Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein mit Leib und Seele - Band 04

Sein mit Leib und Seele - Band 04

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 04
Autoren: Olivia Dean
Vom Netzwerk:
noch mein Vermieter. Und wir leben unter einem Dach. Ein unmögliches Unterfangen. Ich habe schon nach einem Apartment gesucht, aber ich habe eigentlich nicht das Geld dafür. Aber wenn ich ohne zu zahlen hier bleibe, gehen diese Unanständigkeiten weiter, genau wie das Spielchen, dem ich gerne ein Ende bereiten würde ...
    „Du kannst bei mir bleiben, bis du was Besseres findest!“
    Manon hat wirklich ein gutes Herz, aber das kann ich nicht annehmen. Sie wohnt ja selbst nur in einem winzigen Zimmer, für das sie ein Vermögen bezahlt. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ihr Schlafsofa ohnehin schon häufiger mit Mathieu teilt ... Ich würde mich schlecht fühlen, da dann den Spielverderber spielen zu müssen. Und außerdem mache ich mir nichts vor, es wäre keine Übergangslösung, sondern würde womöglich länger andauern ...
    „Soll ich mich noch mal bei dem Institut melden, das die Studentenzimmer verwaltet? Vielleicht haben sie ja für dringende Fälle noch ein paar Zimmer übrig?“
    „Ja, klar doch. Und es gibt einen Fond für Studentinnen, die starr vor Liebe für ihren milliardenschweren Vermieter sind ...“
    „Sehr witzig ...“
    „Und was ist, wenn du dir ne Arbeit suchst? Dir ne Einzimmerwohnung leistest?“
    „Das wäre ein Traum ... Aber der Typ von der Immobilienagentur hat mir gesagt, dass ich in meiner Situation ohnehin schlechte Chancen hätte. Ich habe keine Bürgen. Und außerdem, mit welcher Arbeit könnte ich so viel Geld verdienen, ohne dass mein Studium darunter leiden muss ...“
    „Ich hätte da ne Idee für einen verlässlichen Bürgen, aber ich vermute mal, mein Vorschlag wird dir nicht gefallen!“
    „Du meinst doch nicht etwa meinen Vater! Nein, nein, das wäre zu seltsam ... außerdem kennen wir uns kaum!“
    „Gut genug, um in einem Bett zu schlafen und übers Wochenende nach Italien zu reisen ...“
    „Aber nicht genug, um mein Studium zu finanzieren!“
    „Wie du willst, Emma!“
    Auf dem Heimweg von der Mensa sagte ich mir natürlich, dass Manon unrecht hatte. Aber nicht vollkommen. Ich musste unbedingt mit Charles reden. Ich kann unmöglich weiterhin so von dem Dienstmädchenzimmer profitieren.
    Schritt 4 also: Ich muss mit Charles sprechen. Ernsthaft. Ohne dabei rot zu werden, ohne zu weinen, ohne die Fassung zu verlieren. Oder meine Kleidung. Das wird ein Kinderspiel.

2. In der Höhle des Löwen
    „Hallo Emma.“
    Er blickt mich so intensiv an, dass mir ein Schauer den Rücken hinabläuft. Er sitzt auf einem Stuhl und ich stehe wie angewurzelt vor ihm, wie ein Schulmädchen, das das Gelernte aufsagen muss.
    „Ich kann so nicht mehr weiter in Ihrem Dienstmädchenzimmer wohnen. Nicht nach dem, was passiert ist.“
    „Ist das so?“
    Man merkt, dass er sich über mich lustig macht. Dabei knöpft er sich selbstsicher sein Hemd auf. Ich würde ihn gern dafür ohrfeigen. Seine Hände befinden sich nun auf meiner glühenden Taille. Mit seinen Fingern öffnet er langsam den Gürtel meiner Hose. Dann zieht er sie mir mit einer schnellen Bewegung zusammen mit meiner Unterhose bis zu den Knien hinunter. Seine Hände krallen sich nun mit den Fingernägeln in meine Pobacken.
    „Fahren Sie fort, Emma. Ich höre Ihnen zu“, sagt er todernst. Und als ob er seinen Worten Taten folgen lassen wollte, führt er zwei Finger in mich ein und entlockt mir ein lüsternes Seufzen.
    „Nimm mich ...“
    Oh mein Gott! Aber dafür bin ich nicht hergekommen! Was ist nur in mich gefahren? Das kann nicht wahr sein, ich muss aufwachen!

    Ich habe Stunden gebraucht, um all meinen Mut zusammenzunehmen und Fassung zu bewahren. Und nun stehe ich vor seiner Tür und hoffe, dass er sie nicht öffnet. Ich bin nicht bereit. Ruhe. Ich atme ein. Ich zähle bis zwanzig und gehe. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf ...
    „Emma?“
    Mist. Er ist da. Mit nacktem Oberkörper. Es ist 19 Uhr, was macht er in diesem Aufzug? Lass dich nicht aus der Fassung bringen, konzentriere dich auf dein Vorhaben.
    „Ich möchte mit Ihnen reden.“
    „Selbstverständlich, aber ich wollte gerade aufbrechen, Emma ...“
    „Jetzt sofort, bitte.“
    Ich versuchte, so fordernd und gleichzeitig verzweifelt zu klingen, dass er mich einfach nicht zurückweisen konnte. Er sieht mich an, als ob ich ernsthaft krank wäre, und lässt mich auf der Chaiselongue Platz nehmen. Er hat ein Hemd angezogen und sich mir gegenüber auf einen Stuhl gesetzt. Ich muss etwas sagen, weiß aber nicht, wo ich anfangen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher