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Sein mit Leib und Seele - Band 02

Sein mit Leib und Seele - Band 02

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 02
Autoren: Olivia Dean
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dass dies gewollt ist und keinesfalls von Platzmangel herrührt. Dieser Mann hat sich in seinem riesigen Apartment eine Höhle geschaffen, ein gut geschütztes Versteck. Die Wände sind mit rotem Stoff ausgeschlagen, was gleichzeitig erotisch und heimelig wirkt. Die Decke ist niedrig.
Die dunkelgraue Bettwäsche ist warm und schwer, wahrscheinlich aus Flanell. Überall auf den Boden liegen Kunstbücher verstreut. Ich habe das Gefühl, als befände ich mich im Unterschlupf eines reichen Kosaken, der mich entführt hat. Irgendwie gefällt mir die Idee. Amüsiert bemerke ich, dass ich noch immer das Diamantencollier trage.
    „Wie trinken Sie Ihren Kaffee?“
    „Nicht zu stark, bitte.“
    Schnell, ich muss etwas finden, das ich anziehen kann, bevor er mit dem Kaffee kommt. Denn auch wenn er sich in jeder Situation wohlfühlt, so bin ich noch nicht dazu bereit, meinen Frühstückskaffee mit nichts am Leib außer einem sündteuren Collier zu trinken. – Sein Hemd! Ich weiß, es ist ein Klischee, doch ich habe es schon immer unglaublich sexy gefunden. Es riecht noch nach seinem holzigen Parfum und nach Sex. Ich werde rot. Er kommt zurück. Es amüsiert ihn. Ich schäme mich und spreche ihn darauf an, dass sein Schlafzimmer russisch aussieht.
    „Stimmt, so habe ich es noch nie gesehen!“
    – Und schon ist er wieder weg! Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen. Womit wird er jetzt zurückkehren?
Er trägt eine Art Morgenmantel. Er ist rot, reich verziert mit goldfarbenen Arabesken und sieht mongolisch aus. In seiner Hand hält er einen Säbel. Einen sehr großen Säbel. Plötzlich zieht er ihn aus der Scheide und beschimpft mich in einer mir unverständlichen Sprache – Russisch? Ich habe fast Angst, nein, ich habe wirklich Angst. Ich verstehe kein Wort. Ich trage nur ein Hemd und mein Liebhaber ist verrückt. Er kommt auf mich zu und berührt mich mit der Spitze seines Säbels. Ich glaube, er befiehlt mir etwas. Meine mangelnde Schlagfertigkeit scheint ihm nicht zu gefallen. Er hebt seinen Säbel und lässt ihn auf mich hinunterbrausen. Guter Gott! Er hat mich erwischt! Ich öffne die Augen. Ich bin nicht verletzt, doch das Hemd ist offen. Ich bin wieder nackt, das heißt, ich trage ja noch das Collier. Doch er scheint sich nun etwas beruhigt zu haben. Er hat die Waffe hingelegt und nimmt mein Gesicht in beide Hände. Er murmelt etwas in dieser fremden Sprache. Plötzlich packt er mich an den Haaren und drückt mich auf das Bett. Er verbindet mir die Augen, offenbar mit einem Seidenschal. Ich schreie, dass er aufhören soll. Ich meine es ernst.
    „Entspannen Sie sich, Emma, es ist nur ein Spiel. Sie werden es sicherlich lieben.“
    Und wieder spricht er für mich unverständliche Worte. Ich liege nackt auf dem Bauch. Ich bin ihm ausgeliefert. Ich warte,
doch nichts geschieht. Ich bin hin und her gerissen zwischen Angst und Erregung. Plötzlich fühle ich die Klinge des Säbels an meinem Knöchel. Ich habe Angst. Ein wenig. Doch ich war auch noch nie so erregt. Mein Kosake liebkost mich mit einem Säbel, der sicher mehr als zwei Jahrhunderte alt ist. Er gleitet langsam an der Innenseite meines Beines nach oben. Ich zittere. Er hält mich noch immer an den Haaren fest, sodass ich mich nicht bewegen kann. Meine innere Suffragette ist entsetzt darüber, dass ich Gefallen daran finde. Und doch … Die kalte Klinge scheint auf meiner Haut zu glühen. Sie bewegt sich zwischen meinen Schenkeln hin und her und lässt mich vergessen, dass es sich eigentlich um eine gefährliche Waffe handelt. Ich atme schwer.
    „Du machst mich noch verrückt …“
    Oh mein Gott! Das habe ich gerade wirklich gesagt. Er hält inne, ist verblüfft. Ich habe den Moment zerstört. Was habe ich nur getan? Ist es, weil ich gesprochen habe? Weil ich ihn geduzt habe? Ich bin still, doch ich merke, dass ich es kaputtgemacht habe.
Er steht auf und sagt abweisend zu mir:
    „Ich habe vergessen, dass ich einen Termin habe. Ich muss leider gehen, Emma.“
    Ich fühle, dass er noch immer am Fußende des Bettes steht und mich ansieht. Ich nehme das Tuch ab. Eine eisige Kälte macht sich im Zimmer breit. Ich verkrieche mich unter der Decke. Unvermittelt macht er auf dem Absatz kehrt und geht ins Badezimmer.
Ich nutze die Gelegenheit und springe aus dem Bett, um meine Kleidung zu suchen. Hastig ziehe ich mich an. Gut – und jetzt? Soll ich warten, bis er aus dem Bad zurückkommt? Anklopfen und dann gehen? Eine Nachricht hinterlassen? Ich stehe wie
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