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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
Autoren: Larry Brent
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charmante Plauderin.
    »Viele, die an der Führung teilnehmen,
gehören gar nicht zu der Reisegruppe, mit der ich gekommen bin«, redete Havyland munter drauflos. »Sind Sie vor uns angekommen oder
mit dem Reisebus der Holländer, der zusammen mit uns eingetroffen ist ?«
    »Ich bin bereits seit zwei Tagen in
diesem Schloß«, erhielt er freundliche Antwort. »Leider fand ich noch keine
Gelegenheit, an einer Führung teilzunehmen. Das hole ich jetzt nach .«
    »Dann sind Sie auch heute abend noch
da ?«
    »Ja.«
    »Zum Candlelight -Dinner?«
    »Selbstverständlich.«
    George Havyland strahlte. »Wunderbar. Erlauben Sie mir, Sie dazu einzuladen, danach noch ein
Glas Sherry am Kaminfeuer… auch die Gruppe, mit der ich reise, bleibt heute
abend zum Essen hier. Gegen Mitternacht werden wir weiterfahren .« Er zuckte die Achseln. »Das kommt davon, wenn man sich
einer Reisegesellschaft anschließt und kein Individualreisender ist. Da ist für
alles nur halb soviel Zeit, wie man eigentlich braucht. Das nächste Mal
unternehme ich so etwas auf eigene Faust, hat nur einen Nachteil: wenn man
keine Ahnung von dem Land hat, in dem man sich aufhält, geht man an vielem
vorbei, was man durch eine Gruppenreise eben zu sehen bekommt. So hat alles
seine Vor- und Nachteile. Dies ist übrigens mein erster Europatrip. Ich bin
begeistert von diesen alten Burgen und Schlössern, so habe ich sie mir nicht
vorgestellt. Schade, daß wir heute nacht weitermüssen. Unser Domizil befindet
sich östlich von hier. Die Gesellschaft ist dort in einem herrschaftlichen
Landhaus untergebracht. Sehr stilvoll, elegant und alt, aber gegen das
Hampton-Castle geradezu modern. Wenn man bedenkt, daß die ältesten Mauern
dieser steinalten Gebäude aus dem zwölften Jahrhundert stammen, dann wird mir
ganz komisch zumute. Sind Sie auch zum erstenmal in
Europa ?«
    »Oh, nein. Ich bin sehr oft hier .«
    »Wohl geschäftlich?«
    »Ja.«
    »Aber zu Hause sind Sie in New York,
nicht wahr ?« fragte Havyland verschmitzt.
    »Und wie kommen Sie gerade darauf ?«
    »Ganz einfach. Ihr Auftreten, ihr
Aussehen, man sagt, daß es in New York sehr schöne Frauen gibt. Und natürlich
Ihre Sprache. Unverkennbar!«
    Die Frau mit den blonden Haaren und
den grünen Nixenaugen lachte. »Ich muß Sie enttäuschen. Ich bin keine
Amerikanerin .«
    Havyland , der sonst schnell reagierte und für jede
Situation die rechten Worte parat hatte, verschlug es die Sprache. »Das kann
nicht sein«, sagte er dann, enttäuscht darüber, daß er so danebengetroffen
hatte. »Sie scherzen .«
    »Ich bin hin und wieder in New York.
Das ist alles .«
    »Aber Ihre Sprache, Sie sprechen
akzentfrei und… wo kommen Sie her? London? Paris? Hm, Sie machen’s mir schwer .«
    »Ich bin Schwedin .«
    Havyland spitzte die Lippen, als wolle er einen
begeisterten Pfiff loslassen wie ein Pennäler, der seinen Gefühlen auf
irgendeine Weise Luft macht.
    »Das darf nicht wahr sein! Darauf wäre
ich nie gekommen. Aber darüber müssen wir uns noch unterhalten − heute
abend beim Candlelight -Dinner am Kaminfeuer.
Übrigens, ich heiße George − George Havyland .« Er reichte ihr die fleischige Rechte.
    »Mein Name ist Morna«, sagte die
hübsche Blondine einfach.
    Sie waren inzwischen hinter dem ersten
Mauervorsprung angelangt.
    Der Fremdenführer stand in einer
Nische, die von einem Punktstrahler hell ausgeleuchtet wurde.
    Der hagere Mann deutete auf Zeichen an
der Wand und den großen, dunklen Fleck auf dem Boden vor der Nische. »An dieser
Stelle ist Sir John Donald Hampton im Jahr 1954 auf unerklärliche Weise ums
Leben gekommen. Man fand ihn in einer Blutlache auf dem Boden. Die Polizei hat
noch am gleichen Tag das ganze Schloß durchsucht, ohne jedoch jemals auf die
Spur seines Mörders zu kommen. Das Gerücht, das damals umging, behauptete, daß
es ihm gelungen war, den Zugang zur geheimen Schatzkammer zu finden. Der Fluch,
der über dem verborgenen Reichtum hegt, hätte seinen Tod herbeigeführt .«
    O’Neal wußte noch einige weitere makabre
Einzelheiten und forderte seine Begleiter dann wieder auf, ihm zu folgen. Der
Stollen bog nach links ab hinter die nächste Wand.
    Morna Ulbrandson und George Havyland waren bereits im mittleren Abschnitt der Gruppe.
Zurück blieb ein junges Paar, Jennifer Trawl und Kevin Thomas.
    Die Jungverlobten standen noch an dem
großen, dunklen Fleck, der sich in dem steinernen Boden befand.
    »Ob der wirklich von Blut stammt ?« fragte Kevin zweifelnd. »Ich werde das
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