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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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kamen. Burnett kam auf sie zu. Sein Gang war wie immer stolz und stark – vielleicht ein wenig zu eigenwillig. Er erinnerte sie in vielerlei Hinsicht an ihren Großvater. Kylie atmete tief ein und wandte sich wieder um. »Es war meine freie Entscheidung, zu euch zu kommen, und wenn ich wieder gehen möchte, werde ich das tun.«
    »Du bist einfach zu stur, das wird dir noch mal zum Verhängnis werden«, tönte die Stimme ihres Großvaters aus dem Nichts.
    »Und ich weiß auch, von wem ich das geerbt habe«, entgegnete Kylie schnippisch. Dann wandte sie sich wieder zu Derek und Burnett um.
    »Komm mit mir, Kylie«, flehte ihre Tante sie an und zog leicht an Kylies Arm.
    »Nein«, wiederholte Kylie und beobachtete Burnett, der zu Derek rüberging. Sie wäre am liebsten hinter ihm her gerannt und hätte ihn umarmt.
    »Die Pizza im Haus war noch warm«, sagte Burnett zu Derek. »Bist du sicher, dass sie hier ist?«
    »Ganz sicher«, antwortete Derek. »Und sie ist aufgebracht.«
    Er kann mich nicht sehen und nicht hören, aber er fühlt mich,
dachte Kylie. Wie seltsam war das denn? Ihre Tante tätschelte beruhigend Kylies Hand. Doch Kylie war weit davon entfernt, sich zu beruhigen. »Bitte, lass mich gehen«, wandte sie sich an ihre Tante. Aber ihre Tante lockerte den Griff nicht.
    »Ist sie in Gefahr?«, fragte Burnett alarmiert.
    Derek schloss die Augen, als versuchte er, mit ihren Gefühlen in Kontakt zu treten. Dann öffnete er die Augen wieder. »Ich glaube nicht. Aber sie ist gestresst, und ich spüre noch etwas … Einsamkeit. Und … sie fühlt sich irgendwie, als würde sie zwischen zwei Stühlen sitzen.«
    Kylie traten Tränen in die Augen. Auf Derek war Verlass, wenn es darum ging, ihre Gefühle richtig zu benennen. Sie wusste, dass ihr Großvater und ihre Tante sich um sie sorgten und nur das Beste für sie wollten. Aber wie konnte sie hier stehen und sich Burnett und Derek nicht zeigen? Wieso fühlte es sich wie Betrug an ihrem Großvater an?
    Sie hatte sich wirklich bemüht, immer alles richtig zu machen. Aber genug war genug.
    Burnett drehte sich um, und Kylie hätte schwören können, dass er sie direkt anschaute. »Sind da auch andere Leute?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Derek langsam. »Ich kann nur Kylie fühlen, weil …« Er sprach nicht weiter, doch Kylie wusste, wie der Satz weitergehen würde. Er konnte sie deshalb so intensiv fühlen, weil er in sie verliebt war.
    Burnett straffte die Schultern. »Mr Summers, ich muss mit Ihnen sprechen. Jetzt gleich!«
    »Woher weißt du, dass er hier ist?«, fragte Derek.
    »Wenn Kylie hier ist, ist er auch nicht weit.« Burnett ließ den Blick über die hügelige Landschaft wandern. »Zeigen Sie sich!«
    Kylie hörte, wie ihr Großvater sich neben sie stellte.
    »Du gehörst zu uns, Kind. Lass sie einfach wieder zurückgehen«, murmelte er Kylie zu.
    Seine unsichtbare Schulter streifte ihre. Obwohl Kylie sauer auf ihn war, erinnerten seine Berührung und der Klang seiner Stimme sie an ihren Vater. Ihre Verbindung zueinander war nicht zu leugnen. »Das kann ich nicht«, erwiderte Kylie.
    »Lass sie ziehen, und wir sprechen später in Ruhe darüber«, bot ihr Großvater an, und sie hörte ihm an, dass er sich bemühte, seinen Ärger hinunterzuschlucken.
    »Ich bin doch ruhig«, entgegnete Kylie. Ihre Tante verstärkte wieder den Griff um ihr Handgelenk, und Kylie musste sich beherrschen, ihren Arm nicht einfach wegzuziehen.
    »Nein, das bist du nicht«, widersprach er.
    Kylies eigener Ärger war plötzlich zu groß, um hinuntergeschluckt zu werden. Vielleicht hatte er sie wirklich nicht angelogen, als er behauptet hatte, die Eindringlinge wären von der FRU . Aber er hatte sie absichtlich wegbringen lassen, damit sie nicht sah, wer gekommen war. Seit wann entschied er denn darüber, wen sie sehen durfte und wen nicht?
    Die Antwort dämmerte ihr in dem Moment, als sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte.
Seit sie hierhergekommen war.
Ihr war nicht entgangen, wie eingeschränkt ihre Verbindung zur Außenwelt vom ersten Moment an gewesen war. Kein Handy. Kein Computer. Und das war nicht nur bei ihr so. Der Lebensstil der Chamäleons brachte Isolation mit sich.
    »Nein.« Sie fasste mit der freien Hand an die Hand ihrer Großtante. »Lass mich los.« Sie sprach langsam, um zu verdeutlichen, dass sie es ernst meinte.
    »Tu, was sie sagt.« Ihr Großvater klang resigniert. Kylie blinzelte, und schon formte sich die Gestalt ihres Großvaters aus dem Nichts.
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