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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal
Autoren: Jess Haines
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zusammengeschlagen worden war, hatten sie mir ziemlich eingeheizt, weil ich mein Leben so führte, wie ich es eben führte. Als sie herausgefunden hatten, dass ich vertraglich an Alec Royce gebunden war, hatten sie mich fast enterbt. Glücklicherweise beruhigte meine Mom sich langsam und hatte entschieden, dass mir weder Hörner noch Schwanz wachsen würden und dass ich auch nicht die Dämonen der Hölle zu Familienessen mitbringen würde. Was meinen Dad anging, tagte die Jury noch.
    »Du bist seine einzige Tochter«, sagte Chaz stirn runzelnd. »Ich glaube nicht, dass er noch viel länger wütend auf dich bleiben kann. Außerdem bist du am Leben und unverletzt. Zählt das denn gar nicht?«
    »Nicht, wenn es um Others geht. In der Beziehung ist er nicht gerade liberal.«
    Sara schlug mir die Hand auf die Schulter. »Mach dir darum keine Sorgen, er kommt schon drüber weg. Erinnerst du dich an das eine Mal, als er nach der NYU - Party Kaution für uns hinterlegen musste? Er war nur ungefähr zwei Wochen sauer, danach hat er mit uns darüber gelacht. Diesmal kann es nicht viel anders laufen.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte ich und wurde rot, als Chaz mich eingehender musterte. »Vielleicht habt ihr recht. Wahrscheinlich interpretiere ich zu viel hinein.«
    »Das ist die richtige Einstellung!«
    Mir gelang ein Lächeln, dann kletterte ich in den Jeep, während Chaz meine Tasche auf dem Rücksitz verstaute und auf den Fahrersitz rutschte. Sara winkte uns fröhlich hinterher, als wir uns in den Verkehr einfädelten.
    »Schöne Reise! Und bring dich nicht in Schwierigkeiten, weil ich nämlich nicht raus ans Ende der Welt fahre, um dich abzuholen.«
    Lachend wechselten Chaz und ich einen Blick. Der Tag war voller Verheißungen. Der Verkehr würde ziemlich dicht sein, bis wir die Jersey Turnpike erreichten, aber danach sollte es eine glatte Fahrt werden. Wir hatten schon ein paar Mal Ausflüge gemacht, aber noch nie hatten wir so viel Zeit sorglos miteinander verbracht. Sicher, sein Rudel wäre in der Gegend, aber ich konzentrierte mich mehr auf die Zeit, die wir zusammen verbringen würden – nur wir beide.
    Er warf mir einen Blick zu. Ich hatte das Gefühl, einen Schatten des Zweifels in seinen Augen zu entdecken, aber bevor ich nachfragen konnte, sagte er: »Hast du dich genauso darauf gefreut wie ich?«
    »Darauf kannst du wetten. Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken.«
    Sein Gesicht leuchtete in einem Lächeln auf. »Ich bin froh, das zu hören. Ich war ein wenig besorgt, dass du kalte Füße kriegen könntest. Nicht jeder wäre bereit, sich in der Nähe einer Menge verwandelter Werwölfe herumzutreiben.«
    Ich drückte beruhigend seine Hand. »Mach dir keine Sorgen. Ich habe es seit unserem ersten Treffen weit gebracht.«
    Das war mal eine heftige Untertreibung. Ich spürte immer noch einen peinlichen Stich, wenn ich an die gedankenlosen Aussagen dachte, die ich vor Chaz über Others gemacht hatte, bevor ich wusste, dass er ein Werwolf war. Er hatte mir in harten Zeiten beharrlich zur Seite gestanden, und seine Loyalität und sein Mut hatten mir bewiesen, wie dumm es gewesen war, mich von ihm zu trennen, nachdem er mir sein wahres Wesen enthüllt hatte. Wir kamen wieder zusammen, nachdem ich verstanden hatte, dass nicht alle Others geistlose, gewalttätige Monster sind und dass ich etwas Gutes unnötigerweise aufgegeben hatte. Er hatte mich unterstützt und beschützt, während wir im letzten Jahr einige ziemlich beängstigende Monster bekämpft hatten; und auch das zeigte mir, dass ich ihn besser halten sollte.
    Es hatte mich viel Zeit gekostet, meine Bedenken zur Seite zu schieben und mich für eine echte Bindung zu entscheiden. Den Vertrag zu unterschreiben bedeutete, dass er mich legal in einen Werwolf verwandeln konnte. Mein Leben läge in seinen Händen, auch wenn Chaz mich gut genug kannte, um zu wissen, dass ich es ihm nie verzeihen würde, falls er das wirklich täte. Diese Art von Vertrauen würde hoffentlich den Bruch zwischen uns kitten, der entstanden war, als Royce mich mit Blut gebunden hatte.
    Aber andererseits, wenn der Vertrag erst unterschrie ben war, konnten wir wieder sehr viel mehr tun, als nur Händchen halten. Das sollte einen Teil der Spannung herausnehmen – in mehr als nur einem Sinn –, die sich im Laufe des letzten Monats aufgebaut hatte. Wenn man bedachte, dass ich keine Intimitäten mehr erlaubt hatte, seitdem ich herausgefunden hatte, dass er ein Werwolf war – war das
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