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Shannara VII

Titel: Shannara VII
Autoren: Terry Brooks
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galten und noch vor kurzer Zeit der Feind aller anderen gewesen waren. Auch jetzt noch, dreihundertfünfzig Jahre danach, waren Erinnerungen an den Ersten Krieg der Rassen wach. Die Menschen lebten in ihren Städten im Südland weit abseits von den anderen, wie Kaninchen hasteten sie zu ihren Unterschlüpfen, furchtsam und zahnlos und ohne Bedeutung im großen Plan des Lebens, nicht viel mehr als Beute für Jäger.
    Ich nicht, dachte Kinson finster. Niemals. Ich bin kein Kaninchen. Ich bin diesem Schicksal entgangen. Ich bin selbst zum Jäger geworden.
    Bremen setzte sich ein wenig bequemer hin. »Ich bin bei meiner Suche tief in die Wälder vorgedrungen«, fuhr er fort. »Je weiter ich kam, um so überzeugter wurde ich. Die Schädelträger waren überall. Es gab auch andere Wesen, Geschöpfe, die aus der Welt der Geister herbeigerufen worden waren, zu Leben erweckte Tote, das leibhaftige Böse. Ich habe mich von all dem ferngehalten. Ich wußte, wenn man mich entdeckte, würde meine Magie möglicherweise nicht ausreichen, um mich zu schützen. Die Finsternis in diesem Gebiet war überwältigend. Sie war bedrückend und vergiftet vom Geruch und Geschmack des Todes. Schließlich ging ich zum Schädelberg - ein einziger kurzer Besuch, denn das war alles, was ich riskieren konnte. Ich schlüpfte heimlich hinein und fand, wonach ich gesucht hatte.«
    Er hielt stirnrunzelnd inne. »Und noch mehr, Kinson. Noch viel mehr, und nichts davon ist gut.«
    »Aber er war dort?« drängte Kinson. Er war angespannt, und seine Augen blitzten.
    »Er war dort«, bestätigte der Druide ruhig. »Er hat sich in Magie gehüllt und hält sich mit Hilfe des Druidenschlafs am Leben. Aber er benutzt ihn nicht weise, Kinson. Er glaubt, er stehe jenseits der Gesetze der Natur. Er sieht nicht, daß jeder, ganz gleich wie stark er auch ist, einen Preis zahlen muß für das, was er mit Gewalt an sich reißt und sich untertan macht. Aber vielleicht kümmert es ihn auch nicht. Er steht jetzt unter der Macht des Ildatch und ist vollkommen unfähig, sich selbst davon zu befreien.«
    »Das Buch der Magie, das er aus Paranor gestohlen hat?«
    »Vor vierhundert Jahren. Als er noch einfach Brona war, ein Druide wie wir und nicht der Dämonenlord.«
    Kinson Ravenlock kannte die Geschichte. Bremen selbst hatte sie ihm erzählt, obwohl sie allen Rassen vertraut war und Kinson sie mindestens schon hundertmal gehört hatte. Galaphile, ein Elf, hatte fünfhundert Jahre zuvor den ersten Rat der Druiden einberufen, tausend Jahre nach der Zerstörung durch die Großen Kriege. Der Rat, eine Versammlung der weisesten Männer und Frauen aller Rassen, hatte sich in Paranor getroffen. Es waren Männer und Frauen, die noch Erinnerungen an die alte Welt mit sich trugen, die noch ein paar zerfetzte, zerfallende Bücher besaßen oder deren Gelehrsamkeit die Barbarei der letzten tausend Jahre überlebt hatte. Der Rat hatte sich in einer letzten, verzweifelten Anstrengung versammelt, um die Rassen aus der Barbarei heraus - und einer neuen, besseren Zivilisation entgegenzuführen. Die Druiden hatten die mühsame Aufgabe übernommen, das noch vorhandene Wissen zu sammeln und zu vereinen, um es für das gemeinsame Ziel nutzbar zu machen. Sie strebten eine Verbesserung an, die allen zugute kommen sollte, und dafür arbeiteten sie zusammen, ganz gleich, was zuvor geschehen war. Menschen, Gnome, Zwerge, Elfen, Trolle - die Besten und Weisesten aus den neuen Rassen, die sich aus der Asche der alten erhoben hatten. Wenn sie ein bißchen Weisheit aus dem Wissen gewinnen konnten, das sie noch besaßen, mochte es für sie eine Chance geben.
    Aber die Aufgabe erwies sich als langwierig und schwierig, und einige der Druiden wurden ruhelos. Einer von ihnen war Brona. Brillant und zielstrebig, aber ohne Rücksicht auf seine eigene Sicherheit, begann er mit Magie zu experimentieren. In der alten Welt hatte es davon nur wenig gegeben, seit dem Niedergang der Feen und dem Aufstieg der Menschen fast überhaupt nichts mehr. Aber Brona glaubte fest daran, daß die Zauberei wiederentdeckt und zurückgebracht werden müßte. Die alten Wissenschaften hatten versagt, und die Zerstörung der alten Welt war das direkte Ergebnis dieses Versagens. Die Druiden hatten jedoch offenbar beschlossen, die Lektion der Großen Kriege zu ignorieren. Die Magie ermöglichte einen neuen Zugang, und die Bücher, die sie lehrten, waren älter und bewährter als die wissenschaftlichen Schriften, Und das wichtigste
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