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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade
Autoren: Jane Feather
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tatsächlich gering, abgesehen von ihrem Geldwert. Daher hat er Mistress Hathaway eingestellt. Sie soll die Bücher katalogisieren. Anschließend sollen sie gegen Höchstgebot verkauft werden. Was eine verdammte Schande ist. Ich bin überzeugt, dass mein Stiefvater sich im Grabe umdreht.« Marcus schüttelte den Kopf. »Erst verschwendet Sir Arthur sein ganzes Leben daran, mit größter Sorgfalt diese Sammlung zusammenzutragen, und nicht nur er, sondern vor ihm auch schon sein Vater, wie du erwähnt hast. Manche Werke sind wirklich unbezahlbar. Wie auch immer, Mistress Hathaway ist ein ziemlich graues Mäuschen, obwohl ich glaube, dass sie genau weiß, was sie tut. Trotzdem ist sie so schüchtern und zurückhaltend, dass sie bestimmt die Flucht ergreift, wenn du sie ansprichst.«
    »Kaum zu glauben, dass Sir Stephen solche Kostbarkeiten gar nicht zu schätzen weiß«, bemerkte Peregrine und nippte an seinem Bordeaux.
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, mein Lieber«, entgegnete Marcus, »in Sir Stephen Douglas steckt mehr als nur der Hauch eines Spießbürgers. Geld ist seine größte Leidenschaft, soweit ich es beurteilen kann. Und gesellschaftlicher Aufstieg die Leidenschaft seines angetrauten Eheweibs, der unschätzbaren Lady Maude«, ergänzte er mit boshaftem Grinsen. »Stephen legt sich richtig ins Zeug, um ihren Ehrgeiz zu fördern. Er reitet mit der Hundemeute zum Landadel hinaus und bietet jedem, der in Dorset irgendetwas darstellt, die größte Gastfreundschaft an. Aber die Lady scheint seine Mühen nicht sonderlich anzuerkennen.« Er leerte sein Glas. »Ich will dir dein Zimmer zeigen. Bestimmt willst du den Staub der Straße abwaschen, ehe wir zum Dinner gehen.«
    Marcus zeigte ihm den Weg nach oben in ein geräumiges Schlafzimmer auf der Rückseite des Hauses.
    »John wird dich bedienen. Ich schicke ihn sofort hoch.« Er deutete auf ein Tischchen am Fenster. »Bordeaux und Madeira, falls dir danach ist. In einer halben Stunde sehen wir uns im Salon.« Die Tür schloss sich hinter ihm.
    Perry ließ den Blick schweifen. Sein Reisekoffer war vom Pferd geschnallt, ausgepackt und die Kleidung bereits in den Schrank gehängt worden. Es klopfte an der Tür; ein Kammerdiener brachte einen Krug mit dampfendem Wasser und frische Handtücher.
    »Guten Abend, Sir.«
    »Guten Abend, John ... so ist doch Ihr Name?« Perry zog sich den Mantel aus. »Ich bin über und über mit Straßenstaub bedeckt, und ich brauche eine Rasur. Würden Sie meine Klinge schärfen?«
    »Aye, Sir.« Der Kammerdiener machte sich sofort an die Arbeit mit der Klinge und dem Streichriemen, während Perry sich bis auf die Unterwäsche auszog.
    Eine halbe Stunde später zeigte er sich im Salon - angemes-sen gekleidet in einen Anzug aus weinfarbenem Samt, schlichten weißen Strümpfen und Schnallenschuhen. Sein einziger Schmuck bestand in einem türkisfarbenen Anstecker in den Seidenfalten des Tuches an seinem Hals und einer Schließe mit demselben Stein, mit der er den einfachen Zopf in seinem Nacken zusammenhielt.
    »Ah, da bist du ja, Perry. Alles zu deiner Zufriedenheit, nehme ich an.«
    »Sehr sogar, vielen Dank.« Perry ergriff das Glas, prostete Marcus zu und schlenderte zu dem Erkerfenster, das über den sanften Schwung des Rasens auf den Streifen glitzernder blauer See hinauszeigte, die durch den Windfang aus Kiefern hindurch zu erkennen war. »Herrliche Kulisse, Marcus.«
    »Ja, finde ich auch«, gab Marcus zurück und stellte sich neben seinen Freund. »Mein Stiefvater war ein sehr umsichtiger Landbesitzer. Der Tod traf ihn urplötzlich, ein Fieber aus dem Nichts. Innerhalb von zwei Tagen war er tot.« Er schüttelte den Kopf. »Die Ärzte konnten es kaum fassen. Er schien stark wie ein Pferd, als es ihn niederwarf. Nachdem die Tatsache nicht zu leugnen war, murmelten sie irgendetwas von einem schwachen Herzen. Aber das alles ist uns immer noch ein Rätsel. Wie auch immer, die Ländereien und die Bücher hat er in tadelloser Ordnung zurückgelassen.«
    »Unglücklicherweise ...« Abrupt hielt Marcus inne, räusperte sich und wechselte das Thema.
    »Falls du angeln willst, Perry, das Lachsgewässer ist gut gefüllt.«
    »Wenn ich auf dem Land bin, vertreibe ich mir die Zeit am liebsten mit Angeln«, plauderte Perry leichthin, während er sich fragte, was sein Freund eigentlich gerade hatte sagen wollen.
    »Gentlemen, Lady Douglas kommt die Treppe herunter,«, verkündete der Butler an der Tür.
    Marcus nickte.
    »Danke, Baker.« Er
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