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SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

Titel: SGK264 - Im Wartesaal der Leichen
Autoren: Larry Brent
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Tisch.
    Und wie eine Maschine kannte es keinen Unterschied zwischen
Freund, Feind und Verbündeten.
    So geschah es, daß der Sampan mit dem Faktotum Thomas und der
hypnotisierten Su Hang in die Ereignisse hineingerissen wurde.
    Dr. X' Helfer konnte das Boot nicht mehr aus dem gefährlichen
Bereich steuern.
    Es kenterte. Weder Thomas noch Su Hang entgingen den automatisch
ablaufenden Ereignissen.
    Ein Riesententakel schnellte in die Höhe. Die Öffnung am vorderen
Ende tat sich auf. Dr. X' ständiger Begleiter und die PSA-Agentin verschwanden
mit dem Sog in dem feucht schimmernden Tunnel.
    Als die Tentakeln registrierten, daß
nichts mehr Lebendes sich um sie herum bewegte, glitten sie in das Wasser
zurück. Die leuchtende Kuppel mit den runden Bullaugen versank gurgelnd in der
See.
    Minuten vergingen, ehe die See wieder glatt und ruhig war und
nichts mehr von dem Spuk kündete, der vor wenigen Augenblicken noch in der
Nacht abgelaufen war.
     
    *
     
    Die furchtbare Angst, wieder eingesperrt zu sein auf engstem Raum,
verlieh ihm die Kraft, sofort zu reagieren.
    Larry Brent alias X-RAY-3 wußte nicht, wie die Dinge
zusammenhingen, aber eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf.
    Er warf sich nach vorn, und es gelang ihm, durch den enger
werdenden Spalt zu schlüpfen, ehe sich die beiden Wandhälften berührten und
jene kleine Kammer verschlossen, in der er sich eben noch befunden hatte.
    Er lag wieder draußen auf dem Boden im Innern des Tentakels und sah
gerade noch, daß links und rechts der Kammer der Gang sich verzweigte und in
andere kleinere Schächte führte.
    Kaum daß er sich wieder im Tunnel befand, setzte die Sogbewegung
offensichtlich automatisch ein.
    Es gab auf dem Untergrund feinste Sensoren, die wie ein Nerv jeden
Druck, jede Bewegung an ein alles überwachendes Gehirn weiterzugeben schienen.
    Larry verschwand im rechten Schacht, der abwärts führte wie eine
Rampe, über die er rutschte. Er landete in einem anderen Raum.
    In der kuppelartigen Halle waren die meisten angelangt, die durch
die Tentakeltunnel angesaugt worden waren.
    Während Larry sich noch überschlug, nahm er die Stimmen, die
schattenhaften Bewegungen um sich herum wahr.
    Zahllose Chinesen, unter ihnen Thai Hong, waren auf der breiten Galerie
oder unten in der Halle angekommen, in der die schmalen Liegen standen, auf die
man Mi Tsu und Chang Li gebunden hatte.
    X-RAY-3 kam auf halber Höhe der spiralförmigen Treppe an.
    Aus verschiedenen Höhen und Richtungen wurden die Entführten in
die zentrale Kabine geschleust.
    Larry Brent fing sich, sprang sofort auf die Beine und erfaßte Dr.
X, die wie eine triumphierende Herrscherin auf dem obersten Rand der Galerie
stand und in den kraterähnlichen Saal hinabblickte, wo sie alle versammelt
waren. Doch X-RAY-3 sah noch mehr. Da war eine Gestalt, die jagte mit weit
ausholenden Schritten auf der spiralförmigen Treppe nach oben.
    Das war Iwan Kunaritschew. Er hielt die Smith & Wesson-Laser
in der Hand und versuchte Dr. X, die ihn noch nicht wahrgenommen hatte, so nahe
wie möglich zu kommen. Und da war noch Su Hang. Sie schien zu ahnen, was
Kunaritschew im Schild führte. Wie durch Zauberei hielt auch plötzlich die
Chinesin ihre Smith & Wesson-Laser in der Hand.
    Doch sie zielte nicht auf Dr. X, sondern auf ihren Kollegen Iwan
Kunaritschew!
    Mit einem wilden Aufschrei, als müsse er wie ein Kung-Fu-Kämpfer
seine ganzen Kräfte mobilisieren, sprang Larry Brent auf Su Hang zu.
    Mit vollem Körpergewicht prallte er gegen sie.
    Su Hangs Zeigefinger krümmte sich.
    Der Laserstrahl blitzte auf. Doch sein ursprüngliches Ziel
erreichte er nicht.
    Durch Larrys Angriff abgefälscht, jagte er in eine andere Richtung
und wurde zum Verhängnis für eine Gestalt, die ebenfalls kein Interesse daran
haben konnte, daß Iwan Kunaritschew sein Ziel erreichte.
    Es war das Faktotum Thomas, Dr. X künstlich geschaffener
Begleiter.
    Von der Seite her geriet er genau in das Schußfeld.
    Der Strahl bohrte sich in seinen Hinterkopf.
    Der kräftige Mann warf die Arme empor, lief noch einige Schritte
weiter auf der schräg nach oben führenden Treppe und brach dann wie vom Blitz
gefällt zusammen.
    Ein gellender Aufschrei kam über die Lippen von Dr. X.
    Die rätselhafte Frau wich vor Erschrecken zwei Schritte zurück.
Die untere Hälfte ihres Gesichts wurde kalkig weiß.
    So hatte die Geheimnisvolle sich den Ablauf der Ereignisse sicher
nicht vorgestellt.
    Die Dinge entwickelten sich plötzlich nach ureigenen Gesetzen,
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