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Sexy Sixty - Liebe kennt kein Alter -

Titel: Sexy Sixty - Liebe kennt kein Alter -
Autoren: Isabella Bernstein
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sexy, schlank und schwerreich sind. (Milder Dating-Humor!)
    Ich beschreibe mich als schlanke, elegante Grau-Blondine mit Stil, die eher in die Kategorie Beige-Boykottiererin
fällt. Ich gestehe, dass Orte, an denen ich mich besonders wohlfühle, die Küche, das Bett und kosmopolitische Städte wie New York und Barcelona seien, und zwei Sachen, von denen ich mich nie trennen könnte, mein Freiheitsdrang und mein Lippenstift sind.
    Allergisch würde ich auf politisch korrekte Ansichten, uncharmante, besserwisserische Menschen, jegliches Fehlen von Ironie und Distanzlosigkeit reagieren.
    Die Frage, was mein Partner über mich wissen solle, beantworte ich mit: Gar nix, denn wie wir wissen, sind Frauen geheimnisvolle Wesen.
    Ich verrate aber trotzdem, dass ich lediglich schwimmen, rudern, Volley- und Federball spielen kann, mir mit Yoga den Körper verbiege und gern spazieren gehe. Dass es selbst gemachtes Müsli zum Frühstück gibt, ich auf eine einsame Insel die Bibel (weil ich die noch nie gelesen habe) und die Beatles mitnähme, Rock’n’ Roll, Soul, Blues und Jazz meine liebste Musik seien und ich über praktisch alles lachen könne - bis auf den sogenannten deutschen Humor.
    Alles in allem eine fabelhafte, attraktive Traumfrau mit viel Wahrheitsgehalt, meine ich.

Auf der Suche nach dem Ich
    Sarah findet meine Formulierungen zu »überspitzt und eingebildet«, denn ihrer Meinung nach »beißt bei so einem anspruchsvollen Porträt vor Schreck keiner an«!
    Toni meint, weniger sei mehr, sie vermutet, dass es letztendlich auch bei uns »reiferen« Damen recht oft nur um Sex geht. »Wozu also so viele Worte machen.«
    Ich lasse den Text so, erst einmal testen, denke ich.

    Mir gefällt der Name Isabella, ich finde, er passt zu mir und zu dem Fantasiegebilde, das Online-Dating ja auch ist. Mein angegebener Beruf ist einer, den ich tatsächlich einmal ausgeübt habe und den ich vermisse: Kleiderdesignerin.
    Ich fühle mich so wie damals in New York, als ich dort ankam, niemanden kannte und die Chance und das große Vergnügen hatte, mich vollkommen neu darzustellen.
    »Wer bin ich und wie viele?« ist ein so aktuelles (und uraltes) Thema, dass kürzlich daraus ein Bestseller wurde.
    Wir sind alle so vielschichtig und bestehen hauptsächlich aus Wünschen, Projektionen und Interpretationen durch die Augen anderer, dass es letztendlich keine objektive Wahrheit gibt. Die Wandelbarkeit - in der Fantasie, aber auch der Realität - ist erstaunlich, die Grenzen verwischen.
    Ich bin in den letzten Jahren selbst sehr offen für eine revidierte Interpretation von »Wer bin ich? Was will ich?« geworden. Nachdem ich jahrelang gedacht hatte, ich hätte mein eigenes Daseinsrätsel gelöst, suche ich immer noch nach mir und höre nicht mehr auf andere.
    Ich glaube, meine Generation hat die größte Zahl der an der Institution Ehe zweifelnden Frauen produziert. Was allen Generationen vor uns als unumgänglicher Lebensweg erschien - Mann, Kinder, Familie, Selbstaufgabe, also das Verschwinden des Ichs und der eigenen Entwicklung, war plötzlich ein rostiges, marodes Modell, das zwickte und zwackte.
    Aber wie sollte das neue Modell aussehen? Wo und wer waren die Designer mit den neuen Entwürfen? Wir selber, das war doch klar. Dass wir nicht wirklich gut für diese riesige Aufgabe ausgestattet waren, war egal. Wir waren jung und voller Ungestüm. Neue Männer brauchte die Republik! Und sie waren da, theoretisch, und erschienen manchmal willig für die Experimente.

    Doch als Resultat wurde das Liebes- und Eheleben komplizierter, hatte Ecken und Kanten, war Kampfplatz und Frusthölle - und endete in Scheidung. Und so ist es bis heute geblieben. Man steht so ein bisschen vor dem Scherbenhaufen seiner Jugendideen - ich auch -, halb lachend, halb weinend. Und weiß nicht, ob man nicht doch etwas kleben oder lieber den ganzen Rest fröhlich zerdeppern sollte, weil es sowieso viel zu spät ist für Reparaturarbeiten. Etwas harscher ausgedrückt: Viele der Frauen, die einen anderen Weg gewählt haben, ihren eigenen nämlich, haben nie wieder so richtig Anschluss an die bürgerlichen Ideale gefunden.
    Es gibt keinen Weg zurück in die abgesicherte Welt, und so stehen viele ein bisschen im Niemandsland der Liebe. So eine bin ich.

Zwischen Lachen und Weinen
    Wirkliche Inspirationen erhalte ich nicht von den suchenden Herren, denn im Internet ist der Dativ »dem Fabulieren ihr bester Freund«. Sehr viele der persönlich erstellten Porträts sind
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