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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal
Autoren: Jess Haines
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wirklich schon fast ein Jahr her? –, war es beinahe ein Wunder, dass er nicht mehr darauf drängte, in die Kiste zu springen, ob jetzt mit Vertrag oder ohne. Der Mann hatte die Geduld und Standhaftigkeit eines Heiligen. Ich würde nicht riskieren, dass er mir noch mal durch die Finger glitt. Sobald zwischen uns alles geklärt war, konnte ich mich den anderen, gewichtigeren Auswirkungen stellen, die eine Vertragsunterzeichnung nach sich ziehen würde.
    Wie zum Beispiel, meinen Eltern von ihm zu erzählen. Aber das konnte warten. Vielleicht würde ich mir diese kleine Überraschung für Weihnachten aufbewahren. Meine Mom mochte Chaz wirklich, aber sie hielt ihn für einen Menschen. In Anbetracht der Tatsache, dass sie gerade erst wieder angefangen hatte, mit mir zu reden – nach mehreren Wochen eisigen Schweigens –, konnte ich nicht voraussagen, wie sie auf Chaz’ kleines Geheimnis reagieren würde.
    Sobald mir klar geworden war, dass ich mich nicht vor ihnen verstecken konnte, hatten meine Mom und mein Dad voller Entsetzen und Unverständnis meiner Erklärung dafür gelauscht, warum ich meine Zeit mit Werwölfen, Magiern und Vampiren verbracht hatte. Es war einfach nicht mehr möglich gewesen, zu verste cken, was in meinem Leben vor sich ging, nachdem mich Vampire und Cops verfolgten und ich am ganzen Körper neue Wunden, Nähte und Narben hatte. Ich hatte nur ausgelassen, dass Chaz ein Werwolf war und Saras Freund ein Magier. Glücklicherweise rissen sich Arnold und Chaz am Riemen, wann immer sie mit meinen Eltern oder Brüdern zusammen waren, und achteten sorgfältig darauf, ihre wahre Natur nicht preiszugeben. Bis jetzt schien keiner aus meiner Familie etwas zu ahnen. Allerdings vermutete ich, dass mein Dad mehr wusste, als er zugab, und nur abwartete, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war, um mich in Bezug auf meine »alternative Lebensweise« zur Rede zu stellen.
    »Wie heißt noch mal dieses Resort, wo wir hinfahren?«
    Chaz zog seine Hand aus meiner, um das Handschuhfach zu öffnen und mir eine bunte, gefaltete Broschüre zu geben.
    »Es heißt Pine Cone Lodge. Der Besitzer heißt Bruce Cassidy. Er wohnt schon seit Jahren da draußen. In der Nebensaison bietet er sein Resort als Rückzugsort und Versteck für Werwölfe an. Dillon sagt, er führt den Laden schon, seitdem Kolumbus Land gesichtet hat.«
    »Jesus, er ist so alt? Bist du dir sicher, dass er ein Werwesen ist, kein Vampir?«
    Er lachte. »Nein, nein. Nichts in der Art. Das war nur ein Witz. Er ist ein Werwesen, nur eben ein altes. Soweit ich gehört habe, ist er ein wenig über siebzig.«
    »Du warst noch nie da?«, fragte ich, während ich mir die Broschüre ansah. Darauf waren malerische Bilder von Wäldern mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund, und ein paar Aufnahmen von winzigen, rustikalen Holz- oder Steinhütten, die zwischen den Bäumen standen. Oh, und jede davon hatte einen Kamin! Das versprach romantische Abende. Zumindest bis zum Mondaufgang morgen Abend, wenn Chaz keine andere Wahl blieb, als sich zu verwandeln und mit dem Rest des Rudels auf die Jagd zu gehen.
    »Ich persönlich noch nicht, nein. Dillon hat ihn getroffen, als er noch zum Firepaw-Rudel gehörte. Ich habe mit Moonwalker-, Ravenwood-, und Timber-Falls-Werwölfen gesprochen und auch mit einigen der unabhängigen Werkatzen«, sagte er. »Alle haben mir versichert, dass das Resort das beste bezahlbare werfreundliche Reiseziel ist, wenn man nicht quer durchs Land fahren will.«
    Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch und schob mir eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. »Wer katzen? Ich wusste gar nicht, dass es sie in den USA gibt. Ich dachte, sie wären alle in Afrika oder Südamerika.«
    »Nö. Hier gibt es auch ein paar.« Er hielt inne und umrundete erst einen Idioten, der ihn geschnitten hatte, bevor er weitersprach: »Sie sind viel unauffälliger als Rohrik Donovan und das Moonwalker-Rudel.«
    »Das kann man über so gut wie jedes Werwesen sagen. Ich habe noch nie irgendwen außer den Moonwalkern gesehen, die ihren Rudelstolz so weit treiben, dass sie sich Aufkleber ihrer Symbole auf die Autos kleben.«
    »Sie haben gute Gründe, stolz zu sein. Zu ihrer Zeit haben sie einige große Dinge vollbracht. Hätte es Rohrik nicht gegeben, wäre ich für dich immer noch menschlich.«
    Das brachte mich zum Lachen. »Ja, wahrscheinlich schon.«
    »Die Sunstriker sind auch stolz darauf, wer sie sind. Inzwischen hat so gut wie jeder die Rudeltätowierung.«
    Ich
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