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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm
Autoren: Perry Rhodan
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Kombinationen bauen, die ihre Träger nicht erwürgen. Was das Angebot betrifft: Es gilt, Mr. Kosum.«
    Rhodan achtete nicht mehr auf den Meinungsaustausch. Er wußte nur zu gut, daß die achttausend Männer der MARCO POLO während des riskanten Fluges nichts besser gebrauchen konnten als Ablenkung und nochmals Ablenkung.
    Atlan, Kosum und Gucky verhielten sich sehr geschickt. Natürlich waren sie ebenfalls über die psychologischen Gefahrenmomente orientiert, die eine solche Reise mit sich brachte.
    Rhodan duldete das Wortgeplänkel. Auch Korom-Khan unterbrach es nicht, obwohl es seine Aufgabe als Kommandant gewesen wäre, an Bord des von ihm geführten Raumschiffes die unerläßliche Disziplin aufrecht zu erhalten.
    Rhodans und Atlans Blicke kreuzten sich. Beide Männer schmunzelten. Sie hatten sich wortlos verstanden.
    Captain Verso Honadri, Erster Streifenoffizier vom Dienst an Bord der MARCO POLO, kümmerte sich weder um die Gefahrenmomente der Dakkarreise noch um das Geplänkel. Er hörte es ebenso wie die anderen Männer der Besatzung, nur dachte er nicht daran, seine Aufgabe auch nur eine Sekunde lang zu vernachlässigen.
    Zu seiner Streife gehörten zehn Mann des Wachkommandos und fünf Kampfroboter, die er mit Hilfe eines tragbaren Spezialgerätes jederzeit umprogrammieren konnte.
    Die Kontrolltrupps waren während der turbulenten Ereignisse in der Galaxis NGC 4594 zusammengestellt worden, als takerische Pedotransferer versucht hatten, unauffällig einzusickern und besonders die führenden Männer des Schiffes geistig zu übernehmen. Das war auch der Grund dafür, daß die Roboter und zusätzlich zwei Spezialisten Geräte mitführten, die einen von Transferern übernommenen Menschen orten konnten.
    Eine weitaus bessere Entwicklung war unterdessen auf der Erde herangereift.
    Honadri befand sich mit seinem Trupp in Höhe der 22. Etage, Zwischendeck II. Hier lagen die kleineren Stauräume für hochwertige Bedarfsgüter.
    Im Labyrinth der Gänge, Aufzüge und Lagerhallen, den benachbarten Maschinenräumen und Ersatzteildepots mußte man sich schon auskennen, um sich nicht rettungslos zu verirren.
    Die Raumfahrersage berichtete vom Tod eines neuen Besatzungsmitgliedes, das sich derart verlaufen hatte, bis der Mann schließlich verhungerte. Das aber sollte sich an Bord eines Superschlachtschiffes zugetragen haben. Das Kugelschiff hatte 1,5 Kilometer durchmessen, die MARCO POLO jedoch durchmaß 2,5 Kilometer. Dennoch herrschte in dieser gewaltigen Kugelrundung eine drangvolle Enge. Sie wurde durch die Konstruktion an sich, die Maschinenräume, Lagerhallen, Hangars und tausend andere Einrichtungen hervorgerufen.
    Es war daher nicht verwunderlich, daß sich Captain Verso Honadri überwiegend auf seine vielfältigen Ortungsgeräte verließ. Sie arbeiteten auch in der Dakkarzone, denn die Umwelteinflüsse des fünf- und sechsdimensionalen Raumes wurde von dem Sextadimschirm des Brückenschlagtriebwerks reflektiert.
    »Ortung Energiestrahl, Sir«, meldete einer der Kampfroboter. »Geringe Leistung. Wahrscheinlich Desintegrator. Handfeuerwaffe.«
    Honadri blieb stehen. Mit einer unbewußten Bewegung umklammerte er den Griff seiner Dienstwaffe. Es war ein Kombistrahler.
    »Einpeilen, sofort.«
    »Peilung steht. Auswertung nach programmiertem Lageplan beendet. Raum VALO-III-sechs. Erneute Energieentwicklung.«
    Captain Honadri begann zu rennen. Die Halle III-sechs war ihm sehr gut bekannt. Dieses Deck glaubte er wie seine Notration zu kennen, was sich aber gelegentlich als Irrtum erwiesen hatte. Niemand konnte die Räumlichkeiten dieses Ultragiganten genau registrieren.
    Nach drei Minuten kam das Kommando vor dem Sicherheitsschott der kleinen Lagerhalle an. Die beiden davor stationierten Kampfroboter lagen bewegungsunfähig am Boden. Sie hatten sich erstaunlicherweise selbst zerstört.
    Honadri zog wortlos die Waffe. Das Mikrofunkgerät des Helms schaltete er ab. Ein hinweisender Wink wurde von seinen Männern verstanden. Niemand sprach ein Wort. Die Roboter standen reglos im Hintergrund.
    »Funksprechverbot«, ordnete der Streifenoffizier an. »Nur normale Verständigung. Wenn dort drinnen jemand ist, wird er auf jeden Funkpiepser lauschen, der ihm eventuell gefährlich werden könnte. Darasch, öffnen Sie die Schleuse mit Katastrophenimpuls. Los schon!«
    Er war hochgewachsen, schmal und wirkte zerbrechlich. Blonde Haare quollen unter seinem zurückgeklappten Helm hervor. Seine Stirn war hochgewölbt, verträumt
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