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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm
Autoren: Perry Rhodan
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Außenseiter. Keinerlei Kontakt mit anderen Männern der Besatzung. Und er hat die unersetzbaren Dakkarkomgeräte vernichtet? Ich …«
    »Unterbrechung«, drang eine andere Stimme aus den Lautsprechern. »Wichtige Meldung. Psychologische Abteilung, Dr. Eysbert spricht. Ich habe die Meldung mitgehört. Ich darf die Schiffsführung darauf aufmerksam machen, daß Esmurals Psychogramm sehr eigentümlich ist. Seine Verhaltensweise ist …«
    »Ebenfalls Unterbrechung«, warf Rhodan ein. Seine Stimme klang lauter als sonst. »Kommen Sie zur Sache. Ihr wissenschaftlicher Kommentar kann später erfolgen. Was gibt es dringend zu sagen?«
    Thunar Eysbert, der Chef-Kosmopsychologe der MARCO POLO, galt als überlegener Spötter, der sich selten grob ausgesprochenen Anweisungen unterwarf. Diesmal war er dazu bereit.
    »In Kurzform: Esmurals Intelligenzquotient liegt nahezu hundert Prozent über der Norm. Zurückhaltender, abweisender Typ. Er besitzt an Bord nur einen Freund und Vertrauten. Sein Name und Rang: Terso Hosputschan, Captain und Hyperphysiker. Gehört zum Waringer-Bordteam. Es wäre zu überlegen, ob der Sabotageakt des Verhafteten isoliert zu betrachten ist. Ich denke an die Tatsache, daß wir vor einiger Zeit vergeblich versuchten, zur Milchstraße zu starten. Die Wandeltaster versagten aus bislang ungeklärten Gründen. Ende.«
    Rhodan bewies erneut, daß man ihn nicht umsonst einen Sofortumschalter nannte. Seine Anweisungen kamen umgehend. Sie wurden gleichzeitig über Helmfunk und Interkom in jede Abteilung übertragen.
    »An Kommandant – Dakkarflug sofort unterbrechen. Zurück in den Normalraum. Maschinenhauptleitstand – blockieren Sie alle manuellen Sonderschaltungen aus den Notsteuerzentralen. Nur die Emotionsbefehle durchlassen. Ausführung!«
    Rhodan war aus seinem Sessel gesprungen. Seine Hände bebten kaum merklich, als er einige Verschlüsse seiner Kombination öffnete und den Helm zu Boden fallen ließ.
    »Sir, wir liegen exakt auf Zielkurs«, vernahm er Korom-Khans Stimme.
    »Raus aus der Dakkar-Halbspur!« schrie Rhodan. »Wer sagt Ihnen, daß der laufende Wandeltaster einwandfrei funktioniert? Schalten Sie.«
    Korom-Khan befolgte die Anordnung. Gedankenbefehle wurden von der SERT-Haube aufgenommen und auf die ausführenden Positroniken übertragen.
    Die Positronik zeigte Rotlicht. Sie war lahmgelegt worden.
    Die beiden anderen Emotionauten griffen in die vielfachen Steuervorgänge ein. Sicherheitsschotte schlugen zu. Die normalen Impulstriebwerke des Schiffes sprangen an, noch ehe die optischen Effekte der Dakkarzone auf den Bildschirmen verblaßten.
    Der Dakkarflug wurde unvermittelt beendet.
    Die MARCO POLO stürzte in das Einsteinsche Normaluniversum zurück. Rhodan wandte den riesigen Bildschirmen der Panoramagalerie den Rücken zu. So konnte er nicht sofort sehen, daß die MARCO POLO nicht wie erwartet dicht vor der Milchstraße stand, sondern inmitten der trostlosen Einöde zwischen den Welteninseln.
    Weder die Galaxis NGC 4594 noch die Heimat der Menschen konnte auf Anhieb und mit bloßen Augen erkannt werden. Auf den Schirmen glänzten nur zahllose Leuchtpunkte und milchig strahlende Sternballungen.
    Vor dem Raumflugkörper öffnete sich weit die Schwärze des interkosmischen Leerraumes.
    Atlan sprang auf. Fassungslos schaute er auf die Schirme.
    Rhodan hatte inzwischen die Lage erfaßt und gehandelt. Nur Sekunden nach dem Schock materialisierte Gucky vor ihm.
    »Wohin?«
    Rhodan riß den nur einen Meter großen Mausbiber mit dem linken Arm hoch, drückte ihn gegen seine Brust und erklärte mit jener seltsamen Ruhe, die für ihn in derartigen Augenblicken typisch war:
    »In den Hochenergieraum, wo der zur Zeit eingesetzte Wandeltaster aufgehängt ist. Schnell, Kleiner. Atlan, du kommst mit Ras Tschubai nach.«
    Ehe Gucky und Rhodan aus der Zentrale verschwanden, bemerkte der Arkonide noch, daß Perry seine Waffe feuerbereit in der Rechten hielt.
    Tschubai materialisierte ebenfalls in der Steuerzentrale. Es geschah in dem Augenblick, als sich Mentro Kosum eigenmächtig entschloß, die wichtigsten Maschinenanlagen der MARCO POLO durch eine Notschaltung stillzulegen. Das war nur in Gefahrenmomenten erster Größenordnung erlaubt.
    »Besser ist besser«, erklärte Kosum. Er schien die Ruhe selbst zu sein. »Wenn hier schon sabotiert wird, dann wenigstens nicht bei laufenden Kraftwerken.«
    Rhodan und Gucky materialisierten im Ultraenergie-Wandelraum. Die glockenförmig konstruierte Halle
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