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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake
Autoren: Erin Hunter
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bildeten, die für einen kleinen Bären gerade groß genug war.
    Eigentlich hätte sie schlafen müssen, doch ihr juckte vor Aufregung der Pelz, und jedes Mal, wenn ihr die Augen zufielen, riss sie sie vor lauter Unruhe sofort wieder auf. Sie hatte Toklo gefunden und gleich die nächste Reise angetreten, dabei wussten sie alle nicht genau, wohin es ging.
    Toklo und Ujurak hatten sich in einen Hohlraum zwischen den Baumwurzeln gequetscht. Sie schliefen auch nicht. Lusa hörte sie unter sich grunzen und unruhig hin und her rutschen. Als Toklos tiefe Brummstimme zu ihr empordrang, drehte sie den Kopf, um ihn besser zu verstehen.
    »Das ist lächerlich«, sagte er. »Sie kann nicht bei uns bleiben.«
    Lusas Magen krampfte sich zusammen. Würde Toklo sie doch noch zurücklassen?
    Ist mir egal! Wenn sie mich nicht mitnehmen, folge ich ihnen eben heimlich, dachte Lusa .
    »Du hast gesagt, sie kann mitkommen«, widersprach Ujurak.
    »Habe ich nicht!«
    »Na ja, du hast jedenfalls nicht gesagt, dass sie nicht mitdarf.«
    »Aber ich sage es jetzt«, erwiderte Toklo gereizt. »Wozu sollen wir einen blöden Schwarzbären mitnehmen? Du hast sie doch gehört. Da, wo sie herkommt, musste sie sich nicht einmal selbst um ihre Beute kümmern. Die Flachgesichter haben sie gefüttert. Was soll das für ein Bär sein?«
    »Ich finde sie interessant«, entgegnete Ujurak.
    Toklo schnaubte. »Interessant, pah! Sie ist nur ein Schwarzbär. Sie hält uns bestimmt auf.«
    Lusa war nahe dran, vom Baum zu springen und Toklo zur Rede zu stellen. Sie war vielleicht nicht in freier Wildbahn zur Welt gekommen, aber sie hatte sich viele Monde lang ganz gut alleine durchgeschlagen. Sie wollte eine wilde Bärin sein, auch wenn das bedeutete, dass sie nie zu ihrer Familie ins Bärengehege zurückkehrte. Außerdem waren Schwarzbären den Grizzlys haushoch überlegen! Ihr Vater hatte gesagt, Schwarzbären seien die Könige des Waldes.
    Sie spannte bereits die Muskeln zum Sprung an, als Ujurak das Wort ergriff. Seine Stimme war sanft und er klang plötzlich erwachsener.
    »Ich glaube, es war mir bestimmt, Lusa zu finden. Ich glaube, es ist ihr bestimmt, mit uns zu kommen.«
    Von Toklo kam lediglich ein Schnauben.
    »Und wenn sie nicht mithalten kann, wird sie sowieso nicht mitkommen wollen«, fuhr Ujurak fort. »Aber ich glaube, dass die Bärenseelen auf sie warten, genau wie sie auf dich und mich warten.«
    Über ihnen kauerte Lusa zitternd am Rand ihres Schlafplatzes und sah in die mit Bärengeruch erfüllte Dunkelheit. Hatte Ujurak recht? Gab es Bärenseelen, die auf sie warteten? Wessen Seelen waren es – und warum sollten sie auf sie warten?

2. KAPITEL
    Toklo
    Toklo wälzte sich unruhig neben Ujurak hin und her. Das Bärenjunge gab im Schlaf leise Schnarchgeräusche von sich. In Toklos Bauch rumorte es, als hätte er Faulfutter gefressen. Er konnte nicht schlafen.
    Daran war nur diese Schwarzbärin schuld! Ich will nicht, dass sie mitkommt. Die Eifersucht zerrte an Toklo wie eine Bärenklaue. Ujurak ist mein Freund! Was taucht sie hier auf und macht alles kaputt? Er zog verächtlich die Luft ein. Wenn Ujurak und Lusa einander so mochten, sollten sie doch ohne ihn wandern. Dann war er wieder frei und nur für sich allein verantwortlich. Aber so einfach war das auch wieder nicht. Ujurak wirkte klein und schutzlos, wie er so im Mondlicht zusammengerollt neben ihm lag. Toklo war klar, dass er sich unüberlegt in alle möglichen Gefahren stürzte und dauernd in das falsche Tier verwandelte. Allein würden Ujurak und Lusa kaum mehr als ein paar Sonnenaufgänge überleben. Ujurak brauchte die Hilfe eines stärkeren Bären.
    Warum muss ich das sein? Toklo warf sich wieder auf die andere Seite. Musst du ja gar nicht, sagte eine schwache Stimme in seinem Innern. Wenn er bei Ujurak blieb, so war das allein seine Entscheidung. Toklo musterte Ujurak. Ein Blatt hatte sich auf seine Schulter gelegt und warf einen winzig kleinen Schatten auf das mondbeschienene Fell. Toklo fiel ein anderes Bärenjunges ein, das mit Laub, Erde und Zweigen bedeckt gewesen war. Seine Atmung war so sanft gewesen wie das Mondlicht, ehe es dahingeschieden und nur eine kalte leere Hülle neben Toklo zurückgeblieben war.
    »Es tut mir leid, Tobi«, flüsterte Toklo. Er hatte seinen Bruder sterben sehen und zurückgelassen, dort, wo seine Mutter ihn zu den Bärenseelen geschickt hatte. Er hatte ein Bärenjunges verlassen, das ihn gebraucht hatte. Das würde er nicht noch einmal tun.
    Aber
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