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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X
Autoren: Larry Brent
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Kontrolle.
    Dr. McClaw und seine Begleiterin eilten über den breiten Hauptweg
in den Park, erreichten den Turm und sahen dort nach dem Rechten.
    »Hallo !« rief McClaw in die Dunkelheit.
»Hallo, ist da jemand ?«
    Sie standen vor dem Brettverschlag, der den Eingang zum Turm
verhindern sollte.
    »Zumindest war da jemand«, sagte Diana Mitchell unvermittelt.
»Schauen Sie sich das an, Doc .«
    Mit diesen Worten deutete sie auf die verschiebbaren Bohlen, aus
denen man die Nägel entfernt hatte.
    »Das ist doch ungeheuerlich«, entfuhr es dem Arzt.
    Kopfschüttelnd trat er näher und warf einen Blick in die düstere
Öffnung, bis ihm muffige Luft aus dem Innern des Turms entgegenschlug.
    Auch in den Turm hinein rief McClaw mehrere Male. Seine Stimme
verhallte als Echo, ohne daß eine Antwort erfolgt wäre.
    McClaw und Diana Mitchell kamen überein, auf alle Fälle den Turm
zu inspizieren, um ganz sicher zu sein, daß kein Patient des Sanatoriums zu
Schaden gekommen war und eventuell Hilfe benötigte.
    »Ich lauf noch mal zurück, Diana«, sagte der Mediziner, als sie an
der ersten Treppe standen und den Blick in die düstere Höhe lenkten, wo die geländerlose
Treppe scheinbar im dunklen Nichts verschwand. »Ich möchte nicht, daß wir
unnötig ein Risiko eingehen. Wir sollten sehen, wohin wir treten. Die Treppen
sind nicht mehr in einwandfreiem Zustand. Ich bin gleich wieder zurück. Ich
hole nur rasch eine Taschenlampe. Dumm von mir, daß ich nicht gleich daran
gedacht habe. Bitte, Diana, warten Sie hier auf mich .«
    Mit diesen Worten lief er rasch zurück. Sein weißer Kittel, den er
über dem blau-rot gestreiften Pyjama trug, flatterte hinter ihm her, wie ein Fahne.
    Die junge, blondhaarige Helferin stand an der Öffnung des
Bretterverschlags und blickte ihrem Chef nach.
    Ein, zwei Minuten vergingen, drei .
    Die Blondine sah sich im schummrigen Licht, das durch Mauerritzen,
die winzigen, quadratischen Fenster und die Bretteröffnung fiel, unten im Turm
um, ohne etwas Verdächtiges zu finden .
    Dann kam McClaw zurück.
    Im Schein der Taschenlampe suchten sie dann die dunklen Mauern und
die steil nach oben führenden Holztreppen ab.
    Überall krabbelte und lebte es.
    Insekten jeder Art, Käfer und Spinnen, liefen über die Wände und
verschwanden in Mauerritzen, als der Lichtstrahl sie traf.
    Meterlange Spinnfäden hingen dem Paar ins Gesicht, verklebten sich
an seinen Haaren, den Augenwimpern und hafteten an den Händen, als die beiden
versuchten, sie zu beseitigen.
    »Hier unten ist nichts«, sagte McClaw mit dunkler Stimme. Er
richtete den Blick nach oben und ließ den Lichtstrahl über die kahlen,
baufälligen Wände gleiten, er leuchtete die Treppen ab, soweit der Schein
reichte. »Dann also nach oben .«
    Er ging Diana Mitchell voran, die ihm auf den Fersen blieb.
    »Da ist tatsächlich jemand gewesen«, entfuhr es der Helferin plötzlich.
»Sehen Sie doch die Fußspuren, Doktor ...«
    Der Arzt nickte. »Aber wer weiß, wie alt die schon sind. Der Staub
hier ist aufgewühlt, und die Fußabdrücke sind deutlich zu erkennen. Diese
können jedoch ebensogut zwei Wochen, zwei Monate, zwei Jahre - oder zwei
Stunden alt sein .«
    Seine Stimme klang plötzlich beruhigend.
    Der Aufstieg war nicht sehr einfach, kostete viel Kraft und vor
allem Aufmerksamkeit, weil einige Stufen in einem solch miserablen Zustand
waren, daß sie durchzubrechen und in die Tiefe zu stürzen drohten.
    Mehr als einmal mußte McClaw mit seiner Begleiterin zwei Stufen
auf einmal nehmen, um einer morschen auszuweichen.
    Sie erreichten die Turmspitze, ohne etwas Verdächtiges zu
entdecken.
    Roderick McClaw und Diana Mitchell warfen einen Blick aus der
großen Fensteröffnung mit der niedrigen Brüstung.
    Diana beugte sich weit nach vorn.
    »Passen Sie auf«, wisperte McClaw und hielt die junge Frau am
Oberarm fest. »Ich möchte nicht, daß Sie abstürzen. Seien Sie nicht so
leichtsinnig !«
    Er lenkte den Strahl der Taschenlampe hoch ins Gebälk. Das zitternde
Licht erfaßte die gewaltige Traube der gelb-schwarz gestreiften Wespen, die
dort oben hing.
    Dieser riesige Kloß pochte und pulsierte, als würde er atmen - befand
sich in stetiger Bewegung.
    »Auch das noch« entfuhr es McClaw. »Ein Wespennest im Turm . eigentlich
merkwürdig, daß wir den ganzen Sommer über, als wir draußen auf der Terrasse
das Essen servierten, nichts davon bemerkt haben. Belästigt wurden wir
jedenfalls nicht .«
    Zusammen mit Diana Mitchell trat er den Rückweg
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