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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
Autoren: Perry Rhodan
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diplomatischen Worte«, behauptete Balton selbstbewußt. »Ehrlich gesagt: Mir geht die Warterei ebenfalls auf die Nerven. Ich kann den Mann gut verstehen.«
    Gucky gähnte und reckte sich.
    »Was habt ihr nur alle? Ich finde die Erholungspause großartig. Müßt ihr Menschen denn immer etwas tun? Könnt ihr nicht mal faulenzen und das Leben genießen, so, wie ich es auch tue?«
    »Unter Leben genießen stelle ich mir etwas anderes vor, Gucky!«
    Der Mausbiber nickte verständnisvoll.
    »Ja, ja, ich weiß! Aber das kannst du ja auf der MARCO POLO auch haben, wenn du nicht so faul wärest und dich ein wenig umsähest. Außerdem gibt es Kinos, Messen, Bars, ein Schwimmbad, die Spielräume …«
    »Hör mir nur mit dem dreidimensionalen Schach auf! Ich bin zwar nicht gerade geistig minderbemittelt, aber …«
    »Ist ja auch nur etwas für Genies«, erklärte Gucky seinem Freund. »Man muß kubisch denken können.«
    Balton fragte verdutzt: »Was muß man können?«
    Gucky winkte ab. »Ach, lassen wir das! Was gibt es Neues? Mir kannst du es ja sagen.«
    »Du bist doch Telepath. Esperst du nicht genug herum und liest Gedanken?«
    »Dazu habe ich keine Zeit«, log Gucky unverfroren. »Also, nun red schon! Kleben wir noch immer bei der blauen Sonne und warten auf den gelben Kindergarten?«
    »Du drückst es verniedlicht aus, aber es trifft den Kern der Sache auf den Kopf. Oder so ähnlich.«
    »Ja, so ähnlich.« Der Ilt seufzte. »Ich habe das Gefühl, daß die schöne Wartezeit bald zu Ende ist. Ich spüre es im …«
    »Vielleicht bist du nur erkältet«, unterbrach ihn Balton. »Jedenfalls ist die Mannschaft nicht so ruhig und abgeklärt wie du und ich. Sie wird ungeduldig und stellt Fragen. Du hast es ja selbst mitgehört.«
    »Der Leutnant soll doch fragen, soviel er will. Was glaubst du, was ich in den vergangenen Tagen schon für Vorträge gehalten habe? Es gibt immer noch genügend Leute, die ausgerechnet mich um Aufklärung bitten. Die Armen!«
    »Das kann ich mir vorstellen«, gab Balton zu. »Wahrscheinlich hast du allen Ernstes behauptet, wir wollten den neugeborenen Gelben Eroberern das Stricken beibringen.«
    »Hihi!« piepste Gucky vergnügt. »Das ist eine ausgezeichnete Idee! Vielleicht finde ich noch jemanden, der mir das abnimmt.« Er gähnte zum wiederholten Mal. »Warum bist du eigentlich hergekommen? Nur um mich zu stören?«
    Der plötzliche Umschwung überraschte den Telekineten. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich dachte, dir wäre genauso langweilig wie mir, darum …«
    »Ach, und da meinst du, deine Gegenwart könne daran etwas ändern?« Der Mausbiber grinste von einem Pelzohr zum anderen. »Ich werde jetzt ein paar Stunden schlafen, wenn du gestattest. Bleib ruhig dort sitzen, aber schau mich nicht so an. Ich habe einen spannenden Film im System. Sieh ihn dir an, wenn du willst.«
    »Filme kann ich auch bei mir sehen.«
    »Und warum tust du es nicht?«
    Balton Wyt sah ein, daß mit Gucky jetzt nicht viel anzufangen war. Der Mausbiber war faul und träge. Er würde kein vernünftiges Wort von sich geben, um ja keine Diskussion aufkommen zu lassen. Es war besser, ihn in Ruhe zu lassen. Sollte er schlafen, bis sich der Pelz kräuselte!
    »Du bist noch langweiliger als ein Felsbrocken«, eröffnete ihm der Telekinet und stand auf. »Ich gehe in die Messe der Wissenschaftler. Dort trifft man wenigstens noch auf intelligente Lebewesen.«
    »Hoffentlich kannst du mit denen etwas anfangen«, meinte Gucky teilnahmslos und ließ ihn gehen.
    In der Kommandozentrale der MARCO POLO war in den vergangenen sechs Wochen von Langeweile oder untätigem Warten nicht viel zu spüren gewesen.
    Rhodan und Atlan hatten sich im Kommandodienst abgewechselt, und mehr als einmal mußte sich das riesige Flaggschiff durch geschickte Linearmanöver in Sicherheit bringen, wenn es von den leistungsfähigen Orterinstrumenten der fremden Wacheinheiten aufgespürt wurde. Nun stand die MARCO POLO bereits seit mehr als einer Woche im Schutz der blauen Riesensonne.
    Ständig waren Korvetten und Jäger zur Beobachtung unterwegs, aber es gab keine Anzeichen dafür, daß die Gebärflotte der Gelben Eroberer zurückkehrte. Sie hielt sich demnach noch immer außerhalb des Schwarms in der Milchstraße auf.
    Es war der 29. August des Jahres 3442 Terra-Normal. Bordzeit: siebzehn Uhr. Ende einer Ruheperiode im Schiff.
    Atlan erschien pünktlich, um Rhodan abzulösen. Der diensthabende Pilot, der Emotionaut Mentro Kosum, lehnte sich
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