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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn
Autoren: Perry Rhodan
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einem automatischen Funkleitsystem versehen sein
mußte. Die Autos, die sich diesem Leitsystem anvertraut hatten, vertraten alle in der Galaxis
bekannten Konzerne. Es gab die schnittigen, mit breiten Fenstern ausgestatteten arkonidischen
Gleiter, die etwas plumperen, aber dafür kräftigeren Fords von der Erde. Man sah hochbeinige,
altmodische Vehikel, die der Luft über der Straße jeden beliebigen Widerstand boten und einen
Wirbelsturm hinter sich herzogen, und flache, bootsähnliche Fahrzeuge von den Welten, in denen
die Dichte der Atmosphäre eine solche Form erforderte.
    Ron Landry fing plötzlich an zu lachen. Er hatte keinen eigentlichen Grund, und er wußte auch
nicht, worüber er lachte. Es war einfach zu komisch, dieses Sammelsurium galaktischer
Intelligenzen an sich vorbeirasen zu sehen und sich vorzustellen, daß diese hektische Eile einzig
und allein dem Geld galt, dem Gewinn. Denn niemand kam zu einem anderen Zweck nach Lepso.
    Aus dem Taxi-Gleiter, der Ron am nächsten stand, beugte sich das grinsende Gesicht eines
Chauffeurs.
    »Heh, Erdmann!« rief er. »Was gibt's da zu lachen? Brauchen Sie eine Fahrt in die Stadt?«
    Ron sah ihn erstaunt an. Der Mann sprach englisch.
    »Das kommt auf Ihren Preis an, Mann«, antwortete er.
    »Zwei Solar bis zur Stadtmitte, Sir«, wurde ihm sofort erklärt.
    Ron zog die Brauen in die Höhe. »Seit wann rechnet man auf Lepso nach terranischer
Währung?«
    Der Chauffeur zuckte mit den Schultern.
    »Ihr lieben Waldgötter«, sagte er leichthin, »man nimmt, was man kriegt. Und man kriegt am
leichtesten, was die Leute in der Tasche haben. Nicht das, was sie erst einwechseln müssen.«
    Ron fand das eine bestrickende Art kaufmännischer Logik.
    »Sie kommen von Goszuls Planet, nicht wahr?« fragte er den Chauffeur.
    Jetzt war an dem die Reihe, erstaunt zu sein. »Ja, ganz recht. Und wie haben Sie das
herausbekommen?«
    »Die lieben Waldgötter.« Ron lächelte. »Ich wüßte nicht, wo sie sonst noch angerufen würden.
Mein Kompliment, Sie sprechen unsere Sprache fehler- und akzentfrei.«
    Der Chauffeur ließ eine Tür aufspringen.
    »Auch das gehört zum Geschäft«, erklärte er. »Die Leute lieben es, in ihrer eigenen Sprache
angesprochen zu werden. Ich spreche eine Menge Sprachen, und die meisten fehlerfrei.«
    Ron stieg ein.
    Schweigsam verging die Fahrt bis zum Zentrum der Stadt. Ron bezahlte seinen Fahrpreis, stieg
aus und suchte sich ein Hotel.
    Noch am selben Abend machte Ron Landry ausfindig, wo Doktor Zuglert sein Büro
gehabt hatte, und nahm sich vor, sich im Laufe der Nacht dort umzusehen. Inzwischen hatte er
durch ein Hyperkomgespräch mit der nächststehenden terranischen Flotteneinheit erfahren, daß über
Zuglerts Verbleib nichts hatte ausfindig gemacht werden können.
    Zuglerts Personalien dagegen waren, soweit er sie der Polizei auf Lepso, um eine
Daueraufenthaltsgenehmigung zu bekommen, hatte angeben müssen, bekannt. Zuglert war Biomediziner,
der seine Forschungen der Entwicklung neuer Heilstoffe gewidmet hatte. Schweizer von Geburt,
besaß Zuglert den Doktortitel der Universität Bologna, war zweiundfünfzig Jahre alt und hatte bis
zum Zeitpunkt seines Verschwindens vierzehneinhalb Jahre auf Lepso gelebt. Währenddessen hatte
er, soweit die Polizei wußte, Zanithon nur drei- oder viermal für längere Zeit verlassen. Er
besaß ein Büro in der 86. Straße. Jedermann war sich darüber im klaren, daß ein Forscher wie
Zuglert irgendwo auch ein Labor haben mußte. Aber über dessen Lage war nichts bekannt.
    Im übrigen weigerte sich die Polizei von Lepso, nach dem Verschwundenen zu suchen. Ihr
Argument war, daß auf Lepso jeder nach Belieben verschwinden und wieder auftauchen könne und daß
Zuglert es vielleicht als Einschränkung seiner persönlichen Freiheit betrachten würde, wenn man
nach ihm forsche.
    Ron ging ein Stück zu Fuß. Die Nacht hatte begonnen, und Lichtquellen aller Arten und Farben
hüllten die Stadt in eine Flut verschwenderischer Helligkeit. Ron umrundete den Platz, der den
Mittelpunkt der Stadt Zanithon bildete, zur Hälfte und bekam auf diesen zwanzig Minuten Weg
soviel verschiedenartige Bewohner der Galaxis zu sehen wie sonst nicht in drei Jahren.
    Er hatte unterwegs alle Tricks angewandt, die ihm beigebracht worden waren, und fühlte sich
ziemlich sicher, daß niemand ihm auf den Fersen war. Er nahm ein Taxi, das diesmal von einem
riesigen Naat gesteuert wurde, und ließ sich zur 84. Straße
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