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Seehunde in Gefahr

Titel: Seehunde in Gefahr
Autoren: Luisa Hartmann
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Seufzer der Erleichterung durch die Gruppe.
    Seltsamerweise stand kaum jemand am Kai und erwartete sie. Hatten die Leute auf der Insel nicht mitbekommen, in welcher Gefahr
     sie geschwebt hatten?
    Lukas sah seine Mutter und winkte erleichtert.

    »Na, war’s schön?«, wollte sie wissen.
    Viola platzte sofort mit allem heraus.
    »Welches Gewitter?«, wunderte sich Lukas’ Mutter. »Hier hat es nur ein wenig geregnet.«
    Fassungslos starrten Lukas und die anderen sie an. Wie war es möglich, dass auf der Insel niemand etwas von dem heftigen Unwetter
     bemerkt hatte?
    Viola, jetzt wieder ganz die Alte, erzählte, was alles passiert war. Schon auf dem Weg zur Ferienwohnung zeigte sie Lukas’
     Mutter ihre Fotos von den Seehunden. »Süüüß, oder?«, fragte sie nach jedem Bild.
    »Ja, aber wirklich!«, antwortete Lukas’ Mutter. »Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Wie hat es dir denn überhaupt gefallen,
     Lukas?«
    Lukas grinste. »Besser als gedacht. Und die Seehunde sind wirklich total süüüß!« Alle lachten.
    Als Lukas abends im Bett lag und den Wind in den Bäumen rauschen hörte, schlief er mit dem Gefühl ein, dass Spiekeroog vielleicht
     doch nicht so schlecht war.

[ Menü ]
    Ein neuer Freund

    Als Lukas am nächsten Morgen aus dem Fenster sah, regnete es in Strömen. Richard, der beim Bäcker gewesen war, kam völlig
     durchnässt zurück. »Den Strand können wir heute vermutlich vergessen«, sagte er und ging ins Bad, um sich ein Handtuch zu
     holen. »Wie wär’s stattdessen mit einem Spieletag?«, schlug er vor.
    Darauf hatte Lukas überhaupt keine Lust, doch zum Glück erlaubte ihm seine Mutter heute, ins
Trockendock
zu gehen.
    »Aber zum Mittagessen bist du wieder da.«
    »Ja-ha!«
    Lukas zog die Kapuze über und sprintete los.
    Im Computerraum war die Hölle los. Zehn Kinder saßen in kleinen Gruppen vor den PCs und quatschten durcheinander.
    Niemand beachtete Lukas und er fragte sich, wie er jemals an einen freien Platz kommen sollte.
    Er überlegte, ob er einfach wieder gehen und es später noch einmal probieren sollte, als ein Jungemit blonden Haaren und einer roten Baseballkappe auf ihn zukam.
    »Bist du neu hier?«, fragte er und grinste breit.
    Lukas nickte.
    »Willst du mitspielen?«
    Lukas zuckte mit den Achseln. Eigentlich wollte er seine E-Mails checken, in der Hoffnung, sein Vater habe sich endlich gemeldet. Aber das konnte er später immer noch tun. Er nickte und
     zog den letzten freien Stuhl neben den des Jungen.
    »Ich heiße Lukas«, sagte er.
    »Onno«, sagte der Junge und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Lukas kannte das Spiel und konnte leicht einsteigen. Es stellte sich schnell heraus, dass Onno und Lukas ein ziemlich gutes
     Team waren, und so gewannen sie jede Runde. Als sie den letzten Widersacher erfolgreich bekämpft hatten, stellte Lukas mit
     Schrecken fest, dass er das Mittagessen total vergessen hatte.
    »Meine Mutter wird ganz schön sauer sein«, sagte er und grinste schief.
    »Ich geh mit und sag ihr, dass ich schuld bin«, schlug Onno vor.
    Lukas schüttelte den Kopf. Er fand Onnos Angebotsehr nett, aber mit seiner Mutter wurde er schon allein fertig.
    »Wie lange seid ihr schon hier?«, wollte Onno wissen, während sie den Computerraum verließen und die Treppe hinuntergingen.
    »Drei Tage«, sagte Lukas. »Und wir bleiben ganze zwei Wochen.« Er gab seinem Ton einen deutlich genervten Klang. »Und du?«
    »Ich wohne hier«, antwortete er.
    »Was?« Lukas war irritiert. Er hatte sich zwar gedacht, dass Onno aus der Gegend stammte, aber er konnte sich nicht vorstellen,
     wie man hier sein ganzes Leben verbringen konnte.
    Onno lachte. »Ja, ich bin ein echter Insulaner.«
    »Aber«, begann Lukas, »wie hältst du es hier aus?«
    »Ich weiß ja nicht, wo du herkommst, aber ich finde es auf der Insel sehr in Ordnung«, sagte Onno und klang ziemlich sauer.
    Lukas biss sich auf die Unterlippe.
    »Tut mir leid, hab ich nicht so gemeint«, sagte er. »Aber normalerweise bin ich um diese Zeit bei meinem Vater auf Ibiza.
     Und da ist wirklich mehr los als hier.«
    »Aha«, entgegnete Onno unbeeindruckt. »Aber das ist noch lange kein Grund, Spiekeroog so schlechtzumachen.« Er dachte kurz nach. »Wenn du willst, dann zeige ich dir die Insel. Damit du mal siehst, was man hier alles machen
     kann!«
    »Gerne«, sagte Lukas erleichtert. Zum Glück schien Onno ihm seine Äußerung nicht allzu übel zu nehmen. »Wann geht’s los?«
    Onno schaute kurz in den
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