Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Kopf geschüttelt. „Nicht Robert Can non.“
    Brent durchschaute Cannon nicht. Er beobachtete ihn, entdeckte jedoch nicht die geringste Gefühlsregung auf dessen Gesicht. Der Mann schien sich ungeheuer in der Gewalt zu ha ben.
    Endlich fasste er einen Entschluss und beugte sich vor. „Also gut, Mr. Cannon. Ich bin bereit, Ihnen erheblich mehr zu erzählen, als ich ursprünglich vorhatte. Wir haben ein ernstes Problem mit Ihrer Softwarefirma in Alabama …“
    „Wie wäre es, wenn ich Ihnen zunächst sagte, was ich bereits darüber weiß?“, unterbrach Robert ihn. „Anschließend können Sie mir verraten, ob Sie noch etwas hinzuzufügen haben.“
    Mit knappen, präzisen Worten schilderte Robert, was Davis Priesen ihm berichtet hatte. Die beiden FBI-Agenten wechselten einen erschrockenen Blick, der ihm bewies, dass sie längst nicht so gut informiert waren.
    Nachdem er geendet hatte, räusperte William Brent sich und sagte: „Gratuliere, Mr. Cannon. Sie sind uns ein wenig voraus. Das wird uns bei den Ermittlungen erheblich helfen.“
      „Ich fliege morgen selber hinunter“, verkündete Robert.
    Brent blickte missbilligend drein. „Ich weiß Ihren Wunsch, uns zu helfen, sehr zu schätzen, Mr. Cannon. Aber die Sache ist beim FBI in den besten Händen.“
    „Sie haben mich falsch verstanden. Ich habe nicht die Absicht, Ihnen zu helfen. Es geht um meine Firma und mein Problem. Deshalb werde mich persönlich um die Angelegenheit kümmern. Selbstverständlich werde ich Sie auf dem Laufenden halten.“
    Brent schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das kommt nicht in frage.“
    „Wer wäre besser geeignet als ich? Ich habe Zugang zu allen Unterlagen, und meine Anwesenheit erregt längst nicht so viel Aufsehen wie die von FBI-Agenten.“ Er schwieg einen Moment. „Außerdem bin ich kein blutiger Anfänger“, fügte er freundlich hinzu.
    „Das ist mir bekannt, Mr. Cannon.“
    „Dann schlage ich vor, dass Sie mit Ihren Vorgesetzten darüber sprechen.“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Inzwischen werde ich die notwendigen Vorkehrungen treffen.“
    Robert bezweifelte keinen Moment, dass man Brent auffordern würde, sich zurückzuhalten und ihn die Sache in die Hand nehmen zu lassen. Selbstverständlich würde man ihm jede Hilfe gewähren und ihn bei Bedarf vor Ort unterstützen.
    Den restlichen Tag sagte Robert sämtliche Termine für die nächste Zeit ab, während Felice ihm ein Flugticket und ein Hotelzimmer in Huntsville bestellte. Bevor er sein Büro verließ, sah er auf die Uhr. In New York war es schon acht, in Montana jedoch erst sechs. An den langen Sommertagen wurde auf einer Ranch viel länger gearbeitet als im Winter.
    Zu seiner Freude antwortete seine Schwester nach dem dritten Läuten. „Irrenhaus der Familie Duncan. Madelyn am Apparat.“
    Robert lachte leise, denn er hörte das Geschrei seiner beiden Neffen im Hintergrund. „Hattest du einen anstrengenden Tag?“
    „Robert!“ Die Freude war Madelyn deutlich anzuhören.
    „Das kann man wohl sagen. Soll ich dir die beiden für eine Weile zu Besuch schicken?“
    „Nicht, bevor sie anständige Manieren haben. Außerdem wäre ich gar nicht zu Hause.“
    „Wohin reist du diesmal?“
    „Nach Huntsville, Alabama.“
    Madelyn schwieg einen Moment. „Da ist es jetzt ziemlich heiß.“
    „Das ist mir bewusst.“
    „Dann musst du einen ernsten Grund für die Reise haben.
    Ärger?“
    „Ein paar Unstimmigkeiten.“
    „Pass auf dich auf.“
    „Bestimmt. Falls die Sache länger dauert, rufe ich dich an und gebe dir meine Telefonnummer durch.“
    „Das wäre sehr nett.“
    Lächelnd legte Robert den Hörer wieder auf. Das war typisch Madelyn. Sie stellte keine Fragen, hatte aber sofort den Ernst der Lage erfasst. Obwohl sie nur seine Stiefschwester war, verstanden sie sich großartig und hingen sehr aneinander.
    Als Nächstes rief er Valentina Lawrence an, mit der er in letzter Zeit regelmäßig ausgegangen war. Leider hatte sich ihre Beziehung noch nicht sehr weit entwickelt.
    Valentina war genau der Frauentyp, zu dem Robert sich am meisten hingezogen fühlte – eine große, schlanke Amazone mit makellosem, unauffälligem Make-up und stilvoller modischer Kleidung. Sie war eine ausgesprochen angenehme Persönlichkeit und liebte das Theater und die Oper ebenso wie er. Sie hätte eine wunderbare Gefährtin werden können, wenn sein derzeitiges Problem nicht dazwischengekommen wäre.
    Seine letzte feste Beziehung lag schon etliche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher