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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn
Autoren: Perry Rhodan
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»Mehr weiß ich nicht. Er wird überall auf Lepso offen
gehandelt und ist ziemlich beliebt.«
    Das klang merkwürdig.
    »Haben Sie schon davon getrunken?« fragte er.
    Gerard nickte. »Nicht bevor sie mich in die Finger bekamen. Aber sie zwangen mich genauso dazu
wie Sie.«
    »Und wie war der Erfolg?«
    »Hm«, Gerard zögerte, »der Schnaps scheint ziemlich stark zu sein. Man fühlt sich danach, als
könnte man Bäume ausreißen.«
    Ron gab zu, daß dies die gleiche Stimmung war, die ihn im Augenblick erfaßt hatte. »Wie lange
hält das an?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Gerard. »Bevor die Wirkung verging, bekam ich jedesmal einen
neuen Schluck.«
    Ron sah sich um. Sie befanden sich in einem fensterlosen, großen Raum. Der Boden bestand aus
hartem, unebenem Stein. Ebenso waren Wände und Decken beschaffen. Zwei Reihen plumper Säulen
ragten aus dem Boden und stützten die Decke. Zwischen beiden Säulenreihen hing eine alte
Glaslampe an der Decke und verbreitete Helligkeit. Vorn an der Wand gab es eine Tür. Sie bestand
aus Metall, und als Ron festgestellt hatte, daß seine Waffe nicht mehr da war, wußte er, daß er
die Tür ohne Hilfsmittel nicht öffnen konnte.
    »Das ist ein Keller hier, nicht wahr?« fragte er.
    »Ja, das ist richtig«, gab Gerard zu.
    »Wo liegt er?«
    »Das weiß ich nicht. Jedesmal, wenn wir hierherkommen, verbinden sie mir die Augen.«
    Ron lächelte plötzlich. »So altmodisch?«
    Trotz des Anscheins der Widerstandsfähigkeit, den sie erweckte, fühlte Ron sich von der Tür
angezogen. Er schritt zwischen den Säulen hindurch und versuchte an dem altmodischen Türknopf zu
drehen. Wie erwartet, hatte er keinen Erfolg. Die Tür war versperrt, und der Knopf rührte sich
nicht um einen Millimeter.
    »Waren Sie schon öfter hier?« wollte er von Gerard wissen.
    »Einmal. Bevor sie mich abholten, um …«
    »Um was?«
    »Na, um aus Ihnen herauszubringen, ob …«
    Mit einemmal stand Ron die Szene in Zuglerts Büro wieder deutlich vor Augen. Gerard hatte ihm
etwas vorgeschwindelt und ihn zu der Behauptung veranlaßt, daß der Raum, in dem sie sich
befanden, Doktor Zuglerts Büro wäre. Kurz darauf hatten die Springer das Licht eingeschaltet und
sich zu erkennen gegeben.
    Das ergab einen Sinn, stellte Ron fest. Sie wollten also nicht, daß man sich um den
verschwundenen Zuglert kümmerte.
    Warum?
    Ron hatte den Eindruck, daß er seit seiner Landung auf Lepso schon ein wichtiges Stück
weitergekommen war. Allerdings ohne sein bewußtes Dazutun, und außerdem befand er sich jetzt in
einer Lage, in der es zweifelhaft erschien, ob er mit den neugewonnenen Kenntnissen jemals etwas
anfangen konnte.
    Zunächst mußte er jedoch, ob es einen Ausweg gab oder nicht, von Gerard alles zu erfahren
versuchen, was dieser wußte. Gerard befand sich schon einige Zeit länger in der Hand der Springer
als er selbst.
    Gerard Lobson zögerte zunächst, aber dann berichtete er die Wahrheit: Er gab zu, daß er
Zuglert kannte. Er war sogar kurz vor dem Verschwinden Zuglerts mit diesem zusammengewesen und
hatte mitansehen müssen, wie der Mann sich schlagartig in jene Mumie verwandelt hatte, von der
schon in Kindsoms Bericht die Rede gewesen war.
    Lobson war dann in wilder Panik geflohen und hatte den Unglücklichen seinem Schicksal
überlassen.
    Ron versuchte, sich zusammenzureimen, was weiter geschehen war. Vermutlich war es Zuglert auch
ohne Hilfe gelungen, auf die Beine zu kommen. Er hatte das Haus verlassen und von irgendwo das
TTT-Gespräch mit der FLORIDA geführt. Während des Gesprächs war er verschwunden.
    »Nach ein paar Stunden«, fuhr Gerard schließlich fort, »drückte mich mein Gewissen. Ich wollte
erfahren, was aus Zuglert geworden war. Ich machte mich auf den Weg. Zuglerts Büro stand offen.
Ich ging hinein – und drinnen waren die drei Kerle, die Sie nun auch schon kennen. Sie
wollten wissen, was ich wünschte, woher ich Zuglert kannte, warum ich zurückgekommen war und so
weiter. Sie nahmen mich dann mit hinunter. In ihrem Auto zwangen sie mich, den Likör zu trinken,
von dem sie auch Ihnen eingeflößt haben. Dann verbanden sie mir die Augen und brachten mich
hierher. Ich blieb hier etwa vier Stunden. Schließlich wurde ich wieder abgeholt. Abermals wurden
mir die Augen verbunden. Als man mir die Binde abnahm, stand das Auto vor dem Gebäude, in dem
Zuglerts Büro liegt. Wir gingen hinauf und fingen an zu warten. Worauf eigentlich, wußte ich
nicht.
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