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Sieh mich an, Al Sony

Sieh mich an, Al Sony

Titel: Sieh mich an, Al Sony
Autoren: Denise Danks
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gesagt. Ich gehöre jetzt zu den Guten.«
    Ich machte den Mund auf, um zu sprechen, aber er schnitt mir das Wort ab und hielt mir einen nikotingelben Finger an die Lippen.
    »Sag ihm, du brauchst noch mindestens eine Stunde. Er ist das Warten gewöhnt, denke ich, aber diesmal wollen wir nicht, daß er zuhört.«
     
    Robert erhob sich aus seinem Sessel im Foyer.
    »Mrs. Powers?«
    Ich zeigte ihm meine leere Segeltuchtasche.
    »Sie finden sie im Bad. Ich habe sie in den Abfalleimer geworfen.«
    »Okay. Mit Ihnen ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Ja, aber...«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht. Schon gut. Sie sind da. Er hat die Eproms, die Shiny ihm gegeben hat, nicht geprüft; deshalb denkt er, daß er die richtigen schon abgeliefert hat. Jetzt können Sie ihre Arbeit tun.«
    »Wir haben ihn, Mrs. Powers. Im allermindesten Fall wegen der Virussache.«
    »Wird man ihn für all den High-Tech-Schmuggel aus vergangenen Zeiten auch drankriegen?«
    Robert zuckte die Achseln.
    »Wenn wir ihn erst mal wegen dieser Sache hier verhaftet haben, und wenn wir Mr. Saito überzeugen können, und Sie, dann können wir ihn auch wegen schwerer Körperverletzung belangen. Ihr Freund Charlie... und Debbie... haben ihn angezeigt.«
    »Und?«
    »Und? Ich verstehe nicht.«
    »Sie schnappen ihn wegen des Virus. Und? Und? Ich denke, es wird alles so laufen, wie all diejenigen, die ihn bezahlt haben, es haben wollen, meinen Sie nicht auch? Sie müssen ihre Ölversorgung sicherstellen, und wir wollen ja auch, daß sie es tun. Es istja in unserem Interesse, nicht wahr? Wie der Mann schon sagte: Er gehört jetzt zu den Guten. Sind Sie nicht entzückt, wie wunderbar schillernd das alles ist?«
    Robert legte mir seine große tröstliche Pranke auf die Schulter.
    »Mag sein; aber er hat das Gesicht verloren, wie man sagt, vor allem bei denen, die ihn bezahlt haben. Er hat es vermasselt, und er geht in den Knast, das versichere ich ihnen. Da haben Sie Ihre Rache; vielleicht ist es nicht viel, aber es ist Ihre Rache.«
    Und Ihre, hätte ich gern gesagt, an all den Leuten, die wollen, daß Sie die Schurken davonspazieren lassen, um ihr mächtiges Gesicht zu wahren.
    »Diesmal sind Sie nicht der Gelackmeierte, nicht wahr, Robert? Diesmal haben Sie es gepackt«, sagte ich. Robert ließ seine Hand herunterfallen, und ich zündete mir eine Zigarette an.
    »Wo ist Shinichro?« fragte ich.
    »Er hat hier auf dem Sofa ein bißchen geschlafen, und dann hat er gesagt, er könne nicht mehr warten. Sie waren ziemlich lange weg. Brauchen Sie ihn denn noch für irgend etwas?«
    Der große Mann ging bereits auf den Lift zu.
    »Ich habe seine Schmerztabletten in der Tasche, weiter nichts«, antwortete ich, und die Tür schloß sich hinter ihm, und ich stand allein in der glänzenden Marmorhalle.
    »Dachte, wir könnten genausogut noch ein bißchen feiern«, sagte ich.
     
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