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Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Titel: Sherlock Holmes - Der Rote Kreis
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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solche Situation geraten. Es ist unanständig und skandalös! Ich muß darauf bestehen, eine Erklärung zu bekommen.« In seinem Ärger war er ganz kurzatmig und mußte stoßweise Luft holen.
    »Aber bitte, nehmen Sie doch Platz, Mr. Scott Eccles«, sagte Holmes mit beruhigender Stimme. »Darf ich Sie zunächst einmal nach dem Grund Ihres Kommens fragen?«
    »Na, Sir, zur Polizei konnte ich mit der Sache doch nicht gehen, das schien mir gar nicht geraten. Und doch, wenn Sie erst alle Tatsachen gehört haben, werden Sie zugeben, daß ich auf jeden Fall etwas unternehmen mußte. Mit Privatdetektiven habe ich normalerweise nicht das Geringste zu tun, aber ich habe Ihren Namen gehört ... «
    »Richtig. - Und zweitens, warum sind Sie nicht sofort gekommen? «
    »Wie meinen Sie das?« Holmes sah auf seine Uhr.
    »Es ist jetzt viertel nach zwei«, sagte er. »Ihr Telegramm wurde um ein Uhr abgeschickt. Aber ein Blick auf Ihre Toilette und Ihre ganze Erscheinung zeigt deutlich, daß das, was Sie beunruhigt, bei Ihrem Erwachen geschehen sein muß.«
    Unser Klient versuchte, die abstehenden Haare zu glätten und fuhr sich über das unrasierte Kinn.
    »Sie haben recht Mr. Holmes. An mein Aussehen habe ich nicht gedacht. Ich war nur froh, aus dem Haus zu kommen. Ich bin herumgelaufen und habe Erkundigungen eingezogen, bevor ich zu Ihnen kam. Ich bin zum Hausagenten gegangen, wissen Sie, und von dem habe ich erfahren, daß Mr. Garcia seine Miete pünktlich bezahlt hat und daß alles in der Wisteria Lodge in Ordnung ist.«
    »Kommen Sie, Sir«, sagte Sherlock Holmes lachend. »Sie sind wie mein Freund, Dr. Watson.
    Der hat auch die Angewohnheit, Geschichten vom falschen Ende her zu erzählen. Bitte, denken Sie ruhig nach und erzählen Sie alles der Reihe nach. Berichten Sie genau all die Ereignisse, die Sie ungebürstet und unfrisiert und mit einer falsch geknöpften Weste aus dem Haus gehen ließen, um nach Hilfe zu suchen.«
    Unser Klient sah mit reuiger Miene auf seine unkonventionelle Aufmachung herab.
    »Sicherlich sehe ich sehr schlimm aus, Mr. Holmes. In meinem ganzen Leben ist mir Derartiges noch nicht passiert. Aber ich werde Ihnen meine Abenteuer erzählen und wenn ich das getan habe, dann bin ich ganz sicher, daß Sie mit mir übereinstimmen, daß ich zu entschuld igen bin.«
    Aber er kam nicht dazu, seine Geschichte anzubringen. Da waren Stimmen im Flur, und Mrs.
    Hudson öffnete die Tür, um zwei robust und offiziell aussehende Herren hereinzulassen. Ei ner von ihnen war der uns wohlbekannte Inspektor Gregson von Scotland Yard, ein energischer, galanter und innerhalb seiner Grenzen auch fähiger Polizeioffizier. Er schüttelte She rlock Holmes die Hand und stellte seinen Kollegen vor, Inspektor Baynes von der Surrey-Polizei.
    »Wir jagen gemeinsam, Mr. Holmes, und unsere Spur geht in diese Richtung.« Er wandte seine Bulldoggenaugen unserem Besucher zu. »Sind Sie Mr. John Scott Eccles aus Popham House in Lee?«
    »Der bin ich.«
    »Wir sind Ihnen den ganzen Morgen gefolgt. «
    »Sicherlich sind Sie durch sein Telegramm auf seine Spur gekommen?« sagte Holmes.
    »Richtig, Mr. Holmes, wir haben seine Spur im Charing Cross Postbüro entdeckt und daraufhin sind wir hierher gekommen. « »Aber warum folgen Sie mir? Was wollen Sie von mir?«
    »Wir brauchen Ihre Aussage, Mr. Scott Eccles. Wir untersuchen den Tod von Mr. Aloysius Garcia, Wisteria Lodge, in der Nähe von Esher. «
    Unser Klient saß plötzlich sehr gerade da und starrte uns an. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    »Tot? Sagten Sie, daß er tot ist?«
    »Ja, Sir, er ist tot.«
    »Aber wie ist das geschehen, war es ein Unfall?«
    »Mord. Wenn es sich jemals um Mord gehandelt hat, dann jetzt und hier.«
    »Großer Gott! Das ist ja entsetzlich! Sie wollen doch nicht - Sie wollen doch nicht sagen, daß ich verdächtigt werde?«
    »Ein Brief von Ihnen wurde in der Tasche des Toten gefunden, und wir wissen, daß Sie vo rhatten, ihn gestern abend zu besuchen. «
    »Das habe ich auch getan.«
    »Oh, das haben Sie auch getan!« Das offizielle Notizbuch wurde gezückt.
    »Warten Sie mal ein bißchen, Gregson«, sagte Sherlock Holmes. »Wollen Sie eine schlichte Aussage hören oder nicht?«
    »Und es ist meine Pflicht, Mr. Scott Eccles darauf hinzuweisen, daß alles, was er sagt, gegen ihn verwendet werden kann.«
    »Mr. Eccles wollte uns gerade seine Geschichte erzähle n, als Sie ins Zimmer kamen. Ich glaube, Watson, er könnte jetzt einen Brandy mit Soda
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