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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt
Autoren: Linda Howard
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Monate zurück, und er lebte nicht gern allein.
    Valentina nahm seine längere Abwesenheit gelassen hin. Schließlich wären sie kein Liebespaar und hätten keinen Anspruch aufeinander.
    Nachdem diese letzte Pflicht des heutigen Tages erledigt war, lehnte Robert sich zurück und überlegte, wie lange es dauern würde, bis er wieder ein ausgefülltes Sexualleben führenkonnte. Die Aussicht auf die lange Wartezeit gefiel ihm nicht.
    Er hatte keinesfalls eine sorglose Einstellung zum Sex und hielt seinen ausgeprägten Trieb stets unter Kontrolle. Ein Mann, der sich nicht beherrschen konnte, wurde leicht brutal, und das verabscheute er von ganzem Herzen. Er bedrängte eine Frau nicht, sondern ließ sie selber das Tempo bestimmen. Kam es zum Sex, war er zärtlich und nahm sich Zeit, um ihr ein lustvolles Erlebnis zu verschaffen. Diese Beherrschung fiel ihm nicht schwer. Er konnte stundenlang die zarte Haut und die aufreizenden Kurven einer Frau streicheln. Das Vorspiel besänftigte sein Verlangen und verstärkte das seiner Partnerin.
    Es gibt nichts Schöneres, als zum ersten Mal mit einer Frau zu schlafen, überlegte Robert. So leidenschaftlich und intensiv wurde es später nie wieder. Er versuchte stets, etwas Besonderes daraus zu machen und die Frau spüren zu lassen, was sie ihm bedeutete. Nie ließ er es an jenen kleinen Aufmerksamkeiten fehlen, die Frauen so schätzten: ein romantisches Abendessen zu zweit, Kerzenlicht, Champagner und ein liebevoll ausgesuchtes Geschenk. Zogen sie sich endlich ins Schlafzimmer zurück, nutzte er sein ganzes Geschick und seine Erfahrung, um seine Partnerin mehrmals zu befriedigen, bevor er ebenfalls den Höhepunkt erreichte.
    Das Klopfen an der Tür riss Robert aus seinen Gedanken. Felice steckte den Kopf herein. „Sie hätten nicht zu bleiben brauchen“, sagte er vorwurfsvoll.
    „Dieser Umschlag wurde gerade von einem Boten gebracht“, antwortete Felice, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. So spät es manchmal wurde, sie verließ das Büro selten vor ihrem Chef.
    „Gehen Sie nach Hause“, sagte Robert. „Das ist ein Befehl.“
    „Dann gute Reise.“ Lächelnd verließ sie den Raum.
    Robert bezweifelte, dass es eine gute Reise werden würde, und öffnete den gefütterten Umschlag, der keinen Absender trug. Mehrere Blätter fielen heraus. Darunter befanden sich eine Zusammenfassung aller Erkenntnisse, die das FBI bisher gewonnen hatte, die Versicherung, dass man ihn in allen Belangen unterstützen würde, sowie die Kopie eines Fotos von einer Frau mit den entsprechenden Angaben.
    Robert betrachtete das Foto aufmerksam. Die Kopie war ziemlich schlecht. Doch er erkannte einen Steg mit Motorbooten im Hintergrund. Das war also Evie Shaw. Sie trug eine Sonnenbrille. Deshalb sah er nur, dass sie zerzaustes blondes Haar hatte und ziemlich füllig sein musste. Nicht gerade eine Mata Hari, dachte er verächtlich.
    Entschlossen schob Robert die Blätter in den Umschlag zurück. Er würde sowohl Landon Mercer als auch Evie Shaw der Gerechtigkeit zuführen, und zwar bald.

2. KAPITEL
    E s war ein typischer schwülheißer Sommertag in den Südstaaten. Dicke weiße Wolken zogen träge über den tiefblauen Himmel. Der Wind war so schwach, dass er kaum die Oberfläche des Sees kräuselte. Möwen segelten darüber hin, und die Boote dümpelten an ihren Liegeplätzen. Nur wenige unermüdliche Fischer und Wasserskiläufer waren auf dem Wasser. Die meisten waren vor Mittag zurückgekehrt. Die feuchte Luft verstärkte die Gerüche des Sees und der üppig bewachsenen grünen Berge in der Umgebung.
    Evie Shaw blickte aus dem großen Fenster auf der Rückseite des Bürogebäudes auf den Jachthafen. Jeder Mensch brauchte sein eigenes Reich, und diese Stege und Bootsliegeplätze gehörten ihr. Nichts, was hier geschah, entging ihrer Aufmerksamkeit. Vor fünf Jahren, als sie die Marina übernommen hatte, war das Unternehmen heruntergewirtschaftet gewesen und hatte kaum die laufenden Kosten gedeckt. Sie hatte ein beachtliches Darlehen aufnehmen müssen, um das erforderliche Kapital hineinzustecken. Schon nach einem Jahr war es aufwärts gegangen, sodass die Anlage jetzt mehr einbrachte als je zuvor. Mit etwas Glück hätte sie das Darlehen in drei Jahren zurückgezahlt. Dann würde die Marina ihr endgültig gehören.
    Der alte Virgil Dodd war schon den ganzen Morgen bei ihr. Er saß in einem Schaukelstuhl hinter dem Tresen und unterhielt sie und ihre Kunden mit Geschichten aus seiner Jugend. Der alte
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