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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition)
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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wusste es nicht. Wie sollte sie jemandem von etwas erzählen, was sie selbst nicht verstand?
    Mark hatte den Kopf gewandt. „Wen siehst du in den Träumen?“
    Shane senkte den Blick. Sie fuhr mit den Augen das Muster auf dem Tisch nach. Ein riesiges Astloch hatte einen Wirbel in das Holz gezeichnet. „Es ist dunkel. Es ist …eine Straße. Oder ein Weg.
    Zwischen lauter Häusern. Es sind viele Leute da. Sie stehen da. Dann drehen sie sich zu mir um.
    Dann sagen sie etwas. Immer dasselbe.“
    Mark blickte seine Schwester an. Shane schaute in den Garten. Ein Satz. Immer derselbe.
     
    Willst du es wirklich wissen?
     
    Als sie aus der Stadt hinaus fuhren, war der Nebel verschwunden. Hohe dunkle Häuser zogen an ihnen vorüber.
     
    Guten Morgen, Shane.
    Shane reckte die Füße aus dem Bett. Sie setzte sich auf die Bettkante und schaute aus dem Fenster. Wann immer sie auch aufwachte, er war vor ihr da. Sie stand auf und ging zum Fenster, tauchte ihre Augen in den Nebel und wartete, dass die Gesichter aus dem Traum von ihm verschluckt wurden.
     
    „Mach mal Platz, Fettarsch.“ Die drei Jungs drängelten sich an Max vorbei. Shane und Maria blickten sich an. Die Jungs lachten höhnisch.
    Der Größte unter ihnen trat seinen Schulranzen unter den Tisch. „Wisst ihr, was ich gestern mit meinem Vater geguckt habe?“, fragte er die anderen zwei.
    „Rambo.“ Er nickte wichtigtuerisch.
    „Geil.“
    „Cool!“
    Der Anführer nickte immer noch. „Das ist ein geiler Film, ey! Mein Vater hat gesagt, er wird mich ab sofort nur noch Rambo nennen!“
    „Cool!“
    „Geiler Name!“
    „Was für ein Kackname!“, entfuhr es Shane.
    Rambo drehte sich zu ihr um.
    M und M hatten die Augen aufgerissen. Rambo’s  Komplizen glotzten sich an.
    Der Anführer kam an Shane’s  Tisch. „Was hast du gesagt?“
    „Ich sagte, was für ein Kackname!“
    Rambo stützte sich auf den Tisch. „Willst du paar aufs Maul, du schwarzhaarige Ratte?“
    Shane schaute ihn an. „Vielleicht später. Übrigens glaube ich, dass du mit deinem Vater Mickey Maus geschaut hast. Wie wär’s also mit Dagobert Doofarsch?“
    M und M hielten sich die Hände vor den Mund. Die Komplizen prusteten los. Rambo funkelte sie an.
    Die Tür ging auf und die Lindenbaum kam herein. „Setzt euch, setzt euch!“
    Rambo schaute Shane an. „Wir sind noch nicht fertig.“ Er haute mit den Händen auf ihren Tisch und ging an seinen Platz zurück.
     
    Shane und M und M blickten sich immer wieder um, doch von Rambo und seiner Gang war nix zu sehen.
    „Ich glaube, die haben Schiss vor dir.“, sagte Maria. Shane blickte noch einmal zurück. Rambo hatte den ganzen restlichen Tag kein Wort zu ihr gesagt und nach der Schule war er sofort verschwunden.
    „Wenn die uns verdreschen, sehen wir alt aus.“
    Shane schaute zu Max. „Ich pass auf dich auf.“
    Der runzelte die Stirn. „Na prima.“
     
    Shane schloss die Tür auf. Sie blieb in der Garderobe stehen und zog ihren Mantel aus. Die anderen aßen schon zu Mittag. Laute Stimmen drangen ihr entgegen, alle waren da, auch Mark.
    „Hallo Shane, wie war’s in der Schule?“ Die Mutter trug dampfende Schüsseln an den Tisch.
    „Haltet Timmy von den Schüsseln fern.“
    „Gut.“ Shane zog etwas aus dem Ranzen heraus. „Ich habe etwas gefunden, was ich machen will.“
    „Was?“ Die Mutter blieb stehen und schaute sie an.
    Shane hielt ihr den Zettel entgegen. Die Mutter stellte die Schüssel ab und griff nach dem Blatt. „Zirkus?“
    „Ja!“ Shane nickte eifrig.
    „Zirkus Konarossa.“, las die Mutter.
    „Ja, das Plakat hab ich gesehen!“, rief der Vater.
    Die Mutter drehte sich kurz nach ihm um und las dann weiter.
    „Der Zirkus Konarossa wird ab sofort sein Winterquartier in dieser wunderschönen Stadt haben und übernimmt die Patenschaft der gesamten ersten Klassen der Wilhelm Tell Schule.
    Soweit ihr Kind und sie als Eltern Interesse daran haben, werden die Jungen und Mädchen von November bis April die Gelegenheit haben, einen Zirkus hautnah zu erleben.
    Einmal wöchentlich werden Treffen in unserem Zelt stattfinden, in dem die Kinder je nach Interesse lernen und leben können. Die Kinder können wählen zwischen Arbeit mit Tieren, Akrobatik oder Zauberlehre. Bitte füllen sie die Anmeldungen aus. Die Wochentage der jeweiligen Aktivitäten entnehmen sie der Rückseite. Vielen Dank, ihr Zirkus Konarossa und die Wilhelm Tell Schule.“
    Sie hielt den Zettel in der Hand und starrte den Vater an.
    „Ist
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