
    »Nun ... Es wäre immerhin interessant, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie dem Schiff die Rückkehr ins Sonnensystem gelingen konnte, oder?«
    Cann hegte genau wie die meisten Bürger der Vereinigten Planeten eine durchaus aufrichtige Abneigung gegen Gewalt. Zudem war ihm militärisches Denken völlig fremd. Er suchte stets, wenn schon nicht nach friedlichen, so doch zumindest nach leisen, unauffälligen Lösungen. In diesem Fall allerdings ließ sich sein Einwand auch von den Militärs nicht einfach vom Tisch wischen.
    Der Vollzugschef ergriff seine Partei. Im Interesse der öffentlichen Ordnung und Ruhe war Jom Kirrand hauptsächlich an einer restlosen Klärung der Sache gelegen.
    »Die »Kadnos« ist kein Kriegsschiff«, stellte er fest. »Es dürfte nicht schwer sein, sie zur Kapitulation zu bewegen.«
    »Wenn es sich um die »Kadnos« handelt«, betonte Ivor Parlette. Jessardin wollte etwas sagen, aber er kam nicht dazu.
    An der Wand leuchtete einer der Monitore auf. Ein Verwaltungsdiener meldete einen wichtigen Funkspruch für den Präsidenten persönlich. Jessardin entschuldigte sich, stand auf und bedeutete seinem Stellvertreter, ihm in sein Büro zu folgen.
    Horvat Cann genoß in letzter Zeit das wachsende Vertrauen des Präsidenten.
    Der schlanke Mann mit dem sanften Gesicht war weder Wissenschaftler noch Militärexperte, sondern der geborene Politiker. Im Grunde hatte er Karriere gemacht nicht weil, sondern obwohl er das war. Inzwischen jedoch lernte der Präsident die Qualitäten seines Stellvertreters mehr und mehr schätzen. Im Gegensatz zu den meisten anderen begriff Cann sehr wohl die diffizilen politischen Schwierigkeiten zwischen Mars und Venus, wußte Conal Nords Reaktion ebenso einzuschätzen wie die überraschenden Entwicklungen auf Jupiter, besaß erstaunliches Fingerspitzengefühl, was die Empfindlichkeit des mühsam wiederhergestellten Gleichgewichts anlangte.
    Aufmerksam hörte er dem kurzen Funkgespräch zu.
    Jessardin hatte die Information erwartet. Das Schiff, über dessen Auftauchen der Sicherheitsausschuß debattierte, war zweifelsfrei als »Kadnos X« identifiziert worden. Mit einer beherrschten Bewegung schaltete der Präsident den Monitor aus. Hovat Cann furchte zögernd die Brauen.
    »Werden Sie Generalgouverneur Nord informieren?« fragte er.
    »Selbstverständlich. Die Wahrscheinlichkeit, daß das Schiff die Venus anfliegt, ist tatsächlich groß.«
    »Sie - rechnen damit, daß der Generalgouverneur der Besatzung der »Kadnos« Asyl gewährt?«
    »Sie zweifeln daran?«
    »Eigentlich nicht.« Cann machte eine Geste mit der Hand. Er wußte, daß er offen sprechen konnte. »Vielleicht ... nun, vielleicht wäre die beste Lösung, die Dinge einfach auf uns zukommen zu lassen.«
    Simon Jessardin lächelte freudlos. »Möglicherweise die beste, aber mit Sicherheit eine undurchführbare Lösung. Der Ausschuß wird das nie billigen. Eine Dringlichkeitsentscheidung wäre illegal, weil das zuständige Gremium zusammengetreten und beschlußfähig ist. Um den Rat einzuschalten, fehlt die Zeit. Was bleibt mir also übrig?«
    »Sie werden die Kriegsflotte einsetzen, um der »Kadnos« den Weg zur Venus zu sperren«, sagte
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