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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam
Autoren: Lotte Kinskofer
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nicht mehr«, verteidigt sich Cibel, »und ich will’s auch gar nicht wissen. Aber ich habe da so eine Ahnung.«
    Gerade geht Paul an uns vorbei, er lächelt mich an, Cibel bemerkt seinen Blick, Carla fällt das nicht auf.
    »Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen«, sagt Carlaund ihre Stimme ist belegt. »Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich dich im Stich lasse, dass ich mich total unfair verhalte …«
    »Es war eben blöd, weil Jenny, Lili und du – ich war so ganz allein.«
    Ich werfe Cibel einen dankbaren Blick zu.
    »Es tut mir sehr leid«, murmelt Carla.
    Ich weiß, wie viel Überwindung das Carla kostet. Aber ich glaube, nun ist uns allen wohler.
    »Wir sind doch immer noch Freundinnen«, sagt Carla und es klingt fast wie eine Frage. Ich nicke, aber vor ein paar Tagen wäre mein Nicken noch sehr viel überzeugter ausgefallen.

    »Das mit der Clique finde ich jetzt doch ziemlich schwierig. Ich weiß nicht, ob ich mit Jenny oder Lili noch viel zu tun haben will«, sage ich zu Cibel, als wir gemeinsam die Straße entlanggehen. Sie zuckt nur mit den Schultern.
    »Ich bin sowieso lieber mit einzelnen Leuten befreundet und nicht so eng in einer Gruppe drin.«
    »Du meinst, so wie mit Lili.«
    »Zum Beispiel. Außerdem war es in der Clique nur einfach, als jede noch ihre Rolle hatte: die vorlaute Carla, die hübsche Jenny … Da ging’s gut, aber jetzt habe ich das Gefühl, das ist nicht mehr so fest gefügt, da ändert sich was.«
    »Findest du das gut?«, frage ich nach.
    »Eigentlich schon«, meint Cibel nach kurzem Nachdenken. »Seit deinem Auftritt im Schulhof bist du die supercoole Sarah.«
    »Erst war ich die superdoofe Sarah«, korrigiere ich.
    »Das ist vorbei.«
    Wir lachen beide.
    »Das mit Sam, der Halskette und den Liebesbriefen …«, fängt Cibel vorsichtig an. »Das war Rache, oder?«
    Sie mustert mich aufmerksam und ich werde ein bisschen rot.
    »Du findest es bestimmt blöd, dass ich ihn so hereingelegt habe«, sage ich, denn ich weiß ja, was Cibel von Lügen und Intrigen hält.
    Aber sie lacht nur und schüttelt den Kopf. »Es war ziemlich raffiniert und außerdem hat er’s verdient.«
    Wir lächeln uns wieder an.
    »Ich glaube, er versucht immer noch, allen seinen Freunden zu erklären, dass du die Liebesbriefe einfach nur so erfunden hast.«
    »Ich war total froh, dass mein Bruder mich verteidigt hat«, murmle ich. »Ich dachte, wenn Sam sagt, bei mir sei eine Schraube locker, dann ist Marc der Erste, der ihm recht gibt.«
    »Dein Bruder ist eben nicht so fies, wie du ihn immer darstellst«, sagt Cibel und ich erinnere mich daran, dass Marc vor Kurzem sehr nett zu Cibel war. Sie wird sich doch nicht für diesen Neandertaler interessieren!
    »Ich frage lieber nicht, warum du auf einmal so nett über Marc redest«, sage ich grinsend und Cibel grinst zurück.
    »Ich frage dich ja auch nicht, mit wem du gleich verabredet bist.«
    »Du hast was mitgekriegt?«, frage ich ertappt.
    »Ich bin ja nicht blind«, amüsiert sich Cibel.
    Wir bleiben stehen und sehen uns an.
    »Merkst du was? Wir haben jede Menge Geheimnisse voreinander.«
    »Und noch mehr Geheimnisse vor Carla, Lili und Jenny.«
    Lachend verabschieden wir uns voneinander.

    Ich gehe zum Fluss. Dort wartet Paul auf mich. Wir gehen spazieren. Ob wir uns wieder küssen? Wie es mit uns weitergeht? Keine Ahnung. Aber vorläufig erfährt von mir keiner was. Das bleibt mein Geheimnis. Und das von Paul – klar.

Informationen zum Buch
    »Schau mir in die Augen, Kleines!« Keine Geheimnisse in der Clique! Dieser Schwur bringt Sarah völlig ins Chaos. Denn dass sie bis über beide Ohren in Sam verknallt ist, ist einfach viel zu peinlich zu erzählen – wo doch die halbe Klasse für ihn schwärmt. Doch dann schießt Sam ihr im Schwimmbad aus Versehen einen Ball an den Kopf und Sarah sieht plötzlich Sternchen – und dann mitten hinein in die schönsten blauen Augen der Welt.

Informationen zur Autorin
    Lotte Kinskofer
ist in der Nähe von Regensburg aufgewachsen und lebt in München. Ihr Bemühen, akzentfrei hochdeutsch zu sprechen, ist trotz des Germanistikstudiums erfolglos geblieben. Auch scheiterten die früh angestrebten Karrieren als Fußballerin und Musikerin an mangelnder Begabung und zu wenig Fleiß. So machte sie ihr drittes Hobby, Lesen und Schreiben, zum Beruf. In ihren Büchern geht es oft um Fußball oder Musik, vor allem aber – wie hier – um Freundschaft und die Kunst, echte von falschen Freunden zu unterscheiden. Was sie
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