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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1
Autoren: Lara Steel
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davonfuhren. Indem er sich streckte, drehte er sich um und warf einen Blick auf das blutige, nach Jod stinkende Chaos auf seinem Küchentisch. Dann fiel sein Blick auf Nanuk, der plötzlich am Treppenabsatz saß und Spock schweigend, mit seinem durchdringenden blauen Blick musterte. Ungewöhnlich, denn normalerweise wich er Daria nie von der Seite.
    „Bist du nicht bei Frauchen, Nanuk?“ Spock strich dem Rüden über den Kopf, während er an ihm vorbei die Treppe hinaufging. Am Schlafzimmer angekommen, warf er vorsichtig einen Blick hinein und sah, dass das Bett leer war.
    „Daria?“, fragte er leise, hörte aber im nächsten Moment die Dusche, die im angrenzenden Bad lief. Gerade als er wieder hinab gehen wollte, saß Nanuk vor ihm. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können, der Hund versperrte ihm den Weg.
    „Nanuk, Frauchen duscht. Es ist alles in Ordnung.“ Als er an ihm vorbeigehen wollte, knurrte Nanuk und legte die Ohren an. Ein gänzlich ungewohntes Verhalten bei dem friedlichen Hund. Spock blickte ihn nachdenklich an und sah dann über die Schulter zur Badezimmertür.
    Hatte er einmal zu oft Lassie gesehen, oder wollte ihm der Hund tatsächlich irgendetwas sagen?
    Er drehte sich um, und machte leise ein paar Schritte zur Badezimmertür. Sofort war Nanuk neben ihm und sah mit einem Winseln zu ihm empor.
    Vorsichtig klopfte er an die Tür und lauschte. Außer dem Rauschen der Duschbrause war nichts zu hören. Als Nanuk weiterwinselte, klopfte er noch einmal.
    „Daria? – Daria, ist alles in Ordnung?“ Als er keine Antwort bekam, klopfte er noch einmal. Lauter diesmal. „Daria, bitte sag mir, ob alles in Ordnung ist!“, rief er, so dass sie ihn sicher hören musste, doch noch immer gab es keine Reaktion.
    „Daria, wenn du mir nicht antwortest, komme ich ins Badezimmer!“, warnte er und hoffte inständig, dass sie etwas sagen würde. Doch die Angst, dass ihr etwas geschehen war, oder - noch schlimmer - dass sie sich etwas angetan hatte nach ihrem Zusammenbruch, erlaubte kein weiteres Zögern.
    Energisch drückte er die Türklinke herunter. Wasserdampf schlug ihm entgegen, der sich im ganzen Badezimmer wie hitziger Nebel verteilte.
    Die Duschkabine war beschlagen. Spock klopfte gegen das Glas und als er keine Antwort bekam, zog er die Tür auf.
    Ihm stockte der Atem.
    „Mein Gott, Dasha!“ Sie saß in der Ecke der gefliesten Duschwanne, die Knie bis unter das Kinn gezogen, und schrubbte mit einer kleinen, harten Bürste an ihren feuerroten Armen. Das Haar hing wie ein blonder Vorhang vor ihrem Gesicht, und sie murmelte stetig etwas Unverständliches vor sich hin.
    „Dasha!“ Spock griff nach einem Badetuch und ging in die Hocke.
    Sie schrak auf und sah ihn aus ihren tiefblauen Augen kopfschüttelnd an.
    „Ich bin so schmutzig“, hauchte sie. Obwohl sie sprach, wirkte sie seltsam weggetreten. „Überall ist der Schmutz auf mir. In mir. Überall. Er geht nicht ab. Er geht nie ab. Egal wie sehr ich schrubbe. Er ist überall. Überall …“
    Spock streckte die Hand nach ihr aus und bekam einige Tropfen des Wassers ab. Es war bereits eiskalt. Wer weiß, wie lange sie schon so dasaß.
    Schnell stellte er die Dusche ab und wickelte das Handtuch um Darias Körper.
    „Komm, Dasha.“ Er schob seinen Arm unter ihre Knie und mit dem anderen griff er um ihren Rücken.
    Ein verstörendes Gefühl breitete sich in ihm aus. Er wollte keine Berührungen. Ertrug sie nicht. Und doch war die Schönheit dieser Frau, für die er so viel empfand, so allgegenwärtig, dass es ihm den Atem verschlug.
    Sie wehrte sich nicht, als er sie hochhob und aus dem Bad trug. Erst jetzt bemerkte er, wie eiskalt sie war; wie sehr sie zitterte.
    In genau diesem Moment begriff er wieder, was die Basis ihres eigenartigen Zusammenlebens war: er konnte es nicht ertragen sie leiden zu sehen, egal wozu er fähig war, und wozu nicht. Er würde es niemals ertragen. Es raubte ihm schier den Verstand.
     
    Daria nahm Gabriels Berührung auf einer instinktiven Ebene wahr, bevor sie überhaupt begriff, was vor sich ging. Obwohl sie vor Kälte schlotterte, brannte ihre Haut. Jede Faser ihres Körpers schmerzte, und der Schmerz setzte sich in ihrem Inneren als quälende Unruhe und Verzweiflung fort.
    Und in diesem Chaos waren das Gefühl von Gabriels fester Umarmung, die Wärme seiner dunklen Haut, sein Atem und Puls, sein Geruch ihr innigster Trost. An seinem Körper konnte sie sich verstecken, hinter seinen
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