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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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Cappinfragments schien noch zuzunehmen.
    »Friedlich und doch bedrohlich«, antwortete Kanthall. »Mich stört vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der die Fremden sich hier niedergelassen haben, als gehörte ihnen dieser Platz.«
    Kanthall sagte ›Platz‹, aber er meinte zweifellos die Erde, dachte Langur. Da er selbst nicht wusste, ob er von einem Planeten stammte, konnte er sich die Beziehung eines denkenden Wesens zu einer Welt nicht richtig vorstellen, aber er ahnte, dass Kanthall und Saedelaere tief betroffen waren.
    Für sie war diese Anlage eine Wunde, die man ihrer Welt zugefügt hatte. Und sie würden bestrebt sein, diese Wunde zu schließen, ohne dass Narben zurückblieben.
    Die HÜPFER landete auf einem Geröllfeld. Langur hatte den Landeplatz gut gewählt, denn große Felsen schützten das Raumschiff weitgehend vor neugierigen Blicken.
    Es wurde schnell dunkel. Jentho Kanthall glaubte zu sehen, dass sich innerhalb des Walles Fremde bewegten. »Was mögen sie vorhaben?«, fragte er nachdenklich.
    »Sobald wir das wissen, haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht«, erwiderte Langur. »Die Motivation des Gegners zu kennen bedeutet, etwas gegen ihn unternehmen zu können.«
    Kanthall verließ das Schiff, um die Anlage vom Rand des Geröllfelds aus zu beobachten. In der zweiten Nachthälfte übernahm Douc Langur die Wache. Saedelaeres leuchtendes Gesicht wäre in der Finsternis zu verräterisch gewesen.
    Am nächsten Morgen hing über Namsos eine riesige dunkle Wolke, aus der sich allmählich ein schwarzes Raumschiff herausschälte. Langur lief zur HÜPFER zurück und weckte seine Begleiter.
    »Das Raumschiff, von dem Kauk berichtet hat, ist zurückgekehrt«, verkündete er.
    Es war inzwischen so hell geworden, dass auch der Maskenträger die HÜPFER verlassen konnte.
    Das ovale Raumschiff landete neben dem Becken. In seiner Nähe und im Becken selbst wimmelte es von kleinen Gestalten.
    »Die Fremden und ihre Roboter sind früh auf den Beinen«, stellte Alaska fest.
    Kanthall starrte angestrengt in das Tal hinab. »Ich möchte wetten, dass etwas Wichtiges vorgeht«, sagte er.
    »Vielleicht ist eine hochgestellte Persönlichkeit eingetroffen, um die Station zu besichtigen.«
    »Ich wüsste zu gern, was sie dort unten machen«, sagte Kanthall gedehnt. »Die Sache wird mir immer unheimlicher.«
    Ein großes Fahrzeug glitt aus dem Schatten des Raumschiffs. Hunderte von Fremden und deren Roboter versammelten sich.
    »Es sieht so aus, als würden sie etwas vom Schiff zum Becken transportieren.«
    Das Gebilde ähnelte einer länglichen geschlossenen Riesenmuschel. Es glitt offenbar auf einem Energiepolster, denn Räder oder damit vergleichbare Teile gab es nicht. Mit dem Fernglas waren die Fremden gut zu erkennen. Ihre Körper wirkten stämmig und mochten etwa eineinhalb Meter groß sein. Auffallendstes Merkmal waren ihr stachliger Pelz und das große blaue Sehorgan auf der Stirn. Keiner der Fremden trug mehr als ein hosenartiges Kleidungsstück und einen breiten Gürtel.
    Daneben zählte Kanthall mindestens ein Dutzend verschiedene Robotertypen.
    Über dem Transporter hing eine schimmernde Aureole, sehr wahrscheinlich ein schützender Energieschirm. Das bewies, wie wichtig das Transportgut war. Obwohl die Fremden sich nicht bedroht zu fühlen brauchten, ergriffen sie derartige Vorsichtsmaßnahmen.
    »Wenn du mich fragst, schaffen sie jetzt das Kernstück der Anlage herbei – was immer das ist«, sagte Alaska zu Kanthall.
    »Ich frage dich nicht!« Kanthall grinste.
    Der Transport hatte inzwischen die Pforte des Beckens erreicht. Zwischen zwei tiefen Furchen, die Walik Kauk in seinem Bericht als Fundamentgräben bezeichnet hatte, glitt die Riesenmuschel bis ins Zentrum.
    Was folgte, nahm Stunden in Anspruch.
    Die Oberseite der Muschel wurde zentimeterweise zurückgeschoben, und von Antigravfeldern getragen, tauchte ein etwa dreißig Meter hohes Metallei auf, das in der Mitte einen flanschähnlichen Ring trug. Kanthall schätzte den Durchmesser des Gebildes auf etwa zwanzig Meter. Die Unterseite war abgeflacht, drei stelzenähnliche Röhren ragten daraus hervor. Oben auf dem Ei saß eine Art Wellenkrone.
    »Es ist nur ein Konverter oder ein Reaktor, der die Anlage mit Energie versorgen soll«, stellte Saedelaere enttäuscht fest.
    »Energie haben die Fremden längst zur Verfügung«, widersprach Kanthall. »Es muss etwas anderes sein.«
    »Eine Schaltzentrale«, vermutete Douc Langur.
    Kanthall
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