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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt
Autoren: Linda Howard
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konnte er den Blick nicht von ihr wenden, und seine Gedanken schlugen eine ganz andere Richtung ein. Sein Herz klopfte plötzlich heftig, und er schwitzte derart, dass ihm die heiße Außentemperatur im Vergleich dazu beinahe kühl vor kam.
    So unterschiedlich die Frauen waren, die er bisher begehrt hatte, alle besaßen einen gewissen Stil, eine Art von Weltgewandtheit. Sie hatten teuer ausgesehen und waren es gewesen. Es hatte ihm nichts ausgemacht, er hatte sie gern verwöhnt.
    Evie Shaw legte offensichtlich keinen Wert auf modische Kleidung. Sie trug ein übergroßes T-Shirt, das sie in der Taille geknotet hatte, sowie beinahe farblose, ausgewaschene Jeans und ebenso alte Segelschuhe. Ihr blondes Haar war von der Sonne gebleicht und glänzte in allen Schattierungen von Hellbraun bis zum hellsten Flachs. Sie hatte es zurückgekämmt und zu einem Zopf geflochten. Ihr Make-up war äußerst sparsam und bei dieser Luftfeuchtigkeit vermutlich reine Verschwendung. Außerdem hatte sie gar keines nötig.
    Wie konnte die Frau derart leuchten? Es war, als würde sie von einem Spotlight angestrahlt. Ihre Haut war leicht gebräunt. Sie hatte einen warmen Goldton angenommen undwirkte weich wie Seide. Selbst die braunen Augen besaßen einen goldenen Schimmer.
    Robert hatte bisher große, schlanke Frauen bevorzugt. Sowohl beim Tanzen als auch im Bett fand er sie geeigneter. Evie Shaw war höchstens eins fünfundsechzig groß, wenn überhaupt. Schlank war sie ebenfalls nicht, eher … Das Wort „üppig“ kam ihm in den Sinn. Köstlich üppig.
    Plötzlich erschrak er heftig über seine Reaktion. Wollte er etwa mit dieser Frau schlafen? Die Antwort konnte nur ein klares Ja sein.
    Evie Shaw besaß fantastische Kurven. Sie war nicht füllig, sondern wohlgeformt und der Inbegriff von Weiblichkeit. Ihre Hüften rundeten sich unterhalb der schlanken Taille, und ihr Po war fest und knackig. Eigentlich mochte er zarte, kleine Brüste. Jetzt starrte er wie gebannt auf die weichen, verlockenden Rundungen unter dem irritierend lockeren T-Shirt. Evies Brüste waren nicht groß und schwer. Doch sie wippten bei jeder Bewegung und machten ihn halb verrückt. Sie würden seine Hände voll ausfüllen. Er ballte sie zu Fäusten, um dem Drang zu widerstehen und nicht hinzulangen.
    Alles an Evie Shaw war so geformt, dass es die reinste Freude für einen Mann war. Trotzdem ärgerte Robert sich. Wenn er schon derart auf diese Frau reagierte, wie mochte es dann um Mercer bestellt sein? Vielleicht war der Manager von PowerNet fest in Evies Klauen und nicht umgekehrt.
    Er wollte ihre Anziehungskraft nicht beachten, aber er schaffte es nicht. Die Herausforderung war zu groß. Jede Faser seines Körpers war aufs Höchste erregt. Er musste die Frau unbedingt haben.
    Die Tür hinter ihm öffnete sich. Robert drehte sich um und war froh über die Ablenkung. Eine junge Frau in Shorts, T-Shirt und Sandaletten trat mit einem fröhlichen „Hallo“ ein. Sie betrachtete ihn einen Moment aufmerksam und gingzu den beiden Menschen hinter dem Tresen. „Hast du einen schönen Morgen verbracht, Großvater?“, fragte sie.
    „Ja, es war sehr schön“, sagte Virgil und stand mühsam auf. „Wo sind die Kinder?“
    „Sie sitzen im Wagen.“ Sie wandte sich an Evie. „Ich dränge ungern. Aber es ist so heiß, dass ich die Lebensmittel schnellstens nach Hause bringen möchte.“
    „Ich schiebe im Moment nach Möglichkeit alles auf den Abend“, antwortete Evie. „Auch die Einkäufe. Bye-bye, Virgil. Gib auf dein Knie acht und besuch mich bald wieder.“
    Nachdem der alte Mann und die junge Frau die Tür hinter sich geschlossen hatten, lehnte Robert sich lässig an den Tresen und sagte: „Ich vermute, das war seine Enkelin.“
    Evie schüttelte den Kopf und warf einen weiteren Blick zu den Tanksäulen. Sie war sich zu stark bewusst, dass sie mit dem Fremden allein war. Im Grunde war das lächerlich. Schließlich kamen oft männliche Kunden zu ihr herein, und sie fühlte sich nie unwohl in deren Gegenwart. Bei diesem Mann war das anders. Schon bei seinem Eintritt hatten sich ihre Sinne aufs Höchste geschärft. Dabei hatte er nichts Ungehöriges gesagt oder getan.
    „Nein, sie ist seine Urenkelin“, antwortete sie. „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie warten ließ. Neue Kunden finde ich jederzeit. Virgil ist dagegen dreiundneunzig und lebt vielleicht nicht mehr lange.“
    „Ich verstehe“, antwortete Robert ruhig. Er wollte Evie nicht verärgern. Entschlossen
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