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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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stockte der Atem, und sie drehte sich blitzschnell um. Etwa fünfzehn Meter weiter stand jemand im hohen Gras – jemand, der ihr sehr wichtig war.
    »Derek«, rief sie laut. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie niemand hören konnte, außer den Chamäleons, die auch gerade unsichtbar waren.
    »Wir müssen los.« Ihre Tante zog an Kylies Arm, doch Kylie bewegte sich keinen Millimeter. Sie stand wie angewurzelt da und betrachtete Derek, hungrig nach jedem kleinen Detail, dass sie an ihr Leben in Shadow Falls erinnerte.
    Sein hellbraunes Haar fiel ihm tief in die Stirn und war vom Wind zerzaust. In seinen goldgesprenkelten Augen lag Sorge. Was machte er nur hier?
    »Wo bist du, Kylie?«, rief er wieder, aber seine Stimme wurde vom Wind davongetragen.
    Ihr Großvater hatte doch gesagt, dass die Eindringlinge von der FRU waren. Das war aber doch gar nicht die FRU .
    »Geht zum Bach runter!«, befahl ihr Großvater. »Du hättest ihnen nicht sagen dürfen, wo du bist.«
    Sein Tonfall und der Vorwurf machten Kylie wütend. Obwohl sie ihren Großvater nicht sehen konnte, wusste sie doch genau, wie sein Gesichtsausdruck jetzt aussah – streng und kompromisslos.
    Kylie drehte sich um. »Ich hab ihnen nichts gesagt, und nein, ich werde nirgendwohin gehen. Du hast gelogen. Das ist nicht die FRU .« Sie fühlte sich betrogen.
    »Als ich dir gesagt habe, dass es die FRU ist, habe ich lediglich wiederholt, was mir am Telefon von den Torwächtern gesagt wurde. Und außerdem ist es nicht gelogen. Sie arbeiten beide für die FRU .«
    Sie? Wer war denn noch hier?
Sie hörte Schritte aus der Richtung des Hauses. Ihr erster Gedanke war, dass es sich um Lucas handeln könnte. Ihr Herz machte einen Sprung, als ihr klarwurde, dass sie ihn gleich wiedersehen könnte. Der Schmerz, den er ihr zugefügt hatte, wog immer noch schwer. Als die Schritte näher kamen, hielt sie unwillkürlich den Atem an.
    Sie drehte sich um und sah Burnett James, den Campleiter. Nicht Lucas. Enttäuschung wallte in ihr auf, aber Kylie weigerte sich zuzugeben, dass Lucas der Grund dafür war. Sie wollte ihn doch gar nicht sehen. Nicht jetzt und vielleicht nie wieder. Noch während sie das dachte, spürte sie, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte – weil es eine Lüge war.
    Immerhin wusste sie auch, dass die Enttäuschung auch etwas mit Burnett zu tun hatte. Sie hatte ihm damals nicht tschüss gesagt, weil sie befürchtet hatte, er könnte sie nicht gehen lassen. Jetzt wollte sie am liebsten zu ihm rüberlaufen und ihn umarmen. Wollte sich entschuldigen, dass sie nicht den Anstand besessen hatte, sich ordentlich bei ihm zu verabschieden.
    »Kylie.« Die Stimme ihrer Großtante riss sie aus ihren Gedanken. »Dein Großvater weiß, was das Beste ist. Hör auf ihn. Wir müssen los.«
    Kylie atmete tief ein und versuchte, ruhig zu bleiben. Aber dafür schien es fast zu spät zu sein. Ihr schwirrte der Kopf, und die verschiedensten Gefühle drohten sie zu übermannen. Einsamkeit, Reue und Wut. »Er weiß vielleicht, was für ihn das Beste ist, aber nicht für mich.«
    »Du musst ihm vertrauen«, beschwor sie ihre Großtante, und ihr Griff um Kylies Handgelenk wurde fester. »Komm jetzt, bitte. Wir wollen dich doch nur beschützen.«
    »Ich muss aber nicht vor Burnett und Derek beschützt werden«, erwiderte Kylie möglichst ruhig. »Und es sieht eher so aus, als müsste mein Großvater mir auch mal vertrauen. Ich hab wirklich niemandem gesagt, wo ich bin. Ich hab es euch doch versprochen, und was ich verspreche, halte ich auch.« Kylie konnte nicht verhindern, dass ihr Tonfall verletzt und vorwurfsvoll klang.
    »Das ist nicht wichtig«, entgegnete ihr Großvater, doch da war Kylie anderer Meinung. Aber sie kam nicht dazu, diese zu äußern, denn ihr Großvater sprach schon weiter: »Kylie, sie werden versuchen, dich mit zurück nach Shadow Falls zu nehmen. Wir müssen hier weg, um eine Konfrontation zu vermeiden.«
    »Sie ist hier irgendwo«, rief Derek Burnett zu. »Ich kann sie fühlen. Ich bin mir sicher, sie ist ganz in der Nähe.«
    Kylie schaute in die Richtung, in der sie ihren Großvater vermutete. »Niemand wird mich gegen meinen Willen irgendwo hinbringen. Nicht die … und auch nicht ihr«, fügte sie hinzu. »Ich hatte von Anfang an vor, zurück nach Shadow Falls zu gehen. Das hab ich dir doch gesagt.«
    »Und ich habe dir gesagt, dass ich davon nichts halte.« Die Stimme ihres Großvaters klang jetzt gepresst.
    Kylie sah sich um, als die Schritte näher
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