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Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Titel: Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
Autoren: E. E. Smith
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in einem Sessel, hatte seine Hände zu einer hochgewölbten Brücke gefaltet und hörte aufmerksam zu. Richard Seaton wanderte vor seinem Freund auf und ab, das braune Haar stand ihm wirr vom Kopf ab, und er redete, ohne seine übelriechende alte Bruyèrepfeife aus dem Mund zu nehmen. Bei seinem Vortrag schwenkte er einen Stapel Papiere in der Hand herum.
    »Mart, wir sitzen fest – absolut, und ich weiß nicht weiter. Mit der Energiezone hätte die Skylark alle denkbaren Hürden übersprungen – ohne die Zone stehen wir genau dort, wo wir angefangen haben. Die Zone ist etwas Gewaltiges, Mann – sie birgt unvorstellbare Möglichkeiten, und ich bin so verdammt blöd, daß ich einfach keinen Weg finde, sie vernünftig einzusetzen – ich kann sie überhaupt nicht gebrauchen. Von Natur aus läßt diese Zone keine Form von Materie durch, wie man sie auch ansetzt, und meine Berechnungen zeigen, daß sie auch jede denkbare Welle stoppt – ob sie nun durch Luft oder Weltall kommt – bis hinab zur kosmischen Strahlung. Im Schutz dieser Energiezone wären wir blind und hilflos und könnten sie also überhaupt nicht einsetzen. Ich werde noch verrückt! Stell dir vor – eine Barriere reiner Energie, unfaßbar, immateriell und auf einer geometrischen Oberfläche wirksam, die überhaupt keine eigene Dicke hat – und doch kann sie eine Strahlung aufhalten, die hundert Millionen Lichtjahre zurückgelegt hat und durch eine acht Meter dicke Bleiwand dringt, als wäre sie ein Vakuum. Das ist unser Problem. Wie dem auch sei, ich will unser Modell mal ausprobieren, und zwar auf der Stelle! Komm mit!«
    »Du benimmst dich ganz schön idiotisch, Dick«, sagte Crane ruhig, ohne sich zu bewegen. »Du weißt noch besser als ich, daß du da mit der größten konzentrierten Energie herumspielst, die die Welt je gesehen hat. Diese Energiezone kann vermutlich nur erzeugt werden ...«
    »Nichts da – kein ›Vermutlich‹!« rief Seaton. »Die Sache ist so real wie dieser Stuhl!« Und er trat gegen das unschuldige Möbelstück, das quer durchs Zimmer rutschte. »Wenn du nicht so feige gewesen wärst, hätte ich's dir schon gestern gezeigt.«
    »Sicher, sicher. Nehmen wir einmal an, daß die Zone wirklich keine Materie und keine Wellen durchläßt. Nehmen wir ferner an, daß sie auch die Schwerkraft und alle magnetischen Einflüsse bremst. Diese Erscheinungen hängen wahrscheinlich vom Weltall ab, doch wir wissen eigentlich nichts Grundsätzliches darüber. Deshalb können deine Berechnungen, so umfassend sie auch sind, die Wirkung deiner Energiezone auf diese Dinge nicht vorhersagen. Nehmen wir einmal an, die Zone errichtet wirklich eine Barriere im Raum und hebt Schwerkraft, Magnetismus und alle damit verbundenen Erscheinungen auf, so daß Energieschienen, Attraktoren und Abstoßer nicht durch diese Barriere hindurch wirken können. Was dann? Damit hättest du nicht nur deine Energiezone demonstriert, sondern auch einen unfreiwilligen Flug ins All angetreten, denn du könntest deine Energie nicht steuern und wärst hilflos, wenn du die Zone errichtest. Nein, wir müssen mehr über das Grundsätzliche wissen, ehe wir auch nur das kleinste Experiment wagen.«
    »Ach, Unsinn! Du bist mal wieder übervorsichtig, Mart. Was kann denn passieren? Selbst wenn die Schwerkraft aufgehoben würde, könnte ich doch nur langsam aufsteigen und mich im Winkel unseres Breitengrads – neununddreißig Grad – südwärts von der Senkrechten fortbewegen. Ich könnte nicht als Tangente davonschießen, wie ein paar Blödmänner behauptet haben. Die Trägheit würde dazu führen, daß ich annähernd mit der Erdumdrehung Schritt halte. Ich würde langsam steigen – so schnell, wie die Tangente sich von der Krümmung der Erdoberfläche entfernt. Ich habe das Tempo noch nicht ausgerechnet, aber es müßte ziemlich niedrig sein.«
    »Ziemlich niedrig?« lächelte Crane. »Rechne es mal aus.«
    »Also gut. Aber es ist bestimmt langsamer als das Aufsteigen eines losgelassenen Kinderballons.« Seaton warf seine Papiere fort und nahm einen Rechenschieber zur Hand. »Du meinst sicher auch, daß man die Radialkomponente der Umlaufgeschwindigkeit der Erde bei dieser ersten Grobrechnung außer acht lassen kann, nicht wahr – oder soll das mit hinein?«
    »Die kannst du ruhig vergessen.«
    »Gut. Dann wollen wir mal sehen. Der Rotationsradius hier in Washington wäre Kosinus Längengrad mal Äquatorradius, ungefähr – sagen wir 5100 Kilometer. Winkelgeschwindigkeit
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