Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
inneren Schiffsregionen zurückgezogen und wartet auf eine Äußerung seines Meisters.«
    »Hältst du es für möglich, dass dem Quellmeister etwas zugestoßen ist?« Die Frage kam Burnetto-Kup keineswegs leicht über die Lippen.
    Zu seiner Erleichterung reagierte Pleuran-Valt mit einem Lächeln. »Zugestoßen ist dem Weisen nichts. Wir sehen ihn nicht, und er spricht nicht zu uns. Aber wir wissen, dass er wohlauf ist. Sein Wesen erfüllt das Schiff. Was Pankha-Skrin in diesen Stunden denkt und plant, ist für das Wohl unseres großen Volkes.«
    »Das ist unsere Hoffnung«, sagte Burnetto-Kup formelhaft.
    »Nein, das ist unsere Gewissheit!«, verbesserte Pleuran-Valt.
    Zur gleichen Zeit spielten sich weit entfernt Ereignisse ab, die in ebenso unmittelbarem wie unheilvollem Zusammenhang mit der Flotte des Quellmeisters standen.
    Auf einer riesigen Plattform, die wie eine Ebene auf der Oberfläche eines Planeten wirkte, standen zwei Wesen. Sie starrten in die mit nur einer Handvoll Sternen durchsetzte Schwärze des Alls hinaus. Das rückwärtige Ende der Plattform war in einem Gebilde verankert, dessen Konturen hoch über die Ebene hinausragten. Von ihrem Standort aus konnten beide Wesen dunkle Massen aus Gestein oder Metall sehen, die sich über der Plattform auftürmten. An den Vorsprüngen und Erkern waren hier und da Leuchtkörper angebracht, die auf der Plattform einen fahlen Widerschein erzeugten.
    Die beiden Wesen waren humanoid. Eines von ihnen, ein Riese an Gestalt, trug ein fließendes, bis zum Boden reichendes Gewand, das in allen Farben des Spektrums schillerte. Der Mann maß gut zwei Meter; aber noch beeindruckender als seine Größe war seine Körpermasse. Der kurze, dicke Hals trug einen mächtigen Schädel mit dichtem Haarwuchs. Dutzende kleine Zöpfe umgaben die Schädeldecke wie Stacheln einen Igel. Dieser Riese hatte drei Arme, von denen einer aus dem linken und zwei aus dem rechten Schultergelenk wuchsen. Noch verwirrender aber wirkte der Umstand, dass seine beiden Augen unterschiedlich groß waren. Das rechte hatte die Größe einer Kinderfaust und schien kaum in die angestammte Höhle zu passen. Das linke besaß normale Größe. Beide Augen waren verschieden gefärbt, was jedoch in der matten Helligkeit auf der Plattform kaum zur Geltung kam, und sie konnten unabhängig voneinander bewegt werden.
    Das war Vajlan, der Höchste in der Bruderschaft der Techno-Spürer, auch der Oberbruder geheißen.
    Im Vergleich zu Vajlan war sein Begleiter fast ein Zwerg. Er war kaum anderthalb Meter groß und hatte endlos dürre Beine. Sein Oberkörper war schmächtig, der Schädel haarlos und die Gesichtshaut so straff, dass die Wangenknochen scharf hervorstachen. Abgesehen von seiner unproportionierten Gestalt war dieses Wesen jedoch völlig menschlich. Es hatte keinen Arm zu viel, und beide Augen waren gleich groß.
    Der Zwerg war Ochridon, einer der vier Adjutanten des Oberbruders, die man auch Nächstbrüder nannte.
    Die Aufmerksamkeit der beiden Männer war in den Weltraum gerichtet. Vajlan, der trotz seiner eigenartigen Sehorgane über einen ungemein scharfen Gesichtssinn verfügte, hatte vor wenigen Sekunden zwei Schatten bemerkt. Sie näherten sich der Plattform, und schon jetzt wurde offenbar, dass sie von nahezu gigantischen Ausmaßen sein mussten. Schließlich gerieten sie in den fahlen Lichtkreis – zwei gewaltige Konstruktionen.
    »Graue Boten!«, flüsterte Ochridon ehrfurchtsvoll.
    Beide Raumschiffe landeten etliche Kilometer von den Männern entfernt am Rand der Ebene. Kurz vor der Landung gaben sie ein leises Summen von sich. Die grauen Hüllen wurden sekundenlang in ein bläuliches Leuchten getaucht – Auswirkung eines Feldtriebwerks, das bei der Landung eingesetzt wurde.
    Die Fahrzeuge waren oval, mit einer Länge von jeweils mehr als fünfhundert Metern. Sie setzten nicht auf der Ebene auf, vielmehr trennten mehrere Meter die grauen Schiffsleiber von der metallenen Plattform. Das Summen wurde lediglich schwächer, ein Zeichen, dass die Fahrzeuge von ihren Feldaggregaten in der Schwebe gehalten wurden.
    Ochridon musterte den Oberbruder auffordernd. »Gehen wir hin?«, fragte er. Vajlan machte eine zustimmende Geste.
    Unweit der beiden Techno-Spürer stand ein kleines scheibenförmiges Fahrzeug. Vajlan selbst dirigierte die Scheibe dem am nächsten liegenden Raumschiff entgegen. Als sich in der Seite des Raumriesen eine Luke öffnete, landete er in dem hell erleuchteten Hangar. Dort stieg er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher