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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal
Autoren: Jess Haines
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mich innerlich darauf vorbereiten, von jeder Menge pelziger Kreaturen umgeben zu sein.
    Dieser Urlaub war unser »Probelauf«, um zu sehen, wie ich damit umging, zu Vollmond in der Gesellschaft von einer ganzen Wagenladung verwandelter Werwölfe zu sein. Heute Abend würden wir zu der Hütte in Hunter fahren. Während der Tagesstunden sollte ich die Leute kennenlernen, aus denen sich seine Sippe zusammensetzte. Freitag, Samstag und Sonntag war der Mond voll, und ich würde sie nachts als Rudel kennenlernen. Aber ich musste aufpassen. Niemand würde besonders ausgeglichen sein, und manche von ihnen verwandelten sich vielleicht sogar schon vor Vollmond.
    Das würde zweifellos ein seltsames verlängertes Wochenende werden. Aber ich war mir halbwegs sicher, dass ich damit klarkommen konnte. Solange Chaz bei mir blieb, war alles in Ordnung.
    Um ehrlich zu sein, freute ich mich mehr darauf, zusammen mit Chaz in einer Hütte im Wald zu schlafen, als eine Menge haariger Leute durch die Büsche huschen zu sehen. Aber, hey, ich konnte damit umgehen.
    Auch wenn ich in Bezug auf den Vertrag, den ich gerade hatte unterschreiben wollen, als Jack anrief, schrecklich nervös war. Wir gingen zwar wieder mit einander aus, aber Chaz und ich hatten nicht miteinan der geschlafen, seitdem er mir offenbart hatte, dass er in Wahrheit ein Werwolf war. Von Rechts wegen durfte er mich nicht einmal anfassen. Selbst in derselben Hütte zu schlafen überreizte eigentlich schon die gesetzlichen Bestimmungen – aber ich war es leid, vorsichtig sein zu müssen, und noch mehr war ich es leid, wie distanziert er mich behandelte, seitdem sowohl Royce als auch dieser irre Vampir Max Carlyle mich vorübergehend durch Blut an sich gebunden hatten. Ihm anzubieten, eine Mitteilung einer Other-Mitbür ge r /Menschen-Beziehung und vertraglich verbindliche Vereinbarung zu unterschreiben, sollte ihn eigentlich aufrütteln und ihm verdeutlichen, dass ich nicht vorhatte, mich aus dem Staub zu machen. Dass ich wirklich mit ihm zusammen sein wollte und dass ich ihm wieder vertraute.
    Ich machte mir eher Sorgen, ob er mir wirklich genug vertraute, um den Vertrag ebenfalls zu unterschreiben.
    Dieser kleine Camping-Ausflug schien die perfekte Gelegenheit, die Dinge zwischen uns wieder in Ordnung zu bringen. Wir hatten einen guten Gruppenrabatt in einem kleinen Hotel-Resort in den Catskills bekommen. Es war zu früh für Schnee, aber schon zu kalt für die meisten Camper. Außerdem hatte die Schule wieder angefangen, und die Feriensaison war offiziell beendet. Chaz hatte mir versichert, dass der Kerl, dem das Resort gehörte, kein Problem mit den Sunstrikern hatte, weil er ebenfalls ein Werwesen war. Und er war in der übernatürlichen Gemeinde gut bekannt, weil er ein großes, bewaldetes Gebiet in den Bergen gekauft und einen Zaun darum gezogen hatte, um Jäger und Touristen fernzuhalten. Rudel, die sich bei ihm einmieteten, wussten so genau, wie weit sie auf ihrer Jagd ungefährdet laufen konnten.
    Es war schwer, sich vorzustellen, was schiefgehen sollte. Schließlich hatte ich Chaz’ Rudel schon kennengelernt. Mit ein paar von ihnen war ich sogar schon beim Essen oder im Kino gewesen. Das einzige Mal, als ich das gesamte Rudel gesehen hatte, war kurz vor dem Kampf mit David Borowsky, dem verrückten Zauberer, der mithilfe eines seltsamen magischen Ar tefakts alle Werwölfe und Vampire in New York hatte versklaven wollen. Sicher, sie waren gefährlich, aber nachdem ich die Freundin des Rudelführers war und dabei geholfen hatte, ihnen die haarigen Ärsche zu retten, müssten sie eigentlich ihren Hunger und ihr Temperament kontrollieren können, solange ich nichts allzu Dummes anstellte.
    Was sollte schon schiefgehen?
    Über all diese Dinge dachte ich nach, während ich den Vertrag anstarrte. Scheiß drauf. Ich schob die Papiere in meine Tasche und folgte Jens Vorbild. Während ich darauf wartete, dass die Zeit verging und Chaz mich abholen kam, lenkte ich mich mit einem Kartenspiel ab.

Kapitel 2
    I ch war nicht begeistert, als ungefähr eine Stunde bevor Chaz kommen sollte, ein vertrautes Gesicht im Büro auftauchte. Obwohl ich angestrengt alles ignoriert hatte, was jenseits der Grenzen meines eigenen Büroraumes vor sich ging, konnte ich doch nicht überhören, wie Jen draußen mit jemandem diskutierte. Ich beschloss, dass Sara sich darum kümmern konnte, falls es wichtig war.
    Dann wurde Jens Stimme lauter, laut genug, dass ich mitbekommen musste, mit wem sie
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