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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück
Autoren: Derek Landy
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Schultern. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wenn wir Vengeous außer Landes halten können, haben wir nichts zu befürchten.“
    „Und wenn wir es nicht können?“
    „Dann haben wir eine ganze Menge zu befürchten, und ich brauche dich ausgeruht und fit.“
    „Jawohl, Sir“, sagte sie und zog grinsend eine Augenbraue in die Höhe. Dann öffnete sie die Tür und stieg aus, und nur Sekunden später verschwanden die Rücklichter des Bentley in der Dunkelheit.
    Walküre blieb noch eine Weile am Pier stehen und schaute zu, wie die dunkle See gegen die Felsen schäumte und mit den kleinen Booten spielte, die in der Nähe vertäut waren. Sie fand es herrlich, die See zu beobachten - ihre Kraft gab ihr ein Gefühl von Sicherheit.
    Früher, als Walküre Unruh noch Stephanie Edgley war, wusste sie kaum etwas von der Welt außerhalb Haggards. Haggard war eine Kleinstadt an der Ostküste Irlands, und das Leben dort war gewöhnlich sehr ruhig und sehr friedlich und sehr, sehr langweilig.
    Das änderte sich alles, als Nefarian Serpine ihren Onkel umbrachte. Onkel Gordon war ein Bestsellerautor, er schrieb Horror- und Fantasy-Romane, aber er kannte auch das Große Geheimnis. Er wusste um die Subkultur der Magier und Zauberer, um all die kleinen Kriege, die sie geführt hatten. Er wusste um die Gesichtslosen, diese schrecklichen dunklen Götter, die von dieser Welt vertrieben worden waren, und um die Menschen, die wollten, dass sie zurückkehrten.
    In den Tagen nach dem Mord hatte sie den Skelettdetektiv kennengelernt und erfahren, dass sich ihr Stammbaum zurückverfolgen ließ bis zu den allerersten Zauberern, die auf der Erde lebten, den Urvätern. Und sie wurde mit der Notwendigkeit konfrontiert, sich einen neuen Namen zu suchen. Jeder, so hatte Skulduggery ihr erklärt, hat drei Namen - den Namen, mit dem man geboren wird, den Namen, der einem gegeben wird, und den Namen, den man selbst annimmt. Der Name, mit dem man geboren wird, liegt tief im Unterbewusstsein begraben. Der Name, der einem gegeben wird - gewöhnlich von den Eltern -, ist der Name, den die meisten Menschen als einzigen kennen. Doch dieser Name kann gegen einen verwendet werden, weshalb Zauberer einen dritten Namen annehmen müssen, um sich zu schützen.
    Und so wurde aus Stephanie Edgley Walküre Unruh, und sie machte sich auf, das Zaubern zu lernen und Elementezauberin zu werden.
    Walküre schlich sich auf die Rückseite ihres Hauses, stellte sich direkt unter ihr Fenster und konzentrierte sich. Bis vor ein paar Wochen hatte sie noch eine Leiter gebraucht, um in ihr Zimmer zu klettern, doch mit jeder Unterrichtsstunde bei Skulduggery wuchs die Kontrolle über ihre Kräfte.
    Sie ließ sich Zeit, merkte, wie sie ruhig wurde. Sie spreizte die Finger und spürte, wie die Luft ihre Haut berührte, spürte die Strömung zwischen den einzelnen Fingern. Sie spürte, wie diese Luftströme sich verbanden, und stellte sich vor, wie einer auf den anderen wirkte, sobald der richtige Druck herrschte ...
    Sie ließ die Arme hängen und bog die Hände nach oben, die Luft kräuselte sich, und sie schoss aufwärts. Es gelang ihr gerade so, den Fenstersims zu packen. Es kam immer noch vor, dass sie ihn verfehlte, aber sie wurde mit jedem Mal besser. Sie stieß das Fenster auf und kletterte in ihr Zimmer. Dann schloss sie das Fenster und knipste das Licht an, wobei sie sich so leise wie möglich bewegte.
    Sie ignorierte das Mädchen, das sich in ihrem Bett aufsetzte, das Mädchen, das ein genaues Spiegelbild von ihr war. Sie ging zur Tür, legte das Ohr daran und lauschte. Zufrieden stellte sie fest, dass ihre Eltern tief und fest schliefen. Als sie aus ihrem Mantel schlüpfte, stand ihr Spiegelbild auf.
    „Dein Arm“, sagte es, „du hast einen blauen Fleck.“
    „Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einem der Fieslinge“, erwiderte Walküre leise. „Wie war dein Tag?“
    „In der Schule lief alles glatt. Ich habe sämtliche Hausaufgaben gemacht, bis auf die letzte Matheaufgabe. Die habe ich nicht rausgekriegt. Zum Abendessen gab es Lasagne.“
    Walküre kickte die Stiefel von den Füßen. „Nichts Außergewöhnliches passiert?“
    „Nein. Es war ein ganz normaler Tag.“
    „Gut.“
    „Bist du bereit, deine Rolle wieder zu übernehmen?“
    „Ja.“
    Das Spiegelbild nickte, ging zu dem mannshohen Spiegel und trat hinein. Dann drehte es sich um und wartete. Walküre berührte das Glas, und die Erinnerungen des gesamten Tages flossen in ihr Gedächtnis,
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