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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X
Autoren: Larry Brent
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an. Sie suchten
nun die nähere Umgebung des Turmes ab, aus dessen Richtung Diana und auch die
Nachtschwester den Schrei glaubten vernommen zu haben.
    Doch sie fanden nichts.
    Alles war so wie immer .
    Auf dem Rückweg ins Sanatorium kam ihnen ein Pfleger entgegen.
    Sein weißer Kittel leuchtete in der Dunkelheit des schmalen Weges.
    »Doktor McClaw !« rief er schon von
weitem. »Bitte kommen Sie schnell! Da scheint doch etwas faul zu sein .«
    »Was ist denn los, Brown? Habt ihr was entdeckt ?« fragte der Arzt rasch.
    »In der ersten Etage im Südflügel, bei den Verhaltensgestörten,
Doc, fehlt ein Patient«, stieß der Pfleger hervor.
    Der Chef der Heilstätte beeilte sich, in das bezeichnete Zimmer zu
kommen.
    In dem Zweibettraum saß ein Mann auf dem Bettrand, er wirkte
verschlafen und unruhig und beschwerte sich über die Hektik und die Nervosität,
die rundherum herrschte.
    »Es tut uns leid, Mister Hoggart«, schaltete Dr. McClaw sich ein.
»Wo ist Mister Wilkins ?«
    Richard Hoggart zuckte die Achseln.
»Keine Ahnung, Doc. Vielleicht auf der Toilette?«
    Auch da hatte man nachgesehen. Überall im Haus waren die
neuralgischen Punkte unter die Lupe genommen worden, ohne den Vermißten zu
finden.
    »Aber irgendwo muß er doch sein«, murmelte McClaw, als sie sich
wieder außerhalb des Krankenzimmers befanden und er im Kreis seiner Mitarbeiter
stand.
    »Er kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben

    Bis Mitternacht suchte man verzweifelt alle Räume in dem Gebäude
ab.
    Von Mathew Wilkins jedoch fand man nicht die geringste Spur.
    Wenn er es gewesen war, dessen Todesschrei heute abend
    durch den Park hallte, mußte ihm Ungeheuerliches zugestoßen sein.
    Man sprach schon davon, die Polizeistation in Killin zu
benachrichtigen, doch davon hörte Dr. McClaw nur ungern.
    »Wir versuchend morgen bei Tagesanbruch noch mal«, sagte er ernst
und nachdenklich. »Sie wissen selbst, meine Damen und Herren, wie leicht ein
Haus wie dieses in Verruf geraten kann, wenn sich erst mal die Polizei - aus
welchem Grund auch immer - darin herumdrückt. Versuchen wir’s aus eigener
Kraft, Mathew Wilkins Verschwinden zu klären. Sollte es uns nicht gelingen,
können wir morgen mittag immer noch die Polizei benachrichtigen .«
    Das Ganze traf den Sanatoriumschef offensichtlich schwer.
    Er kleidete sich vollständig an und kontrollierte während der
nächsten zwei Stunden die Mauer des Anwesens, die das Gelände umschloß.
    Er inspizierte besonders das Tor und die beiden Nebenausgänge, die
fast eine Meile voneinander entfernt lagen. Ein geschickter Kletterer konnte
die Eisentore überwinden. Aber ganz einfach war es nicht. Die oberen Enden
waren mit spitzen, lanzenartigen Stäben versehen, die so dicht standen, daß man
leicht darin hängen blieb und sich die Kleider zerriß.
    Auch nach Textilfetzen suchte McClaw. Dabei unterstützten ihn ein
Pfleger und die junge Blondine, die nicht von seiner Seite wich.
    Unverrichteter Dinge kehrten sie weit nach Mitternacht ins
Sanatorium zurück.
    Dr. McClaw wirkte angegriffen und müde. Als er mit seiner breiten
Hand über die Augen fuhr, zitterten seine Finger.
    »Bis morgen dann«, murmelte er abwesend, während er sich umwandte
und nach der Türklinke griff. »Ich bin sicher, daß sich alles aufklären wird.
Hoffentlich nicht im negativen Sinn .«
    Der Pfleger ging nach unten, und Dr. McClaw blieb plötzlich
    stehen, als die Tür zu seinem Zimmer schon zur Hälfte geöffnet
war.
    »Ah, Miß Diana«, sagte er unvermittelt und wandte sich der jungen
Blondine zu, die ebenfalls ihr Zimmer aufsuchen wollte. »Ich wollte mich bei
Ihnen noch besonders bedanken .«
    Die Angesprochene drehte sich um. »Das ist nicht nötig, Doktor
McClaw. Ich habe es gern getan .«
    Er ging auf sie zu. Seine dunklen Augen musterten sie eingehend.
    »Sie sind erst kurze Zeit hier, eine Woche - und doch habe ich das
Gefühl, mit ihnen einen besonderen Griff getan zu haben«, sagte er. »Es wäre
nicht ihre Sache gewesen, all die Stunden - jetzt leider vergebens - nach dem
Verschwundenen zu suchen. Sie haben morgen wieder einen anstrengenden Tag vor
sich und darüber hinaus wäre heute Ihr freier Tag gewesen, wo niemand sie hätte
belästigen dürfen ... Sie wissen, daß ich gerade darauf größten Wert lege.«
    »Schon gut, Doc«, entgegnete die junge Frau. »Manchmal ist es eben
notwendig im Leben, mehr zu tun, als die Pflicht verlangt. Das Gleiche trifft
für sie zu. Auch sie tun mehr, und deshalb fühlen sich
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