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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X
Autoren: Larry Brent
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für
Meter zurück, ließ das graue Band der Straße immer weiter hinter sich und
verschwand zwischen den Hügeln im Hinterland.
    Der Himmel war blaßblau, kaum ein Wölkchen zeigte sich. Die Vögel
zwitscherten in den Bäumen, und O’Hara stand eine Zeitlang und beobachtete den
Flug der Tiere. Insekten schwirrten durch die Luft und umsummten ihn.
    Die erste Stunde verging wie im Flug. O’Hara bewegte sich
kraftvoll und federnd wie ein junger Mann, und man merkte ihm an, daß er am
Wandern Freude hatte.
    In der ersten Stunde legte er nicht eine einzige Pause ein.
    Er wollte heute weit nach draußen, um die brachliegenden Äcker und
Wiesen hinter dem Hügel zu begutachten. Dort war er seit Monaten nicht mehr
gewesen.
    Er ging noch zusätzlich eine Viertelstunde weiter und legte dann
zehn Minuten Pause ein.
    In der Zwischenzeit war es vollkommen hell geworden, die Sonne
trocknete den Tau auf Gräsern und Blumen, die Luft war angenehm temperiert,
gerade richtig zum Wandern.
    Er öffnete seinen Rucksack, nahm einen Apfel und begann ihn zu
essen. Als er seinen Weg fortsetzte, stutzte er plötzlich und blieb stehen.
    Seine Augen verengten sich, als er zu dem kleinen Hügel
hinüberblickte, der wie eine Kuppel aus der Heidelandschaft ragte.
    Dort sah er mehrere glatte, kerzengerade Masten, die aussahen, als
wären sie für eine Überlandleitung gesetzt.
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte der Bauer unwillkürlich. »Was
soll denn das wieder heißen ?«
    Er gab sich einen Ruck, schritt schneller aus und marschierte quer
durch das hochstehende Gras. Das Gelände dort drüben, einschließlich des
Hügels, gehörte noch zu seinem Besitz, und niemand konnte hier etwas verändern
ohne seine Einwilligung.
    Seit wann war eine Überlandleitung oder eine Telefonverbindung
geplant? Dies waren seine Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen.
    Beim Näherkommen wurde ihm bewußt, daß die Masten doch weiter
auseinanderstanden, als es zunächst aus der Ferne schien.
    Was wurde hier gebaut?
    Unmutig und etwas verwirrt näherte sich Jonathan O’Hara einem der
Masten die mindesten vier Meter hoch waren.
    In graugrüner bis grauschwarzer Farbe hoben sie sich von der
Landschaft kaum ab.
    Diese Tarnfarbe hatte doch ihren Grund .
    Der Mast, vor dem er stand, wirkte feucht und schimmerte, als wäre
er eben erst gestrichen worden.
    Vorsichtig berührte Jonathan O’Hara mit der Kuppe seines rechten
Zeigefingers das Holz.
    Es war klebrig .
    Dann sah er etwas, das ihm im ersten Moment zwar auffiel, aber ihn
nicht sonderlich beschäftigte.
    Etwa einen Meter über sich entdeckte er einige Wespen, die sich
kreisförmig auf der klebrigen Schicht bewegten und aufgeregt mit ihren
Saugrüsseln die Flüssigkeit aufzunehmen schienen, die dort aufgetragen war.
    Es wurden immer mehr. Erst waren es zehn, fünfzehn, dann
mindestens zwanzig Wespen. Über seinem Kopf begann es zu summen und zu wimmeln,
daß Jonathan O’Hara es für angebracht hielt, sich nicht länger an diesem Mast
aufzuhalten.
    Etwa fünfzig Schritte davon entfernt
stand ein zweiter. Dieser Mast war nahe an den Hügel herangebracht worden.
Dahinter begannen niedrig stehendes Buschwerk und dorniges Gestrüpp, das den
Hügel unwegsam machte.
    O’Hara schüttelte den Kopf. Noch immer verstand er nicht den Sinn
dieser Masten ...
    Auch der, vor dem er stand, war klebrig und wurde von besonders
vielen Wespen umschwirrt, als hätten sie dort ihr Nest.
    Hunderte von gelb-schwarz gestreiften Körpern summten über ihm und
ballten sich zu größeren Trauben zusammen. Im Nu formten sich kopfgroße und
noch größere Gebilde.
    Woraus die Flüssigkeit auf den Masten auch immer bestehen mochte,
sie hatte offensichtlich nur einen Sinn: die Tiere anzulocken
.
    Ließ sich damit die Tatsache des Vorhandenseins dieser Masten
erklären?
    Wurden hier biologische Experimente durchgeführt?
    Im ersten Moment gab er sich mit dieser Erklärung zufrieden. Doch
dann stiegen wieder die Zweifel in ihm auf.
    Hier konnte niemand etwas gegen seinen Willen durchführen.
Zumindest hätte man ihn über die Errichtung der Masten informieren müssen.
    Das war nicht geschehen!
    Da stimmte etwas nicht .
    Instinktiv fühlte O’Hara es, ohne es näher begründen zu können.
    Immer mehr Wespen kamen aus allen Himmelsrichtungen, und er sah um
den Hügel herum einen besonders großen Schwarm, der bestimmt einige hundert
Meter Durchmesser hatte.
    Schweiß trat auf Jonathan O’Haras Stirn, als er sah, wie die
gelb-schwarz
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