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Sheanthee (German Edition)

Sheanthee (German Edition)

Titel: Sheanthee (German Edition)
Autoren: Amber Blake
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Stärke war die Verwandlungsmagie und man wusste nie, was sie sich wieder für Scherze ausdachte, um Caya zum Lachen zu bringen und ihre Eltern in den Wahnsinn zu treiben.
     
    Einmal, als sie mit Caya auf Einkaufstour in der Stadt war, hatte sie sich auf der Toilette des Kaufhausrestaurants in die Königin von England verwandelt und für einen völligen Aufruhr gesorgt, als sie mit Caya durch die Spielzeugabteilung ging und, huldvoll lächelnd, eine Barbiepuppe erstand.
     
    Die Zeitungen überschlugen sich mit aufgeregten Berichten und Tante Shania bekam eine Vorladung vom Fae Rat. Sie bekam eine Abmahnung und die Androhung des Rauswurfs aus der Fae Gemeinschaft, sollte sie sich noch einmal eine solche Kapriole erlauben. Ausschluss aus der Gemeinschaft war die höchste Strafe, die der Fae Rat verhängen konnte und dem wollte sich niemand aussetzen. Es würde bedeuten, auf das weitgesponnene Netz der Fae verzichten zu müssen und sich auf die Welt der Normalsterblichen verlassen zu müssen.
    Also hielt sich Tante Shania die folgende Zeit bedeckt und verwandelte maximal Feldmäuse in Kolibris um Caya zu unterhalten.
     
    Sie musste unwillkürlich grinsen, als sie an Tante Shania dachte. Sie liebte sie von ganzem Herzen und würde sie schrecklich vermissen, wenn sie in dem gruseligen Internat sein würde.
    Hätte Shania nicht auch darauf bestanden, dass sie dort hin ginge, wäre sie vermutlich von zu Hause ausgebüxt und nach London gefahren um sich als angehende Künstlerin durchzuschlagen.
     
    Alle Familienmitglieder und alle, die sie überhaupt kenne, wären in Sheanthee gewesen, hatte Tante Shania gesagt. Wenn man nicht riskieren wolle, dass einem ständig Blumentöpfe auf den Kopf fallen, oder das Mobiliar sich in Brennholz verwandelt, weil man gerade einen Wutanfall bekommt, müsse man lernen, seine Kräfte unter Kontrolle zu halten und sie zu lenken.
    Außerdem würde man, im Laufe der Ausbildung erfahren, welche Art Magie man besitzt.
    An diesem Punkt hatte Caya sich mental wieder ausgeklinkt. Sofern ihr nicht offenbart wurde, dass ihre Magie darin bestand, atemberaubende Klamotten zu entwerfen, interessierte sie der Hokus Pokus nicht weiter.
    Leider hatte noch nie jemand etwas von einer magischen Designerin gehört.
    Die Vorstellung, die nächsten drei Jahre in einem Internat für Freaks zu verbringen war niederschmetternd!
    Wahrscheinlich waren alle wie ihre Cousine Brianna, die stundenlang im Gewächshaus sitzen konnte um öde Schösslinge einzupflanzen, oder wie  Aidan, der Sohn von Mutters Freundin Rowena.  Aidan verbrachte seine Freizeit damit, dicke Schmöker über die Geschichte der Fae zu wälzen, die so langweilig waren, wie die Lektüre ihres Mathe-Buchs.
    Sie sah sich, vor ihrem geistigen Auge, in dem alten Gemäuer sitzen, umringt von Gleichaltrigen, die ihre Nasen in verstaubten Büchern hatten und I-Phones für ein asiatisches Reisgericht hielten.
    Sie seufzte abgrundtief.
     
     
                                            Ein schlagfertiger Teddybär
     
     
     
    „ Los jetzt! Wie lange dauert das denn noch?“
    Catriona Cunningham trommelte ungeduldig mit den Fingern auf dem Autodach.
    Caya war jetzt schon zum dritten Mal zurück ins Haus gerannt, weil sie etwas vergessen hatte. Diesmal war es ihr Handy.
    „ Du hast ihr nicht gesagt, dass es auf der Insel keinen Empfang gibt?“ fragte ihr Vater.
    „ Das wird sie noch früh genug merken. Ich lege keinen Wert auf ein neuerliches Spektakel, wenn wir ihr das eröffnen. Schließlich ist der Wagen neu und ich möchte keinen Hydranten auf dem Dach liegen haben“, fügte sie trocken hinzu.
     
    „ Oh ha! Das wird was geben! Ein Glück, dass sie in Sheathee keine Hydranten haben“, gackerte Broc mit kehliger Stimme.
    „ Obwohl,- soweit ich mich erinnere, gibt es dort jede Menge kunstvoller Wasserspeier. Da kann sie die ja durch die Bäume sausen lassen.“
     
    „ Broc, da fällt mir ein, die Leute sind an den Anblick von Gargoyles nicht gewöhnt. Zumindest nicht an welche, die sich außerhalb der Portale und Fenstersimse von Kathedralen bewegen. Könntest du...?
    „ Selbstverständlich! Ich nehm den Teddybär, den finden alle niedlich“, meinte Broc, dienstbeflissen. Auf dem Rücksitz saß, anstelle des Gargoyles, ein mottenzerfressener Plüschteddy mit Glubschaugen und merkwürdigen Hängeohren.
     
     
    „ Uaahh! Wer hat denn den ollen Bären hier hin gesetzt?“ fragte Caya, als sie endlich ihr
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