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Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

Titel: Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
Autoren: Random House
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verantwortungsvoll mit unserer Erde umzugehen; bei den gentechnischen Veränderungen unserer Nahrung haben wir nur deren kurzfristige Vorteile im Auge, während wir für die längerfristigen ökologischen Folgen blind sind; bei Asthma unterdrücken wir lieber den erstickenden Hustenreiz medikamentös, statt einzusehen, dass wir etwas gegen die Luftverschmutzung tun müssen. Unsere individualistische Kultur ist nicht mehr bereit, das Persönliche mit dem Universellen in Verbindung zu bringen.
    Eine kulturelle Perspektive

    Es wäre naiv, jede Erkrankung des Menschen dem Zustand der Erde zuzuschreiben. Schließlich leben wir in spezifischen Kulturen mit den unterschiedlichsten Lebensweisen und Überzeugungen. Viele der Krankheiten, unter denen wir leiden, müssen deshalb auch in ihrem kulturellen Kontext gesehen werden. Was am physischen und emotionalen Leben eines Amerikaners ist es, das ihn viel anfälliger für den Herztod macht als einen Bürger von Tansania oder Sri Lanka? Warum tritt Krebs in der einen Kultur häufig auf, in der anderen hingegen selten?
    Wir werden in eine Kultur hineingeboren und nehmen dadurch an ihrer jeweiligen Entwicklung teil, sei sie krank oder gesund. In einer weniger stark industrialisierten Kultur wird die Gesundheit vor allem durch Hunger, Kälte oder Seuchen bedroht. Die Mythologie von Leben und Tod verändert sich im Lauf der Zeiten. In indigenen Gesellschaften werden individuelle Erkrankungen als Schwächen der Gemeinschaft, als soziale Probleme, betrachtet: Die Krankheit eines Stammesmitglieds spiegelt einen Teil der Unausgewogenheit in der Gemeinschaft wider und hat folglich soziale Bedeutung.
    Wen wundert es, dass in einer typisch westlichen Gesellschaft, in der Überstunden, ehrgeiziges Streben und Leistung hoch bewertet werden, vermehrt Erkrankungen wie das chronische Müdigkeitssyndrom auftreten, die dem gegenüberstehen. Wenn man aus der kulturellen Perspektive alle Menschen einer Kultur als einen einzigen Organismus betrachtet, ist das weit verbreitete chronische Müdigkeitssyndrom der Versuch dieses Organismus, wieder ins Lot zu kommen, also ein Kompensationsmechanismus gegen den Irrsinn der Leistungsgesellschaft. Eine Erkrankung kann als Bemühung einer Kultur gesehen werden, ihre eigenen Exzesse und Schwächen
auszugleichen: Beispielsweise werden die Vereinigten Staaten, deren Bürger weniger als fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, aber zwanzig Prozent der Ressourcen dieser Welt verbrauchen, von Überflusserkrankungen heimgesucht; und die Mangelkrankheiten in den Ländern der Dritten und Vierten Welt werden größtenteils durch die Gier der Industrienationen verursacht.
    Eine familiengeschichtliche Perspektive
    Nachdem wir die menschliche Gesundheit sowohl in einen kosmischen als auch in einen kulturellen Zusammenhang gestellt haben, wollen wir nun den familiären Hintergrund beleuchten: Veranlagungen, die wir von unseren Vorfahren erben, und unsere Fähigkeit, sie zu transformieren. Die ererbten Anlagen sind eine Art Karma, das uns von unseren Ahnen überliefert wurde. Ein Bergmann der siebten Generation hat vermutlich andere Anlagen als ein Bauer oder Fischer. Die persönliche Gesundheit ist Teil eines über Generationen hinweg gewebten Bildes, eines Musters, das sich in Jahrhunderten gestaltet hat und weiter gestaltet.

    Neben physischen Veranlagungen übernehmen wir auch psychische Grundmuster von unseren Eltern und Vorfahren und verhalten uns gegenüber der Welt in einer ganz bestimmten Art und Weise, die sich als die »Familientradition« ausgeprägt hat. Das können sowohl Stärken als auch Schwächen sein. In einer Familie wurde jahrhundertelang ein Kochrezept überliefert, dem zufolge von einer Schinkenkeule erst ein
Stück abgeschnitten werden musste, ehe der Rest in den Topf durfte. Generationen später ging eine Frau, die sich über diese unsinnige Anweisung wunderte, der Sache auf den Grund und fand heraus, dass der Vorfahre, von dem das Rezept stammte, keinen Topf von ausreichender Größe besessen hatte! 3
    Ähnlich können auch gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen überholt sein. Nehmen wir einmal an, unsere Urururururgroßeltern hätten es sich zur Gewohnheit gemacht, Kummer zu verdrängen, eine Verhaltensstrategie, die ihnen schwere Zeiten überstehen half. Nehmen wir jetzt an, ihre Söhne und Töchter hätten sich ohne ersichtlichen Grund die gleiche Verhaltensweise zu eigen gemacht. Und dann hätte sich dieses Verhalten in den folgenden
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