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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett
Autoren: Lisa Capelli
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lustigen dunkelbraunen Knopfaugen war außer sich vor Freude. „Regen bringt Essen, Trinken und Leben.“ Er stupste sie kumpelhaft in die Seite. „Du darfst nicht traurig sein, wenn es regnet.“
    „Es ist nicht wegen des Regens“, erklärte Annit. Yussuf sah sie prüfend von der Seite an. „Warum dann? Wegen Mannito? Wo ist er überhaupt? Ich hab ihn schon lange nicht mehr gesehen.“
    Annit schob Brief und Foto zurück in den Umschlag und steckte alles zusammen in die Tasche ihres Gewandes. „Ich auch nicht. Keine Ahnung, was er macht.“ Yussuf blickte überrascht drein. „Aber ihr seid doch so eng befreundet!“
    Etwas mutlos zuckte Annit die Achseln. „Das war mal.“ Mannito war sechzehn Jahre alt, hatte kurze blonde, meist etwas zerzauste Haare und braune Augen. Er hatte Annit auf ihrer langen Reise nach Syrien begleitet. Als Annit und Mannito sich das erste Mal begegnet waren, hatten sie sich auf Anhieb gemocht und bestens verstanden - fast so, als würden sie sich schon seit Jahren kennen -, und Mannito war ihr bester Freund geworden. Aber nun war alles irgendwie anders. Seit ein paar Wochen. Seit Sabeth! Sabeth war eines der Mädchen, das in dem Beduinendorf lebte. Annit hatte erfahren, dass Mannito sich in das Beduinenmädchen verliebt hatte.
    Tja, und seither hat er fast keine Zeit mehr für seine „alte“ Freundin! Ständig schleicht er um das Schafsgehege herum, wenn Sabeth dort ist und sich um die Tiere kümmert, dachte Annit. Er beobachtet sie mit verliebten Augen und hofft, mit ihr reden zu können. Eigentlich machte es Annit nichts aus, dass Mannito verliebt war. Schließlich war Mannito für sie nur ein Freund, ein sehr guter Freund, vielleicht eine Art Bruder. Aber irgendwie ... Ausgerechnet diese Sabeth! Annit mochte das Mädchen einfach nicht - warum wusste sie auch nicht. Zwar hatte sie Sabeth von Anfang an nicht besonders sympathisch gefunden. Doch seit sie gehört hatte, dass Mannito sich in das Mädchen verliebt hatte, konnte sie es überhaupt nicht mehr leiden. Denn seither war ständig dieses merkwürdige Grummeln in Annits Bauch. Ein Grummeln, das sie sich nicht erklären konnte. Hoffentlich wird der Blödmann bald wieder vernünftig und unternimmt mal wieder was mit mir und Yussuf, schimpfte Annit in Gedanken. Ich will endlich meinen alten Mannito wiederhaben!
    „Warum seid ihr jetzt nicht mehr befreundet?“, fragte Yussuf auch gleich nach.
    „Doch, doch, sind wir schon noch“, wich Annit eilig aus. Sie hatte absolut keine Lust, ihr Gefühlsleben mit Yussuf zu diskutieren. Außerdem ... Pah! Soll Mannito doch machen, was er will! Mir doch schließlich egal!
    „Also, was jetzt?“, hakte Yussuf neugierig nach.
    „Mal so, mal so“, erklärte Annit etwas genervt und verließ das Zelt.
    Yussuf folgte ihr und blinzelte in den inzwischen schon sehr hellgrauen Himmel. „Schade“, meinte er. „Gleich hört es auf zu regnen.“
    „Das war aber echt nur ein Wolkenbruch“, meinte Annit. „Ach übrigens, weißt du, wann der Stammesfürst mit Falak zurückkommen wird?“, fragte sie den Beduinenjungen dann rasch, um das Thema zu wechseln und von Mannito abzulenken. „Hast du von den anderen Dorfbewohnern zufällig irgendetwas über ihn gehört?“ Yussuf strich mit der Hand über den feuchten Sand, den die Sonne bald wieder trocknen würde. „Ich hab nur gehört, dass er in den nächsten Tagen zurückkommen soll. Aber wann genau, weiß ich nicht.“
    „Yussuf!“, hallte es auf einmal lautstark durch das ganze Dorf.
    Der Beduine guckte sich um, legte dann die Hände über den Mund, um einen Lautsprecher zu formen, und schrie laut zurück. „Hier bin ich, mein Vater.“
    Keine halbe Minute später erschien Yussufs Vater. Energisch, entschlossen, die Hände in die Hüften gestemmt. „Komm mit, mein Sohn, wir müssen helfen.“ Gehorsam nickte Yussuf.
    „Wobei sollst du denn helfen?“, erkundigte sich Annit. Yussufs Vater schien es ziemlich wichtig zu haben.
    Yussuf zuckte die Achseln. Dann fragte er seinen Vater, der ihm mit einem Schwall arabischer Worte antwortete. Als der Vater endlich schwieg, drehte sich Yussuf zu Annit. „Wir müssen zwei Pferde für den Transport nach Spanien herrichten.“
    „Was?“ Wie von der Tarantel gestochen schoss Annit herum. „Und warum?“
    Yussuf fragte erneut bei seinem Vater nach. Der antwortete auf Arabisch ohne Punkt und Komma, wie es Annit schien.
    „Es gibt wohl Neuigkeiten vom Stammesfürsten. Er wird in drei Tagen hier
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