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SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

SGK264 - Im Wartesaal der Leichen

Titel: SGK264 - Im Wartesaal der Leichen
Autoren: Larry Brent
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Gewalt gebracht und
die Experimente mit den Toten aufgenommen.
    Damit die Flut sich nicht in die Keller ergoß und die Räume der
Kultstätte überschwemmte, war das hintere Ende des riesigen, tentakelförmigen
Zusatzschlauches mit einer schwarzen Klappe verschlossen.
    Dr. X umklammerte den Metallgriff unterhalb des Bullauges, hinter
dem sie stand.
    Kaum zu erkennen waren die flachen, schimmernden Knöpfe, die sich
auch in der Farbe kaum von der silbernen Wand abhoben.
    Unter jedem Bullauge befand sich ein flaches Schaltbrett, über das
verschiedene Funktionen des Schwimmenden Verstecks ausgelöst werden konnten.
    Im Innern des kuppelartigen Raumes schwang ständig ein monotones,
summendes Geräusch, das aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen schien.
    Die Geräusche erweckten den Eindruck, als würden sie direkt in den
Wänden ringsum entstehen.
    Außer Dr. X befanden sich die beiden Gefangenen im Mittelpunkt des
runden Raums. Von hier aus führten spiralförmig sich nach oben windende Treppen
in andere Räume und Kammern. Die Zugänge waren in der oben herrschenden
Dämmerung nur zu ahnen.
    Der runde Raum war in eine eigenartige Lichtatmosphäre getaucht.
    Die untere Hälfte war von mattem Schein erfüllt, die obere lag in
schattigem Halbdunkel. Das sah aus, als wäre über die Kabine eine unsichtbare
Glasglocke gestülpt, auf der wiederum ein Filter aufgesetzt war, so daß das
Licht von oben nicht durchsickern konnte.
    Das Innere der Kabine war beinahe symbolhaft für das Antlitz des
geheimnisvollen Dr. X, deren Gesicht ebenfalls in zwei Hälften geteilt war.
    Mi Tsu und Chang Li konnten von ihrem Liegeplatz aus ebenfalls
durch die großen, runden Fenster sehen. Chang war erwacht. Er bemühte sich,
seine Fesseln zu lockern, Doch sie saßen wie angegossen. Alles wies darauf hin,
daß Dr. X bei einem Experiment in diesem zentral gelegenen Raum ihres
Schwimmenden Verstecks gestört worden war.
    In einem Behälter auf dem Tisch zwischen Mi Tsu und Chang Li stand
eine braune Flasche, auf die mit weißer Farbe ein Totenkopf und darunter zwei
gekreuzte Knochen gepinselt waren.
    Eine aufgezogene Spritze mit bernsteingelber Flüssigkeit lag
ebenfalls in der Schale.
    Dr. X wollte Mi Tsu und Chang Li töten, und sie dann wieder als
lebende Leichen zu benutzen.
    Die Geheimnisvolle drückte den mittleren der drei Knöpfe.
    Es knackte leise und das schwingende Surren im Innern der
unterseeischen Behausung verstärkte sich.
    Der bizarre künstliche Krake, in dessen Bauch Dr. X wohnte,
veränderte seine Geschwindigkeit.
    Die langen Tentakel streckten sich blitzartig, legten sich an, und
der kuppelartige Leib schnellte auf den Bug der Dschunke zu, in deren
unmittelbarer Nähe in diesem Augenblick auch Larry Brent und Iwan Kunaritschew
auftauchten.
     
    *
     
    Iwan meinte, sein Körper würde explodieren wie eine Bombe, als
sein Kopf aus der Wasseroberfläche stieß.
    Gierig sog er die Luft ein. Sie kam ihm vor wie das Kostbarste auf
der Welt.
    Gemeinsam mit Larry Brent tauchte er auf.
    »Werde wach, Towarischtsch«, stieß der Russe abgehackt hervor. Er
atmete schnell, und das Herz klopfte ihm bis zum Hals. »Mache keinen Unsinn, Towarischtsch,
sonst wäre die ganze Anstrengung umsonst gewesen .«
    Larry Brent riß den Mund auf, öffnete die Augen und schüttelte
sich. Er spuckte Wasser aus und war fertig.
    »Das war knapp«, sagte er atemlos. »Du hättest keine dreißig
Sekunden später kommen dürfen. Wenn ich so breit gebaut wäre, Brüderchen, wie
du, hätte ich natürlich noch eine Minute länger ausgehalten. Außerdem ...«
    Feuerzungen leckten über die Reling der Dschunke, die in
Steinwurfweite von ihnen entfernt auf dem Wasser schaukelte. Der Hall von
trockenen Schüssen zerriß die Nacht.
    Unmittelbar neben Kunaritschews Kopf klatschte eine Kugel ins
Wasser. Man gönnte ihnen keine Verschnaufpause.
    Hong und seine Gauner hatten die beiden Freunde entdeckt!
    Larry Brent, dessen bleiches Gesicht von Angst und Schwäche noch
gezeichnet war, reagierte trotzdem erstaunlich schnell.
    Er tauchte. Iwan Kunaritschew versank ebenfalls neben ihm im
Wasser.
    Die Projektile verfehlten sie.
    Thai Hong und seine Spießgesellen erzeugten ein regelrechtes
Trommelfeuer in die Richtung, wo die PSA-Agenten sich vor wenigen Augenblicken
gezeigt hatten.
    Der bullige Chinese gebärdete sich wie ein Irrsinniger.
    Er schrie herum, feuerte seine Leute an und versprach demjenigen,
dessen Kugel ins Ziel träfe, eine Extraprämie.
    Das Wasser
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