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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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gerade zu ihrer Beliebtheit bei.
    Die älteren Chamäleons – inklusive ihres Großvaters und ihrer Großtante – erklärten sich Kylies frühe Entwicklung damit, dass sie auch ein Protector war, also eine spezielle Übernatürliche mit enormen Kräften. Auch wenn sich das ziemlich cool anhörte, war Kylie nicht so richtig begeistert davon.
    Ein Grund dafür war, dass Kylie ihre Kräfte immer nur benutzen konnte, um andere zu beschützen und niemals sich selbst. Was Kylies Meinung nach überhaupt keinen Sinn ergab. Wenn sie dafür zuständig war, andere zu beschützen, war es dann nicht auch wichtig, dass sie selbst am Leben blieb? Wer hatte sich nur so was ausgedacht?
    Kylie seufzte aus tiefster Seele. War es einfach ihr Schicksal, immer und überall eine
Außenseiterin zu sein?
    Ihr Großvater beugte sich nach vorn und legte das Silberbesteck neben dem teuren Porzellanteller ab. »Kylie, ich mische mich nur ungern in deine … Geisterangelegenheiten ein, aber warum sollte ein Geist mit dir übers Töten reden wollen?«
    Kylie biss sich auf die Unterlippe und überlegte fieberhaft, wie sie ihnen die Sache möglichst schonend beibringen konnte. Sie fand es ja selbst total beängstigend. Als sie gerade den Mund öffnete, um zu einer Erklärung anzusetzen, ertönte eine laute Glocke. Eigentlich war es mehr eine Sirene. Die Lichter des Kronleuchters über dem Esstisch begannen zu flackern.
    Die Miene ihres Großvaters verfinsterte sich, und er zog ein Handy aus der Brusttasche seines perfekt gebügelten weißen Hemdes. Er drückte einen Knopf und hielt sich das Telefon ans Ohr. »Was gibt’s?« Er hörte angestrengt zu. »Wer?«, fragte er laut und warf Kylie einen seltsamen Blick zu. »Ich bin sofort da.«
    Er schoss aus dem Stuhl hoch und sagte an Kylies Großtante gewandt: »Ihr beide solltet verschwinden. Versteckt euch in der Scheune. Ich bin gleich bei euch.«
    Kylie nahm an, dass er mit »verschwinden« meinte, dass sie sich in Luft auflösen sollten – eine besondere Fähigkeit von Chamäleons.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Kylie neugierig. Ihr fiel wieder ein, dass der Geist etwas von
noch mehr Besuch
gefaselt hatte.
    »Eindringlinge.« Seine tiefe Stimme klang noch ernster als sonst.
    »Eindringlinge?«, fragte Kylie.
    Er verengte die Augen zu Schlitzen. »Es ist die FRU ! Schnell, verschwindet!«
    Ihre Tante stand auf und kam zu Kylie rüber. Sie nahm Kylies Hand und verschwand. Kylie schaute an sich herab, und ihre Beine fingen ebenfalls an, sich in Luft aufzulösen.

2 . Kapitel
    Drei Minuten später folgte Kylie ihrer Tante in die Scheune. Zumindest hoffte sie, dass es noch ihre Tante war, die sie an der Hand hielt, sie waren immerhin beide unsichtbar.
    Kylie hatte eine weitere Fähigkeit der Chamäleons erkannt: Ein Chamäleon konnte andere Leute verschwinden lassen. Sie ging jedenfalls davon aus, denn sie hatte sich eben nicht gewünscht zu verschwinden, deshalb musste es wohl die Berührung ihrer Großtante gewesen sein, die ihren Zustand bewirkt hatte.
    In der Scheune roch es nach Heu und Erde. »Sind alle da?« Die Stimme ihrer Tante durchbrach die seltsam gespannte Stille. Kylie spähte angestrengt in die scheinbar leere Scheune. Sie konnte keine Menschenseele entdecken. Aber das bedeutete nichts: Sich selbst konnte sie ja auch nicht sehen.
    Sie lauschte und meinte, leise Schritte zu hören.
    »Lasst uns durchzählen«, vernahm sie wieder die Stimme ihrer Tante. »Eins«, begann ihre Großtante auch gleich.
    »Zwei«, kam es aus einer anderen Ecke.
    Die Zählung ging weiter bis vierundzwanzig, allerdings mit etlichen Pausen und fehlenden Zahlen, die nicht genannt wurden. Kylie erkannte die meisten Stimmen. Die vier anderen Teenager waren auch darunter, plus Susie, eine Sechsjährige und ihre Eltern, die die Lehrer in der Gruppe waren. Die fehlenden Zahlen waren ihr Großvater und offenbar die anderen vier Ältesten.
    »Und Kylie ist mit mir gekommen«, fügte ihre Großtante noch hinzu. »Kylie, du bekommst die Nummer fünfundzwanzig. Merk sie dir, und das nächste Mal, wenn wir verschwinden müssen, nennst du sie beim Durchzählen, okay?«
    Sie nickte, doch dann fiel ihr ein, dass sie unsichtbar war, also schob sie schnell ein »Okay« hinterher. Ihre Gedanken rasten. Sie fragte sich, was die FRU hier wollte. Suchten sie etwa nach ihr?
    Und was war mit ihrem Großvater? Sie machte sich große Sorgen um ihn, wenn sie daran dachte, was die Leute von der FRU ihm und den anderen Ältesten
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