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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene
Autoren: Nicole Jordan
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als Schläger angestellt, die für Ordnung zu sorgen hatten, sollten einige ihrer Gäste zu betrunken sein und ausfallend werden.
    Der große, elegante Salon war der Mittelpunkt des Clubs. An seinem einen Ende fiel eine niedrige Bühne ins Auge, die für erotische Darbietungen diente, dazu ein Orchester, das leise für die Herren spielte, die Lust zum Tanzen verspürten. Der Rest des Raumes war mit Plüschsofas und Spieltischen ausgestattet. Zusätzlich gab es hier unten noch, wie Thorne wusste, einige kleinere Salons. In der oberen Etage waren die Schlafzimmer, in die sich die Gäste mit ihrer Partnerin oder, wie es oft vorkam, mit ihren Partnerinnen, zurückziehen konnten.
    Die nächtlichen Gesellschaften von Madame waren berühmt für ihre ausgezeichneten Weine, ihre riskanten Glücksspiele und die aufreizenden Liebesspiele. Wie bei jeder Soiree liefen ein Dutzend barbusige Schönheiten durch den Raum, Lippen und Brustspitzen aufreizend rot geschminkt, und boten den Herren Erfrischungen und auch sich selbst an.
    Thome nahm einen Brandy und beobachtete eine Zeit lang die Gesellschaft. Im Moment war Nathaniel nirgends zu sehen, auch nicht die reizende Herrin des Clubs, die einzigartige, rothaarige Venus.
    Er hörte seinen Namen und ging hinüber zu einem der Spieltische.
    „Ha! Jetzt schuldest du mir zwanzig Guineas, Hastings!“, verkündete ein dort sitzender Gentleman. „Ich hab dir gesagt, dass er auftauchen wird.“
    „Mein lieber Boothe“, erwiderte Lord Hastings im näselnden Tonfall, „die Wette ging darum, ob Thorne den Sieg über seinen berühmten Papa erringen würde. Also sag schon, hat La Rose dir ihre Gunst verweigert?“
    Thome setzte ein selbstironisches Lächeln auf und gab seine Niederlage zu. „Eine ziemliche Schlappe, nicht wahr?“
    „Und du schlägst nicht zurück?“
    Der Duke hatte nicht nur seine Geliebte bestochen, er schien es auch noch in der ganzen Stadt herumerzählt zu haben.
    „Ich fürchte, nein“, erwiderte Thorne. „Es wäre mir eine zu große Anstrengung.“
    Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ebenfalls an den Tisch, auch wenn er im Moment keine große Lust auf ein Spiel hatte.
    „Am Ende wird Seine Gnaden doch nicht gewinnen. Thorne ist aus mehr aufgestellten Fallen wieder herausgeschlüpft als Aale aus einer Reuse.“
    „Ich kenne keinen, der so sehr vor den Ehefesseln zurückschreckt wie du, Thorne. So schlecht ist der Ehestand doch gar nicht.“
    „Du solltest aufgeben. Redcliffe hat genug Geld, um all deine Mätressen zu kaufen, von jetzt an bis in alle Ewigkeit.“
    „Weißt du, was du tun solltest, alter Junge?Versteck dich auf deiner Insel. Dort kommt er nicht an dich heran.“
    „Ich sollte mal drüber nachdenken“, erwiderte Thorne. Einen Augenblick später berührte ihn jemand leicht an der Schulter. Er blickte auf und sah, dass die bildschöne Madame Venus mit verständnisvollem Lächeln auf ihn hinunterblickte.
    Sie beugte sich vor und raunte ihm mit jener aufreizenden Stimme, die ihr Legionen von Bewunderern eingebracht hatte, ins Ohr: „Ihr Vater sollte doch wissen, dass Sie nicht der Mann sind, der dem Eheleben etwas abgewinnen kann.“
    „Wie wahr“, stimmte Thorne ihr zu.
    Venus strich ihm zärtlich mit einem Finger am Kinn entlang, während sie die Stimme zu einem Flüstern senkte. „Ich habe genau den richtigen Trost für Sie, Mylord. Ein sinnliches Erlebnis, das Sie bestimmt Rosamond Dixon vergessen lässt.“
    Thome fühlte, wie sein Körperaugenblicklich auf ihre Liebkosung antwortete. Sie brachte es wirklich fertig, dass ein Mann sich wie ein König und gleichzeitig wie ein nach Luft schnappender Sklave fühlte.
    Vermutlich bezog sich ihr Angebot auf eines oder mehrere ihrer filles de joie, da Venus selbst sich nur selten einem ihrer Kunden hingab. Aber die Schönheiten, die sie beschäftigte, waren alle talentiert genug, seine verletzte Männlichkeit zu trösten. „Ich könnte mich überreden lassen, meine reizende Venus“, gab er gerade zur Antwort, als plötzlich in dem von fröhlichem Lärm erfüllten Salon Unruhe entstand. Jemand rief seinen Namen.
    „Thome! Bist du da?Thome!“
    Er sah, wie ein junger Gentleman sich einen Weg durch die Menge bahnte, und erkannte Laurence Carstairs, einen langjährigen Bekannten. Laurence brüstete sich, modisch immer auf dem Laufenden zu sein, doch im Augenblick saß seine Halsbinde schief, und er keuchte, als wäre er gerannt.
    „Thome, du musst sofort kommen!“ Er blickte ihn
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