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Sein mit Leib und Seele - Band 04

Sein mit Leib und Seele - Band 04

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 04
Autoren: Olivia Dean
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soll. Ich starre auf meine Füße, als ob sie mich wegtragen sollen.
    „Emma, es tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht wehtun.“
    Er ist es schließlich, der den Tanz eröffnet.
    „Schon gut, ich hab schon Schlimmeres erlebt ...“
    „Das glaube ich nicht, nein. Und teilweise ist das der Grund, warum es mir leidtut.“
    „Was wissen Sie schon über mich?“
    „Genug, um sagen zu können, dass es nicht Ihre Art ist, mit Fremden zu schlafen. Oder im Allgemeinen mit Männern zu schlafen. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, Emma. Das sieht man nicht alle Tage. Das ist sogar ziemlich liebenswert ... nur, dass Sie dadurch sehr anhänglich sind und dazu tendieren, Fehler zu machen.“
    Ich werde grün vor Wut. Ich habe nicht schlecht Lust, ihm das Gesicht zu zerkratzen. Okay, er hat nicht unrecht, aber das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mich so zu demütigen. Wenn ich nicht das Problem mit der Unterkunft hätte, würde ich ihn einfach sitzen lassen und abhauen.
    „Wir sind gestern zu weit gegangen. Ich meinte sicher nicht alles, was ich zu Ihnen gesagt habe. Aber Sie haben mich unruhig gemacht, mich in Verlegenheit gebracht."
    "Ich ... es ging mir genauso. Tut mir leid.“
    Super. Alle haben sich entschuldigt. Jetzt können wir uns wieder vernünftigen Dingen widmen. Und ich habe all das ohne Tränen überstanden, Glückwunsch.
    „Emma. Ich will ganz ehrlich sein. Ich bin keinesfalls in Sie verliebt.“
    Na also, er hat es gesagt. Obwohl ich es mir denken konnte, ist dieser Satz wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht anfangen zu weinen. Behalt deine Würde.
    „Ich finde Sie reizend, charmant. Ich dachte, wir zwei könnten uns amüsieren, aber ich war egoistisch, ich tat so, als würde ich nicht merken, dass Sie eine Schwäche für mich haben. Ich habe Sie dazu gebracht, Risiken einzugehen, zu leiden ... zu hoffen ... Aber wir zwei, das funktioniert unmöglich. Und das hat nichts mit meiner Frau zu tun. Sie sind einfach nicht mein Typ, das ist alles.“
    Na also, jetzt weine ich. Bravo. Wie ein Wasserfall. Super. Zu der Schande, eiskalt abserviert worden zu sein, kommt also noch hinzu, dass ich flenne wie ein kleines Mädchen. Charles bewegt sich kein bisschen auf seinem Stuhl. Er sieht mich bestürzt an. Er ist wohl noch nie in den Genuss einer solchen Darbietung gekommen. Ich habe den Eindruck, dass er noch nicht einmal ergriffen ist. Er scheint peinlich berührt, aber wer wäre das nicht? Er macht sich Vorwürfe, hat er gesagt, das ist aber nicht die Art von Gefühlen, die ich in ihm auslösen wollte ...
    Wenn diese Unterhaltung weitergehen sollte, musste ich mich wieder zusammenreißen. Hör erst mal auf zu weinen. Vermeide es, seinem Blick zu begegnen, konzentriere dich auf etwas anderes ... das Klavier zum Beispiel. Es ist witzig, dieses Ding nimmt so viel Platz ein und dennoch habe ich es noch nie offen gesehen. Kann Charles überhaupt darauf spielen? Oder dient es nur als Abstellmöglichkeit für Gläser? 50.000 Euro für einen Untersetzer, das erscheint mir etwas teuer! Na ja, ich Lästermaul, dann wären wir schon mal zu zweit ... Mich überkommt kurz der Ekel. Charles hatte nicht vor, gerade aufzubrechen. Er kam aus dem Bett, das war eindeutig. Die zwei kaum angerührten Sektgläser sind dafür der schmerzvolle Beweis. Ich werfe einen Blick auf die halb offene Zimmertür. Wer ist es? Élisabeth? Eine von den Petrovska-Schwestern? Beide? Oder eine neue, naive Studentin, auf deren Herz er dann ebenfalls rumtrampeln kann, sobald er genug von ihr hat.
    Mir ist plötzlich gar nicht mehr nach Weinen zumute. Jetzt will ich ihm vielmehr einfach die Augen auskratzen. Diese Einstellung ist irgendwie passender für die Unterhaltung, die ich führen will. Bringen wir es hinter uns.
    „Wie dem auch sei, es scheint mir unmöglich, unter diesen Bedingungen hier weiterhin zu leben.“
    „Soll heißen?“
    „Ich, hier in Ihrem Dienstmädchenzimmer. Ohne zu zahlen.“
    „Wissen Sie, mich stört das nicht ...“
    „Aber mich!“
    Ich sagte es in einem absichtlich aggressiven Ton und starrte dabei auf die halb offene Zimmertür.
    „Wie Sie wünschen, Emma. Aber ich nahm an, Sie hätten kein Geld, um eine eigene Unterkunft zu bezahlen ...“
    „Das werde ich mir schon besorgen.“
    Ich bin plötzlich sehr selbstsicher. Bereue jedoch sofort, was ich gesagt habe. Und wenn er mich beim Wort nimmt und mich rauswirft?
    „Und wenn ich Sie Miete zahlen lasse? ‚Erschwinglich‘ natürlich ... Würden Sie sich
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