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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten
Autoren: Perry Rhodan
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den Männern Spannung auf.
    »Für den großen Alten der Galaxis persönlich?« rief der Korporal.
    »Höchstpersönlich. Halte jetzt den Mund, Isko. Vati muß nachdenken.«
    Sergeant Menehl wurde von den beiden Robotern flankiert. Es war nicht ratsam, ihm den Weg zu
verlegen oder gar nach dem Dechiffrierungsschlüssel zu greifen. Auf den Großkampfschiffen der USO
waren besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden.
    Mißmutig die stampfenden Stahlgiganten von der Seite betrachtend, ging Menehl zum Entschlüßler
hinüber, drückte den Streifen in die Aufnahme und nickte dem Programmierer zu.
    »Zeige uns deine Künste. Eins-pr Chef, Klartext ohne Direktüberspielung. Alarm abschalten. Ich
will erst sehen, wer sich erdreistet, den zur Zeit Ruhenden zu stören.«
    Die Roboter zogen sich zurück. Der Klartext interessierte sie nicht mehr. Ihnen ging es um den
Kode, und der war nun in der Maschine verschwunden.
    Zwei Minuten später lag die Auswertung vor. Der Klartext erschien auf einem Ampexstreifen mit
vorbereiteter Tonwiedergabe.
    Menehl riß ihn ab, las und begann unvermittelt zu grinsen. Er las nochmals, und das genügte,
um ein unterdrücktes Lachen zu entlocken.
    »Anscheinend geht es doch nicht um die Existenz der Menschheit«, meinte der Korporal. »Darf
man als dreifach vereidigtes Mitglied der USO-Funkgarde erfahren, wer etwas zu berichten
hat?«
    Menehl wurde plötzlich lebhaft. Er rannte zum großen Schaltpult des Hypersenders hinüber, nahm
auf dem Sessel des nicht anwesenden Chefoffiziers Platz und ließ seine Finger über Tasten und
Knöpfe huschen.
    Tief unten im Leib des zweieinhalbtausend Meter durchmessenden Schiffsgiganten wurde ein
Leitungsmeiler des für die Versorgung des Senders vorgesehenen Kraftwerks hochgefahren.
    Die Richtstrahler auf der oberen Polkuppel rührten sich nicht, doch dafür wurde die große
Rundstrahlantenne entfaltet.
    Niemand unterbrach Menehls Tätigkeit. Kichernd zog er nach erfolgter Justierung das Mikrophon
vor die Lippen und begann zu sprechen. Er wußte, daß alle anderen Schiffsstationen ebenso wie die
der IMPERATOR ständig auf Empfang standen. Die Senderleistung war gerade groß genug, um den
Rundruf für alle anderen Einheiten der Morgenrotflotte hörbar zu machen.
    »IMPERATOR III, Sergeant Menehl an alle Interessenten«, gab der Mukaler durch. Schon der Anruf
war ausgesprochen vorschriftswidrig. Das reichte aus, um etwa dreitausend Hyperfunker aufhorchen
zu lassen.
    »Ich halte es im Interesse aller Einsamen und Wartenden für erforderlich, mitzuteilen, daß
sich soeben der König der galaktischen Freifahrer, Roi Danton, gnädigst herabgelassen hat, die
IMPERATOR über Chefkode anzurufen. Woher ihn der Gauner kennt, sollte mich niemand fragen. Ich
weiß es auch nicht. Wir dürfen diese Tatsache als weiteres Rätsel zu den vielen anderen Rätseln
hinzufügen, die Seine Majestät bereits umgeben.«
    Menehl machte eine Pause. Das plötzlich aufbrandende Gelächter bestärkte ihn in seiner
Auffassung, mit dem unerlaubten Rundspruch ein gutes Werk getan zu haben.
    Er fuhr fort:
    »Beruhigt euch. Freunde – er kommt wirklich. Die – äh! – dienstliche
Dringlichkeit dieser Durchsage resultiert aus meiner Kampferfahrung und dem blitzschnellen
Erfassen einer Situation, die unter Umständen zur Vernichtung eines nicht ordnungsgemäß
angemeldeten Raumschiffes führen könnte.«
    Die Lautsprecher über Menehl dröhnten. Der Funkoffizier eines USO-Schlachtschiffes meldete
sich.
    »Ihr Kommandant wird Ihnen bestimmt einige sehr freundliche Worte sagen, Sergeant. Wer hat Sie
mit dem Rundruf beauftragt?«
    Menehl hüstelte. Die grinsenden Gesichter seiner Untergebenen übersah er.
    »Mein Gewissen, Sir. Roi Danton kann jede Sekunde aus dem Linearraum kommen. Es wäre
vielleicht zu spät gewesen, wenn ich erst den Kommandanten oder gar den Chef angerufen hätte. Ein
guter Soldat soll Komplikationen möglichst …«
    »Hören Sie nur auf mit Ihren durchsichtigen Argumenten«, unterbrach ihn der Offizier.
»Schalten Sie ab, Mann. Wir wissen Bescheid.«
    Menehl schaltete tatsächlich ab. Dann drückte er auf den Rufknopf zum Zentraleoffizier und gab
ihm den Wortlaut durch. Der Diensthabende informierte den Kommandanten. Nur eine Minute später
summte in Atlans Kabine der Verbindungsschirm.
    Der Lordadmiral lag wach auf dem ungewöhnlich harten Polster seines Bettes. Er hatte die Arme
hinter dem Nacken verschränkt und dachte über Dinge
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