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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)
Autoren: Sherman Lee
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trug ihn ins Haus. Solche Säcke hatte die Armee einst an jeden Texas Ranger ausgeteilt. Er holte seinen Revolvergurt daraus hervor und schlang ihn um die Hüften. Die beiden Colts glitzerten. Ihre Ebenholzgriffe fühlten sich gut an. Big Sams Hände schienen wieder mit ihnen zu verwachsen. Die Trommeln tickerten. Sie liefen leicht. Er lud sie und schob die Waffen wieder in die Holster.
    Sam zog die kurze Uniformjacke über. Die Schulterklappen und Abzeichen fehlten auf dem blauen Stoff. Er nahm die Winchester und steckte sie in den rechten Scabbard seines gesattelten Falben. Der Parker-Stutzen fuhr in den linken Sattelschuh. Die Satteltaschen waren gepackt.
    Big Sam setzte sich den grauen Ranger-Hut auf und stieg in den Bügel. Der Falbe tänzelte vor Erregung.
    Aus der Menschentraube vor der Kirche löste sich Reverend Sequoiah Watts. Er blickte zu dem Reiter auf und sagte, "Kenne deinen Feind." Dann reichte er Big Sam ein zusammengeklapptes Fernrohr.
    "Danke."
    "Unsere Gebete begleiten dich, Big Sam."
    Big Sam räusperte sich. "Danke."
    Little Mary klammerte sich an die Hand von Zachary Watts. Sie traten herzu.
    "Kümmere dich um Mama, Mary-Baby", sagte Big Sam.
    Er wendete sein Pferd und ritt aus der schweigenden Stadt. Nach Süden.
     

*
     
    Am Montagnachmittag kam Art Ratcliff mit seiner erlauchten Reisegesellschaft in Bubbling Water an. Das Dorf war klein genug, um ohne Gesetzeshüter auszukommen. Es war ein Ort friedsamer Bauern. Art Ratcliff war sehr zufrieden. Rudel ausgemergelter Hunde schlichen herum. Sie flüchteten vor den Reitern, die den gelben Staub der Straße aufwirbelten. Die Bürger verschwanden in ihren Häusern, als sie die Bandoleros und den Comanchen unter den Reitern sahen. Fensterläden schlossen sich.
    Nogales grinste. "Na, wer sagt's denn", sagte er. "Perfectamente. Da steht ein Boarding House."
    "Klein", sagte Cowboy Ace.
    "Klein, aber fein", sagte Nogales. "Und gleich daneben haben wir einen Stall und da drüben steht ein Saloon."
    "Ein Emporium", stellte Ratcliff klar. "Das wird den Ladies gefallen."
    Sie stiegen vor dem Boarding House aus den Sätteln.
    "Bleib schön bei mir", sagte Isabella Gutierrez zu Sammy, als sie im Staub der Straße standen.
    Eine rundliche Indianerin trat aus dem Haus. Sie kniff die Augen im Licht zusammen, schaute ernst und rieb sich die Hände.
    "Wir brauchen Wannen", sagte Art Ratcliff. "Und heißes Wasser. Und später ein paar weiche Betten."
    Die Indianerin schaute fragend und rührte sich nicht.
    "Na, was ist?" sagte Ratcliff.
    Die Indianerin plapperte in ihrer Sprache.
    "Sie versteht dich nicht", sagte der Comanche.
    "Dann sprich du mit ihr", sagte Ratcliff.
    Bloody Arrow wiederholte Art Ratcliffs Forderungen. Die Indianerin nickte dienstbeflissen und verschwand.
    Die Männer warfen sich ihre Satteltaschen über die Schultern und traten in den dunklen Empfangsraum des Hauses. Die Frauen und Sammy verschwanden in zwei Räumen im Obergeschoß.
    Eine halbe Stunde später lagen die Männer, bis auf den Comanchen und die beiden Compagneros des Mexikaners, in stählernen Wannen. Die Tröge standen im Erdgeschoß, in einem großen Raum, nach Süden offen. Überall waren weiße Laken als Raumteiler aufgespannt. Sie wogten sanft im Wind. Die beiden Söhne der Inhaberin gingen mit starren Gesichtern zwischen den Wannen hin und her und füllten heißes Wasser nach.
    "Rowdy Randall", brüllte Nogales und planschte. Der feiste Bandolero trug selbst im Wasser noch seinen Sombrero. "Sag, was machst du mit deinem Teil der Beute?"
    "Ich kauf mir neue Klamotten", sagte der Fallensteller und versenkte seine bleichen Knie in der braunen Brühe, in der er saß. "Unten im Süden."
    "Madre Dios", sagte Nogales, "die kannst du brauchen. Deine Stiefel stinken bis hier rüber und ich seh sie noch nicht mal."
    Der alte Doc Snake hatte seine Wanne in einem Laken-Geviert am Eingang. Er schnarchte leise.
    "Und du, Ace?" sagte Nogales, "Was wirst du tun?"
    "Longhorns." Der Cowboy hatte die Augen geschlossen und den Hut tief ins Gesicht gezogen. "Die kauf ich mir. Dann züchte ich die besten Rinder im ganzen Westen, groß wie Büffel, mit Hörnern, so dick wie Baumstämme. Meine Männer treiben die dann von Abilene nach Dodge in Kansas. Ich werde ein seriöser Geschäftsmann."
    "Das glaubst du doch selber nicht." Nogales lachte.
    "Mein Bruder ist schon ein seriöser Geschäftsmann", sagte Art Ratcliff, der Spieler. "Seine Geschäfte gehen immer hundert zu null für ihn aus."
    Cowboy
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