Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
verärgert, dass Sie ihn ins Feuer geworfen haben oder dergleichen. Und so blieb mir nur, Ihnen den Grund zu zeigen.«
    »Es ist wundervoll«, sagte Marcia. »Ein Neuanfang für den Palast. Weiß Jenna es schon?«
    »Nein«, antwortete Milo. »Ich wollte sie am Krönungstag damit überraschen. Ich werde es ihr gleich zeigen. Aber vorher sollten Sie es sehen.«
     
    Es war ein zauberhafter Tag. Die Sonne schien – wie Jenna vorausgesagt hatte –, und die ganze Burg kam, um sie zu sehen.
    Am Morgen zeigte Milo, von Sir Hereward begleitet, Jenna den Langgang. Anschließend wanderte Jenna aufgeregt durch den Palastgarten, froh, etwas Zeit für sich zu haben und darüber nachdenken zu können, was die Zukunft wohl bringen würde. Der Garten war mit all den Krönungsgaben geschmückt, die Sarah Heap so viel Verdruss bereitet hatten. Metallisch glänzende rote und goldene Krönungsflaggen hingen an den Bäumen und reflektierten im Sonnenschein. Der Rasen war mit einer bunten Vielfalt von Krönungsteppichen bedeckt, und Krönungskissen lagen unter farbenfrohen Krönungssonnenschirmen. Jenna fand, dass sie wunderschön aussahen.
    Unterwegs zum Fluss blieb sie plötzlich stehen. Auf dem Rasen stand der längste Tisch (der Krönungstisch) mit dem längsten und weißesten Tischtuch (dem Krönungstischtuch), den sie je gesehen hatte. Der Anblick des Tisches weckte bei ihr seltsame Gefühle. Zuerst wusste sie nicht so recht, warum – und dann erinnerte sie sich. Der Tisch sah – obwohl er natürlich viel, viel größer war – genauso aus wie der Frühstücktisch, den Sarah an ihrem zehnten Geburtstag gedeckt hatte, an jenem Tag, der ihr Leben verändert und an dem sie erfahren hatte, dass sie eines Tages Burgkönigin werden würde.
    Am Nachmittag wurden die Palasttore geöffnet, und die Burgbewohner schlenderten herein, spazierten durch den Garten und tranken Krönungstee, der jetzt auf dem langen Tisch bereitstand. Der Tisch war mit den Krönungstellern, den Krönungsleuchtern, den Krönungskeksdosen, den Krönungstassen und dem Krönungsbesteck gedeckt, die in den Palast gebracht worden waren. Zu dem Geklimper des Krönungspianolas wurden an diesem Nachmittag tausendsechs Krönungstörtchen, zweitausendsiebenundzwanzig Krönungskekse und siebentausenddreiundsechzig Krönungssandwiches verspeist. Und dazu – versehentlich – dreiundzwanzig Raupen, vierzehn Schnecken und eine Babyspinne.
    Am Ende des Nachmittags hätte Jenna schwören können, dass sie mit jedem einzelnen Burgbewohner mindestens zweimal gesprochen hatte. Als das Tageslicht zu verblassen begann, kehrte ehrfürchtige Stille ein, und Jenna wurde ein wenig nervös. Zusammen mit Beetle, Septimus, Milo, Marcia, Sarah und Silas schritt sie zum Fluss hinunter, wo die eigentliche Krönung stattfinden sollte.
    Und als sie, umringt von Sarah und Silas Heap und ihren sieben Brüdern, auf dem abgetretenen Krönungsteppich stand, musterte der Geist von Königin Cerys die Heaps mit unverhohlener Abscheu. Wie Theodora Gringe hätte sich die verstorbene Königin gewünscht, sie würden sich etwas mehr im Hintergrund halten. Doch ein anderer Geist, Königin Mathilda, plauderte fröhlich mit Alther Mella und dessen Partnerin, Alice Nettles. Die Königin strahlte. Sie fand, dass die Heaps »frischen Wind« in den Palast brachten, wie sie Alther lächelnd anvertraute.
    Als die untergehende Sonne den Fluss in ein orangerotes Licht tauchte und sich grün funkelnd im Drachenboot spiegelte, das sanft schaukelnd am Landungssteg lag, ergriff Hotep-Ra die schlichte Wahre Krone, die er noch gut in Erinnerung hatte, setzte sie Jenna auf den Kopf und sprach: »Hiermit kröne ich dich, Jenna, zur Königin. Alles wird gut in der besten aller möglichen Welten. So sei es.«
    Die Menge spendete höflichen Beifall – die Burgbewohner hielten nichts davon, um ihre Königinnen allzu großen Rummel zu machen. Doch als die neue Königin auf dem Palastrasen umherwanderte, war sie überrascht und gerührt, als sie feststellte, wie beliebt sie war. Die Menschen kamen in Scharen zu ihr, um ihr zu gratulieren und kleine Geschenke zu überreichen – kleine wohlgemerkt, denn nach altem Brauch musste man ein Krönungsgeschenk in einer Hand halten können (ein Punkt, der Milo entgangen war).
    Marcia schenkte Jenna den alchimistisch verwandelten Ring, der einst der Königin Hotep-Ras gehört hatte. Hotep-Ra versah die Königinnenregeln mit einem neuen Einband aus weichem rotem Leder, in den vorn ein Bild
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher