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Sinnliche Stunden mit dir

Sinnliche Stunden mit dir

Titel: Sinnliche Stunden mit dir
Autoren: N Singh
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herausfinden, ob sie, die so unschuldig
und so jung war, sich in ihn verlieben könnte. Diese Hoffnung
machte sein Leben plötzlich wieder lebenswert.
    Doch
diese Hoffnung wurde grausam zerstört. Es war nicht so sehr
Bonnies Selbstmord, der ihn schockierte. Sie hatte schon ein paar Mal
versucht, sich das Leben zu nehmen. Es war der Mord an seinem Kind,
der ihn so tief in seinem Innersten traf, dass er kaum noch in der
Lage war, seinen Alltag zu bewältigen.
    Glücklicherweise
unterbrach Andreas leise Stimme diese kaum erträglichen
Erinnerungen. "Ich meine, Bonnie war schön, talentiert, sie
hatte Geld und dich. Was mag ihr nur in ihrem Leben gefehlt haben?"
    "Vielleicht
war ich nicht der Richtige für sie."
    "Unsinn.
Du bist unglaublich großzügig und verlässlich.
Vielleicht hast du sie ein bisschen zu sehr beschützen wollen.
Aber sie musste wissen, dass du nur aus Liebe zu ihr so um sie
besorgt warst. Dann lässt sich so etwas doch aushalten."
    Ihr
unerschütterlicher Glaube an ihn rührte ihn zutiefst. "Ich
wünschte, du hättest damals als Reporterin gearbeitet. Dann
hättest wenigstens du mich verteidigen können." Die
Zeitungen hatten ihn genüsslich durch die Mangel gedreht; seine
Demütigung durch Bonnies letzten Liebhaber hatte die Auflage
enorm gesteigert. Und dann auch noch der Selbstmord. Doch zu dem
Zeitpunkt war Jackson schon so abgestumpft, dass ihn die
Verleumdungen kaum noch trafen.
    "Außerdem
bist du einfach toll." Andrea wunderte sich über sich
selbst. Sie sprach zwar immer ehrlich aus, was sie empfand und
dachte. Aber Flirten war noch nie ihre Sache gewesen. Und selbst
wenn, hätte es ihr nichts genützt. Denn Jackson hatte mit
vielen Stars und Sternchen zu tun, denen sie nicht das Wasser reichen
konnte. Erst in der letzten Woche hatte sie ein Interview gelesen, in
dem eine berühmte Schauspielerin vom Chef der Santorini-Studios
als ihrem "Traummann" schwärmte.
    "Ich
glaube nicht, dass jemand außer dir mich toll findet",
sagte Jackson mit einem kleinen zynischen Lächeln. "Aber
vielen Dank für das Kompliment."
    Sie
runzelte die Stirn. "Ich meine damit nicht, dass du hübsch
bist wie viele Schauspieler. An dir ist nichts Weiches,
Einschmeichelndes. Dein Gesicht ist eher streng und kantig, aber
interessant." Sie würde keinen Rückzieher machen. Denn
wie für die berühmte Schauspielerin war Jackson mit seinen
dunklen Augen und dem dunklen Haar auch ihr Traummann.
    Vielleicht
fanden einige Leute ihn zu muskulös, zu wenig geschmeidig. Aber
die ausgeprägten Muskeln standen ihm. Wie gern hätte Andrea
zärtlich mit den Fingern oder den Lippen über diese Muskeln
gestrichen.
    Und
genau das war ihr Problem.
    Jackson
war der beste Chef gewesen, den sie je gehabt hatte. Er hatte viel
verlangt, aber er hatte sich auch immer erkenntlich gezeigt. Bei ihm
fest angestellt zu sein wäre das Beste, was ihr passieren
könnte. Wenn sie sich nicht dummerweise in ihn, einen
verheirateten Mann, verliebt hätte.
    Früher
hatte sie Liebe und Leidenschaft immer mit etwas Schmutzigem in
Verbindung gebracht. Sex machte ihr Angst, was bei ihren
Kindheitserfahrungen auch kein Wunder war. Aber als sie Jackson
Santorini das erste Mal begegnete, durchfuhr es sie wie ein Blitz.
Und das hatte sie schlicht und einfach umgehauen, zumal sie anfangs
gar nicht wusste, weshalb ihr plötzlich heiß wurde, sobald
er sie nur ansah.
    Hinzu
kam, dass er ihr auch als Mensch sehr sympathisch war. Sie fasste
sofort Vertrauen zu ihm. Aber dass sie ihn begehrte, erschreckte sie.
Denn auf keinen Fall wollte sie sich mit dem Mann einer anderen Frau
einlassen, das war absolut undenkbar. Nicht nur aus moralischen
Gründen, sondern weil sie sehr genau wusste, was mit diesen
Zweitfrauen passierte: Sie wurden eines Tages abserviert. Aber je
mehr sie ihre Gefühle unterdrückte, desto mehr geriet ihre
Fantasie außer Kontrolle, die sich nur zu oft mit ihrem
attraktiven Chef beschäftigte.
    Als
sie die schmutzigen Geschichten über Bonnie und ihren Geliebten
in der Zeitung las, war sie empört. Wie konnte eine Frau so
etwas einem Mann wie Jackson antun? Sie sehnte sich danach, ihn zu
trösten, auch wenn sie kein Recht dazu hatte. Denn sie konnte
sich vorstellen, wie sehr es gerade einen stolzen Mann wie Jackson
treffen musste, wenn seine Frau ihn betrog.
    Seit
einem Jahr hatten sie sich nicht mehr gesehen, aber an Andreas
Gefühlen für Jackson hatte sich nichts geändert.
Selbst die unangenehmen Erfahrungen mit Donald Carson konnten
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